Österreicher, Keynesinaner und Preisziele für Bergbauaktien
20.07.2010 | Przemyslaw Radomski
Wir leben in einer Zeit ungekannter Konfusion was monetäre und wirtschaftliche Fragen angeht. Es ist fast schon wie eine Wildwest-Schießerei zwischen Ökonomen mit der Ausnahme, dass man die Guten nicht von den Bösen unterscheiden kann. Man liest so viele sich gegenseitig widersprechende Berichte, Leitartikel und Newsletters, dass man ganz einfach benebelt ist.
Hier heißt es Inflation, dort schreit man Deflation. Einige meinen, man sollte mehr Geld drucken, andere rufen "Haltet die Druckerpressen an!". Die einen sind für Bailouts, die anderen meinen, lasst sie Bankrott gehen. Die einen sagen, Gold wird auf 2.000 $ oder gar 5.000 $ steigen, die anderen sagen, hier platzt wieder eine Blase. Wir stecken in einem Bärenmarkt, verkauft alle eure Aktien. Nein! Wir stecken in einem Bullenmarkt - kaufen, kaufen, kaufen.
Wir bei Sunshine Profits verfolgen diese Berichte und lesen die Tageszeitungen, um auf dem Laufenden zu bleiben, aber wir schalten die Störgeräusche (Noise) raus. Technische Analyse ist eine Welt für sich und wenn man das Zuhören erlernt, kann man ihrer Musik lauschen. Hier gibt es Harmonien, Rhythmen und Muster, die manchmal deutlich, manchmal flacher ausfallen.
Nichtsdestotrotz denken wir, dass es hilfreich sein kann, einige Wirtschafttheorien zu betrachten und zu schauen, wie diese in solch verwirrenden Zeiten in die Praxis ungesetzt werden. Es ist sehr wichtig, den Unterschied zwischen den verschiedenen Wirtschaftsschulen zu verstehen, die dem Vernehmen nach von staatlicher Seite angenommen und umgesetzt werden. Denn immerhin betreffen uns Wirtschafts-, Geld- und Fiskalpolitik ganz direkt, dort wo wir sie spüren - in unseren Portemonnaies und in unserem Lebensstandard.
Es gibt viele Ausrichtungen und Schulen, aber der derzeitige Showdown mit scharfen Waffen scheint sich vor allem zwischen den Keynesianern und den Vertretern der Österreichischen Schule anzuspielen. Beide Parteien versuchen nicht einmal, ihre gegenseitige Missachtung zu verstecken. Im Jahr 1998 lehnte Paul Krugman, Nobelpreisträger und keynesianischer Ökonom, die Theorien der Österreichischen Nationalökonomie rundweg ab, als er sagte, sie verdienen "keine ernsthafte Betrachtung". Die Vertreter der Österreichischen Schule meinen wiederum, die Keynesianer könnten im Ungang mit der jüngsten Subprime-Krise gar nicht falscher liegen und sie seien sogar zu großen Teil für sie verantwortlich. Einer nannte die keynesianische Theorie "einen Schwindel von Anfang bis Ende". Ein anderer sagte, Krugman bringe "ein verlockendes Argument, das nichtsdestotrotz auf grobem Unfug basiert."
Eine kurze Erklärung
Die keynesianische Ökonomie ist eine makroökonomische Theorie, die auf die Ideen eines Ökonomen des 20. Jahrhunderts, John Maynard Keynes, zurückgeht, der fraglos auch der einflussreichste Ökonom des 20. Jahrhunderts gewesen ist. Die Keynesianer argumentieren, dass die Entscheidungen des privaten Sektors manchmal zu ineffizienten Ergebnissen führen und dass der Staat daher über aktive geldpolitische Maßnahmen via Zentralbanken einspringen sollte. Die aktuelle Wirtschaftskrise brachte ein Wiederaufleben des keynesianischen Gedankengutes in führenden Nationen wie den USA, Großbritannien und anderen mit sich. Sie rechtfertigten die milliardenschweren Geldspritzen für die Wirtschaft per Rettungs- und Stimulierungsprogramme mit der keynesianischen Wirtschafttheorie.
Die Keynesianer behaupten, staatspolitische Eingriffe würden die Weltwirtschaft vor dem Zusammenbruch retten, zudem würden zusätzliche Stimuli benötigt. Vielleicht erinnern Sie sich daran, dass Präsident Richard Nixon Folgendes sagte: "In Fragen der Wirtschaft bin ich jetzt ein Keynesianer." - damals 1971, als er den Goldstandard in den USA abschaffte. (Keynes selbst nannte Gold "ein barbarisches Relikt".) Der Nobelpreisträger und New-York-Times-Kolumnist Paul Krugman ist ein Meister der keynesianischen Ökonomie.
Die Österreichische Schule steht auf der gegenüberliegenden Seite. Die "Österreicher" (sie wohnen nicht etwa irgendwo bei Österreich, doch hier entstand diese wirtschaftwissenschaftliche Theorie) sprechen sich für eine extrem eingeschränkte Rolle des Staates aus und für kleinstmögliche Interventionen des Staates in die Wirtschaft - ganz besonders auf dem Gebiet der Geldschöpfung. Der österreichischen Theorie der Konjunkturzyklen zufolge, sei der Versuch der Zentralbanken, die Wirtschaft zu kontrollieren, ineffektiv, zudem schaffe er erst die volatilen Kreditzyklen sowie Perioden des wirtschaftlichen Booms als auch der Krise. Wenn die Zentralbanken die Wirtschaft künstlich mit niedrigen Zinssätzen "stimulieren", so entstünden dadurch Bubbles, Inflation und daraus folgend Rezessionen. Die Österreicher sagten im Jahr 2006 die Subprime-Krise vorher.
"Österreichische" Theoretiker wie Murray Rothbard, Ludwig von Mises und Friedrich Hayek glaubten an die Einschränkung staatlicher Eingriffe, den Schutz des Privateigentums und die Verteidigung der Rechte des Individuums. Die "Österreicher" betrachten den Unternehmergeist als den Lebenssaft der wirtschaftlichen Entwicklung. Viele Vertreter der Österreichischen Nationalökonomie unterstützen die Abschaffung der Zentralbanken und befürworten eine Rückkehr zum Goldstandard. 2008 plädierten die Österreicher für ein Nichteingreifen der FED und dafür, dass Fannie und Freddie Bankrott gehen dürften sowie für eine Ablehnung der Stimulusgesetze. Der Kongressabgeordnete Ron Paul ist ein stetiger Verfechter der österreichischen Wirtschaftsschule, wie auch die Investoren Peter Schiff und Jim Rogers. Auch Milton Friedman von der Chicagoer Schule stand ihr nah.
Hier heißt es Inflation, dort schreit man Deflation. Einige meinen, man sollte mehr Geld drucken, andere rufen "Haltet die Druckerpressen an!". Die einen sind für Bailouts, die anderen meinen, lasst sie Bankrott gehen. Die einen sagen, Gold wird auf 2.000 $ oder gar 5.000 $ steigen, die anderen sagen, hier platzt wieder eine Blase. Wir stecken in einem Bärenmarkt, verkauft alle eure Aktien. Nein! Wir stecken in einem Bullenmarkt - kaufen, kaufen, kaufen.
Wir bei Sunshine Profits verfolgen diese Berichte und lesen die Tageszeitungen, um auf dem Laufenden zu bleiben, aber wir schalten die Störgeräusche (Noise) raus. Technische Analyse ist eine Welt für sich und wenn man das Zuhören erlernt, kann man ihrer Musik lauschen. Hier gibt es Harmonien, Rhythmen und Muster, die manchmal deutlich, manchmal flacher ausfallen.
Nichtsdestotrotz denken wir, dass es hilfreich sein kann, einige Wirtschafttheorien zu betrachten und zu schauen, wie diese in solch verwirrenden Zeiten in die Praxis ungesetzt werden. Es ist sehr wichtig, den Unterschied zwischen den verschiedenen Wirtschaftsschulen zu verstehen, die dem Vernehmen nach von staatlicher Seite angenommen und umgesetzt werden. Denn immerhin betreffen uns Wirtschafts-, Geld- und Fiskalpolitik ganz direkt, dort wo wir sie spüren - in unseren Portemonnaies und in unserem Lebensstandard.
Es gibt viele Ausrichtungen und Schulen, aber der derzeitige Showdown mit scharfen Waffen scheint sich vor allem zwischen den Keynesianern und den Vertretern der Österreichischen Schule anzuspielen. Beide Parteien versuchen nicht einmal, ihre gegenseitige Missachtung zu verstecken. Im Jahr 1998 lehnte Paul Krugman, Nobelpreisträger und keynesianischer Ökonom, die Theorien der Österreichischen Nationalökonomie rundweg ab, als er sagte, sie verdienen "keine ernsthafte Betrachtung". Die Vertreter der Österreichischen Schule meinen wiederum, die Keynesianer könnten im Ungang mit der jüngsten Subprime-Krise gar nicht falscher liegen und sie seien sogar zu großen Teil für sie verantwortlich. Einer nannte die keynesianische Theorie "einen Schwindel von Anfang bis Ende". Ein anderer sagte, Krugman bringe "ein verlockendes Argument, das nichtsdestotrotz auf grobem Unfug basiert."
Eine kurze Erklärung
Die keynesianische Ökonomie ist eine makroökonomische Theorie, die auf die Ideen eines Ökonomen des 20. Jahrhunderts, John Maynard Keynes, zurückgeht, der fraglos auch der einflussreichste Ökonom des 20. Jahrhunderts gewesen ist. Die Keynesianer argumentieren, dass die Entscheidungen des privaten Sektors manchmal zu ineffizienten Ergebnissen führen und dass der Staat daher über aktive geldpolitische Maßnahmen via Zentralbanken einspringen sollte. Die aktuelle Wirtschaftskrise brachte ein Wiederaufleben des keynesianischen Gedankengutes in führenden Nationen wie den USA, Großbritannien und anderen mit sich. Sie rechtfertigten die milliardenschweren Geldspritzen für die Wirtschaft per Rettungs- und Stimulierungsprogramme mit der keynesianischen Wirtschafttheorie.
Die Keynesianer behaupten, staatspolitische Eingriffe würden die Weltwirtschaft vor dem Zusammenbruch retten, zudem würden zusätzliche Stimuli benötigt. Vielleicht erinnern Sie sich daran, dass Präsident Richard Nixon Folgendes sagte: "In Fragen der Wirtschaft bin ich jetzt ein Keynesianer." - damals 1971, als er den Goldstandard in den USA abschaffte. (Keynes selbst nannte Gold "ein barbarisches Relikt".) Der Nobelpreisträger und New-York-Times-Kolumnist Paul Krugman ist ein Meister der keynesianischen Ökonomie.
Die Österreichische Schule steht auf der gegenüberliegenden Seite. Die "Österreicher" (sie wohnen nicht etwa irgendwo bei Österreich, doch hier entstand diese wirtschaftwissenschaftliche Theorie) sprechen sich für eine extrem eingeschränkte Rolle des Staates aus und für kleinstmögliche Interventionen des Staates in die Wirtschaft - ganz besonders auf dem Gebiet der Geldschöpfung. Der österreichischen Theorie der Konjunkturzyklen zufolge, sei der Versuch der Zentralbanken, die Wirtschaft zu kontrollieren, ineffektiv, zudem schaffe er erst die volatilen Kreditzyklen sowie Perioden des wirtschaftlichen Booms als auch der Krise. Wenn die Zentralbanken die Wirtschaft künstlich mit niedrigen Zinssätzen "stimulieren", so entstünden dadurch Bubbles, Inflation und daraus folgend Rezessionen. Die Österreicher sagten im Jahr 2006 die Subprime-Krise vorher.
"Österreichische" Theoretiker wie Murray Rothbard, Ludwig von Mises und Friedrich Hayek glaubten an die Einschränkung staatlicher Eingriffe, den Schutz des Privateigentums und die Verteidigung der Rechte des Individuums. Die "Österreicher" betrachten den Unternehmergeist als den Lebenssaft der wirtschaftlichen Entwicklung. Viele Vertreter der Österreichischen Nationalökonomie unterstützen die Abschaffung der Zentralbanken und befürworten eine Rückkehr zum Goldstandard. 2008 plädierten die Österreicher für ein Nichteingreifen der FED und dafür, dass Fannie und Freddie Bankrott gehen dürften sowie für eine Ablehnung der Stimulusgesetze. Der Kongressabgeordnete Ron Paul ist ein stetiger Verfechter der österreichischen Wirtschaftsschule, wie auch die Investoren Peter Schiff und Jim Rogers. Auch Milton Friedman von der Chicagoer Schule stand ihr nah.