Deflation wird zum dominanten Wirtschaftstrend
21.07.2010 | Clif Droke
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Die Situation am Immobilienmarkt ist ein weiterer Hinweis darauf, wie die deflatorische K-Welle und der deflatorische Kress-Zyklus ihre Wirkung entfalten. "Die vielleicht größere Sorge ist“, so Kelly, "dass sich eine deflatorische Ausrichtung nun auch im Immobilienmarkt breit gemacht hat. Wenn also Käufer keine dringende Veranlassung sehen, die heute ohnehin schon niedrige Verzinsung mitzunehmen.“ Eine Studie des Conference Board kam jüngst zu dem Ergebnis, dass nur 1,9% der Verbraucher in den nächsten sechs Monaten ein Haus kaufen wollen - einer der niedrigsten Stände seit 1982. Kelly stellt fest, dass strengere Kreditvergabestandards eine weitere Inflationshürde seien, da viele Haushalte nach wie vor knapp bei Kasse seien. Noch ein weiterer Hinweis auf Deflation: Der Geldbestand MZM (Money Zero Maturity) hat sich innerhalb der letzten 12 Monate deutlich verringert, was in den vergangenen 50 Jahren nur sechsmal der Fall gewesen ist. Ein Grund für die Abnahme des MZM ist, dass nur ein Teil des Geldes seit der Krise 2008 wieder aus der Versenkung aufgetaucht ist, während die allgemeine Risikobereitschaft und der Wunsch nach Kreditaufnahme weiterhin sinken. Der Analyst Mark Dodson stellt fest: "Man kann zum folgenden Schluss kommen: Trotz aller Anstrengungen und Maßnahmen seitens der Fed, bleibt die Notenbankpolitik eher deflationär als inflationär."
Es ist überhaupt kein Zufall, dass sich die 2008er Kreditkrise (6 Jahre vor 2014) aus technischer Sicht gerade dann ereignete, als der 60-Jahre-Kress-Zyklus in seine finale "Hard-Down-Phase" überging. Die Hard-Down-Phase des 60-Jahre-Zyklus, der voraussichtlich im Jahr 2014 seine Talsohle erreicht, wird als die stark deflationäre Phase definiert. Sie fällt auch grob mit der Kondratieff-Langwelle zusammen, die ebenfalls auf deflationäres Klima bis 2014 verweist.
Wie K-Wellen-Analyst David Knox Barker anmerkte, handelt die Regierung mit Blick auf die ökonomische Langwelle verspätet. Wie die Geschichte zeigt, reagieren die Feds häufig zu spät, wenn es darum geht, die Finanzfeuer zu löschen - und die Kreditkrise von 2008 bietet hier ein exzellentes Beispiel. Hätten die gemeinsamen Rettungsanstrengungen der Fed und des Finanzministerium nur ein wenig später begonnen, so wäre die Finanzsuperstruktur möglicherweise im Kreditgroßbrand komplett weggeschmolzen worden.
Wie die Geschichte bestätigt, sind die staatlichen Maßnahmen im Kampf gegen Deflation leider eher unzureichend und die Deflation gewinnt ab einem bestimmten Punkt wieder die Oberhand. Wie Barker in seinem Buch zur K-Welle schreibt, hat der Staat die Tendenz, die Schwere des deflationären Problems zu unterschätzen. Deshalb unternimmt er auch zu wenig, um den hyperdeflationären Kräften der ökonomischen Langwelle entgegenzuwirken. Das scheint auch jetzt gerade der Fall zu sein, da die Regierung die Arme verschränkt und untätig bleibt - in der falschen Annahme, die vorherigen Deflationsgegenmaßnahmen wären letztlich erfolgreich verlaufen.
Wie wir schon an anderer Stelle erwähnt hatten, befinden wir uns aktuell im "Abwärtsjahr" des alternierenden (oder 2-Jahre-) Zyklus. Im Abwärtsjahr dieses bestimmten Zyklus wird die deflationäre Ausrichtung der größeren Zyklen (genauer gesagt des 40-Jahre- und des 60-Jahre-Zyklus) in der Tendenz besonders stark zu spüren sein, sollte es keine gegenwirkenden Einflüsse geben wie zum Beispiel einen massiven monetären Stimulus. Da dieser jedoch recht unwahrscheinlich ist, bedeutet das, dass Investoren auf der Hut vor erneuter extremer Volatilität sein sollten - besonders in den Monaten August bis September und bis der 2-Jahre-Zyklus gegen Ende Herbst seinen Tiefpunkt erreicht.
Zyklen
Über die Jahre haben mich viele Leser gefragt, welche Bücher über Aktienmarktzyklen meiner Meinung nach die besten und empfehlenswerten seien. Zwar gibt es da viele exzellente Arbeiten zum Thema technische und fundamentale Analyse, Chartdeutung etc., aber nur herzlich wenige haben sich dem Thema der Marktzyklen gewidmet. Von den relativ wenigen Büchern, die zum Thema Zyklen erhältlich sind, verdienen es die meisten nicht, erwähnt zu werden. Ich habe in diesem Genre nur ein Buch gelesen, dass ich empfehlen kann: "The K Wave" von David Knox Barker; aber selbst dieses behandelt die Aktienmarktzyklen nicht direkt, sondern eher die ökonomische Langwelle. Ich kann an dieser Stelle jedoch mit Freude ankündigen, dass ich, nach zehnjähriger Forschung und einjähriger Schreibzeit, ein Buch zum Thema fertiggestellt habe, von dem ich glaube, dass es den kritischen Anforderungen der meisten Zyklenforschern gerecht wird. Der Titel lautet "The Stock Market Cycles", und es kann hier käuflich erworben werden.
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Dieser Artikel wurde am 12.07.10 auf www.clifdroke.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.