Scheine und Münzen ohne Wert: Eurokrise verdeutlicht massive Problematik globaler Geldsysteme
05.06.2012 | Robert Vitye
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Das heutige Geldsystem funktioniert nach planwirtschaftlichen Prinzipien: Geld entsteht im Rahmen eines Kreditschöpfungsaktes durch staatlich monopolisierte und autorisierte Zentralbanken, ohne dass Geld einen materiellen inneren Wert besitzt. Damit steht jeder Geldeinheit eine Zinsforderung entgegen - ohne, dass der Zins überhaupt geschaffen wird. In der Gesamtbetrachtung ist dieses System auf eine permanente "Aufschuldung" angewiesen - nur so können die Zins- und Tilgungszahlungen finanziert werden. Mathematisch betrachtet handelt es sich somit um eine klassische Zins- und Zinseszinsfunktion, also eine Exponentialfunktion. Diese kann in der Beschleunigungsphase lediglich durch Senkung des Zinssatzes verlangsamt, aber nicht grundsätzlich umgekehrt werden. Nur solange der Geldschöpfung ein Wachstum mit entsprechender Wirtschaftsleistung entgegen steht, kann das System funktionieren. Eine weitere Voraussetzung ist die unbedingte Unabhängigkeit der Zentralbanken von jeglichem politischen Einfluss. Beide Bedingungen sind im Euro-Raum nicht erfüllt.
Kreditgeldwährung erfüllt die Geldfunktionen kaum noch
Dieses Kreditgeldsystem läuft marktwirtschaftlichen Grundsätzen zuwider. Die klassischen Geldfunktionen (Tauschmittel, Recheneinheit, Wertaufbewahrung) können damit nur sehr eingeschränkt und vor allem nur temporär ausgeübt werden. Währungsgeschichtlich sind seit 1971 erstmalig alle Währungen dieser Welt als reine Kreditgeldwährungen konzipiert. Somit führt auch der Vergleich einzelner Währungen untereinander nur zu einer relativen Betrachtungsweise, wobei jedoch das generelle systemisch begründete Problem verdeckt bleibt: die in der Geldmengenausweitung begründete Abwertung aller Währungen gegen die Währung Gold. Gold ist seit über 6.000 Jahren über alle geografischen, kulturellen sowie religiösen Grenzen hinweg eine als Geld anerkannte Währung.
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Aktuell hat sich die Gesamtlage der monetären Edelmetalle Gold und Silber deutlich verbessert - auch wenn in den zurückliegenden Wochen und Monaten beide ihre Preiskorrekturen bis in die Nähe der Tiefststände aus dem Dezember 2011 fortsetzten. Die Veräußerung von spekulativen Goldkontrakten an den Terminmärkten dominierte die Preisfindung trotz einer stark anziehenden physischen Nachfrage. Wie das World Gold Council (WGC) in seiner jüngsten Studie darlegt, befinden sich große Staatsvermögensfonds und Notenbanken auf der Käuferseite. Vor allem Mexiko, Russland, China und zuletzt auch Japan sorgten dafür, dass Notenbanken nach Jahrzehnten der Abstinenz wieder zu den Nettokäufern am Markt gehören. Auch die Investorennachfrage in Westeuropa zog deutlich an, nachdem in der Wahrnehmung vieler Menschen offensichtlich die politische Elite die Krise nicht in den Griff bekommt.