Suche
 
Folgen Sie uns auf:

"Alternativlos"

14.07.2010  |  Dr. Bert Flossbach
- Seite 5 -
Für qualitativ hochwertige Aktien spricht auch ihre vergleichsweise niedrige Bewertung. Die 45 im Flossbach von Storch Fundament enthaltenen Unternehmen weisen ein KGV von nur noch 11,4 bezogen auf den Gewinn des laufenden Jahres auf (vgl. Tabelle 1). Die Dividendenrendite beträgt 3,6 Prozent.

Die mit einem Investment in Aktien verbundenen Schwankungen verwechseln Anleger oft mit Risiko. Immobilien haben keine Preisnotiz oder die Preise werden, wie bei offenen Immobilienfonds künstlich festgelegt. Der Investor empfindet sie damit als risikolos. Ähnliches gilt für Anleihen, die (i.d.R.) zum Nominalwert zurückgezahlt werden, was bei zwischenzeitlichen Kursverlusten beruhigend wirkt. Dieses Denken ist nicht nur bei Privatanlegern verbreitet, sondern in noch stärkerem Maße bei institutionellen Investoren.

Aktien solider Unternehmen sind nicht nur ein unverzichtbarer liquider Sachwert, sondern derzeit auch besonders attraktiv bewertet mit Dividendenrenditen, die über der Verzinsung langlaufender Staatsanleihen liegen.


4. Gold: Das bessere Geld

"Sie haben die Wahl zwischen der natürlichen Stabilität des Goldes und der Ehrlichkeit und Intelligenz der Politiker. Und mit dem Respekt für diese Herren, rate ich Ihnen, solange das kapitalistische System besteht, Gold zu wählen."
Georg Bernard Shaw, Dramatiker 1856 - 1950


Wenn sich das Drucken von Geld aus Sicht der Politiker und Notenbanker erst einmal als "alternativlos" erwiesen hat, wird sich Gold als das bessere Geld erweisen. Gold ist das eigentliche Geld der letzten Instanz. Gold ist aber nicht nur ein Schutz vor hoher Inflation, sondern in noch stärkerem Maße vor einer ausgeprägten Deflation, die die heute schon hochverschuldeten Staaten in die Insolvenz führen würde.

Käme es zu dem zweifelsohne schönsten Szenario, bei dem die Welt einfach so aus der Schuldenkrise herauswächst, würde sich aufgrund der damit verbundenen steigenden Schmucknachfrage und den hohen Produktionskosten ein möglicher Goldpreisrückgang in Grenzen halten.

Von der viel zitierten Goldblase sind wir noch weit entfernt. Es spricht aber viel dafür, dass es in den nächsten Jahren zu einer solchen kommen wird. Sie endet stets in einer parabolischen Entwicklung. So stieg der Goldpreis in den letzten 6 Wochen vor dem Höchststand 1980 um 94 Prozent. Auch die US-Technologiebörse NASDAQ wies in den letzten fünf Monaten vor ihrem Höchststand einen Anstieg von 88 Prozent auf. Ein Vergleich des NASDAQ Composite Index mit dem Goldpreis zeigt, wie unspektakulär die Entwicklung des Goldpreises bis dato ist.

Open in new window
Grafik 7 (Quelle: Flossbach & von Storch, Bloomberg)


Der jüngste Preisrückgang von 10 Prozent bietet eine gute Einstiegschance. Spätestens bei einem Preis von 900 Euro sollten die mögliche Maximalquote ausgeschöpft werden.


Fazit: Inflare

Die Sparmaßnahmen der hochverschuldeten Länder wirken sich negativ auf das Wirtschaftswachstum aus und auch in China dürfte das Wachstumstempo zurückgehen. Eine erneute Rezession (Double Dip) oder längere Deflation halten wir für sehr unwahrscheinlich. Sie würde angesichts der prekären Finanzlage für einige Staaten das finanzielle Aus bedeuten. Da nicht sein kann, was nicht sein darf, werden die verantwortlichen Politiker und Notenbanker alles tun, um dies zu vermeiden und die Wirtschaft am Laufen halten. Neue Konjunkturprogramme sind aufgrund der hohen Staatsverschuldung aber nur noch durch die Notenbanken zu finanzieren. Dadurch wird die Geldmenge weiter wachsen und zunächst die Preise von Vermögenswerten und dann auch die Güterpreise steigen lassen.

Der genaue zeitliche Ablauf ist nicht vorhersehbar. Es könnte Jahre dauern, bis es soweit ist oder auch nur Monate. Lieber stellen wir uns zu früh darauf ein als zu spät. Mit unserem Inflationsfrühwarnsystem und einer auf dem bewährten Pentagramm aufbauenden Anlagestrategie fühlen wir uns gut gerüstet, die Vermögen unserer Kunden und Investoren bestmöglich durch die vor uns liegenden unbekannten Gewässer zu führen.

Wenn es dann doch noch zu einem unerwarteten Happy End in Form eines Konjunkturwunders kommt, freuen wir uns umso mehr.


© Bert Flossbach
Flossbach & von Storch AG


Der hier veröffentlichte Artikel stellt eine gekürzte Version des Halbjahresberichtes von Flossbach & von Storch AG aus Köln dar. Investoren und Interessenten können die Originalversion (als PDF) anfragen bei: info@fvsag.com.







Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"