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Der Sensen-, Klabauter- und Böllimann klopfen an die Tür

11.06.2012  |  Rolf Nef
- Seite 3 -
3. Anleihenmärkte

Anleihen sind Schulden mit definierter Zinszahlung und Laufzeit. Diese Schuldverträge werden gehandelt und haben demnach einen Preis. Aber nicht nur das allgemeine Zinsniveau hat einen Enfluss, auch die Qualität des Schuldners, seine Fähigkeit die Zinsen zu zahlen (von der Schuld mal abgesehen), beeinflussen den Preis. Sinkende Zinsen erlauben es mehr Kredit aufzuladen, laden neue Schuldner ein, erstmals Schulden zu machen und nützen auch den Gläubigern, in dem Ihre Schuldpapiere im Preis steigen. Alle sind glücklich.

Die Grafiken 19, 20, 21 und 22 zeigen diese Glücksphasen für die USA (Zinssenkung seit 1974), die Schweiz (Zinssenkung seit 1974 mit Unterbruch 1991, aber schon vergessen, da die Banken gelernt haben), Deutschland (seit 1974) und UK (auch seit 1974). Dieses Glück hat immer ein Ende, denn nach der Sonne kommt der Regen und nach dem Bullmarkt der Bearmarkt. Wenn die Verschuldung hoch ist, werden alle unglücklich und es wird bitter. Steigen die Zinsen bei tiefer Verschuldung freuen sich die Gläubiger.

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Grafik 22a zeigt einen sehr unglücklichen: Griechenland. Die Obligationen sind bei 15% des ursprünglichen Nominalwertes angelangt.

Grafik 23-25 zeigt einen unglücklich werden: Italien. Seit 2005 fallen die Bonds und steigen die Zinsen. Italien und die EU unternehmen alles, dass die Eurobonds kommen, die andern EU Staaten mitverantwortlich werden für die italienischen Schulden, sonst schaffen sie es nicht. Wenn die Eurobonds kommen, schaffen es alle nicht zusammen, sonst einer nach dem andern. Grafik 23 zeigt mit Elliot, dass die italienischen Bonds kurz vor der Implosion stehen, was die Futuresmärkte mit Grafik 25 und 26 bestätigen.

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Grafik 24: Ital. Bond Future mit Volumen


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Grafik 25: Ital. Bond Future mit Open Interest (ausstehende Kontrakte)


Grafik 26 zeigt die US Verschuldung und Grafik 27 zeigt, dass die seit 1981 sinkenden Zinsen die Verschuldung gedrückt haben.

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Grafik 26: US Verschuldung: alle Kredite in 5 des BSP


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Grafik 27: US Verschuldung Zins adjustiert.


Grafik 28 zeigt, dass die US partout nicht ab der Flasche wollen: die 1-järhigen Zinsen steigen, well die Fed diese aus ihren Beständen verkauft und lange Laufzeiten kauft. Der Markt kauft aber die 1-jährigen nicht mehr, darum steigen dort die Zinsen. So kann die Fed die Zinsen manipulieren ohne Geld zu drucken, denn ein Zinsanstieg am langen Ende führt zum Kollaps à la Griechenland oder Bella Italia (Viva Italia!!, 1942 habt ihrs schon mal gemacht mit der Quato Novanta: Mussolini schrieb per Dekret 90% der Staatschuld ab). Druckt die Fed neu und kauft die Papiere, geht der Dollar Richtung Süden.

Grafik 29 zeigt, dass in Deutschland die kurzen Zinsen sinken. Käufer ist z.B. die SNB, die im Mai für 66 Mrd. Euros gekauft hat. Was soll die Gold kaufen, es ist so schwer und gibt keine Zinsen. Nebst Grafik 20 und 21 (Schweiz Deutschland) verweise ich auf das nächste Kapitel Timing, dass der Bond Top für die noch-Glücklichen um den 11. Juli sein könnte.

Zusammenfassung: Auch die letzen noch boomenden Bondmärkte sind in einer Schlussphase, insbesondere die USA. Nicht vergessen: auch Deutschland sitzt auf 2.000 Mrd. Staatsschulden, gleich viel wie Italien und viele Kommunen sind bankrott.



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