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Eine kleine Chronologie der letzten IWF-Goldtransaktionen

04.08.2010  |  Redaktion
Im vergangenen Jahr überraschte der IWF mit der Ankündigung der geplanten Goldverkäufe. Seitdem hat sich der Goldpreis ganz gezielt in Richtung neuer Allzeithochs bewegt - signalisiert dies vielleicht mehr institutionelle Nachfrage (Zentralbanken, eine neuer Hedge Fonds, China...)?

Des Goldes Höchststand bei 1.200 $ ist nach Ansicht der Experten nicht einfach eine Folge der bekannten Ereignisse rund um das Edelmetall. Vielmehr vermutet man, dass das Verbleiben von Gold in luftigen Höhen auf ein bislang ungeklärtes Interesse zurückzuführen ist, das nicht nur in den üblichen Faktoren (Griechenlandkrise, Bedarf in China, Käufe durch Zentralbanken etc.) begründet liegt. Eine befriedigende Erklärung würde wohl schnell eine Obergrenze für den Kurs des Edelmetalls ziehen.


Die Top 10 der bekannten Faktoren, die Einfluss auf den Goldpreis genommen haben sind:
  • September 2009: Der IWF meldet den geplanten Verkauf von 403,3 Tonnen Gold. Damit gerät der Stein ins Rollen.

  • November 2009: Indien kauft 200 Tonnen des zum Verkauf stehenden Goldes des IWF. Die Zentralbanken sind nun mit im Spiel.

  • November/Dezember 2009: Sri Lanka und Mauritius nutzen die Gelegenheit und kaufen 10 bzw. 2 Tonnen Gold vom IWF. Im Februar 2010 verkündet der IWF, die verbleibenden 191,3 Tonnen auf dem freien Markt zu verkaufen.

  • Viertes Quartal 2009: Hedgefonds treten auf den Plan und hebeln nicht mit Futures, sondern halten Gold als ultimatives Geld (kaufen ETF´s und Kassa). Paulson wird größter Einzelinvestor im SPDR ETF und Greenlight tauscht ETF´s in physisches Gold.

  • November/Dezember 2009: Barrick beschleunigt die Auflösung des Hedge-Books und kauft in drei Monaten 3 Mio. oz vorzeitig zurück. Anglo verkündet zudem, bis 2015 das Hedge-Book zu schließen. Am 4. Dezember erreichen Bestände von Goldfonds ein bis dato Allzeithoch von > 30 Mio. oz.

  • Erstes Halbjahr 2010: Die Griechenlandkrise - Ängste vor den Staatsschulden flammen auf und lassen Gold als "sicheren Hafen" in neuem Glanz erstrahlen. Ende Juni erreichen die Credit Default Swaps Griechenlands ein hoch - genau wie die Bestände des GLD ETF...

  • Erstes Quartal 2010: Bergbauunternehmen hedgen nicht mehr. Nur noch 6,75 Mio. oz verbleiben, die die Gold-Unternehmen abwickeln können, etwas mehr als die 191 t des IWF.

  • Zentralbanken verkaufen ihre Bestände nicht - einige sind sogar zu Netto-Käufern geworden. Wenn also die Zentralbanken ihr Gold nicht verkaufen und die Produzenten ihren Ausstoß nicht Vorverkaufen, liegt das Gold dann einfach irgendwo? Bei den ETFs oder in den Tresoren der Zentralbanken? Wenn dies der Fall ist, warum haben wir dann keine Backwardation-Situation?

    • Juni/Juli 2010: China lässt die Goldbulle wieder aufhorchen, denn der Anstieg von 2005 scheint sich zu wiederholen. Aber offiziell lässt man verlautbaren, dass man keine schnelle Aufwertung den Yuan beabsichtige und Gold nicht zu einem Hauptbestandteil der Währungsreserven werde. Hinter dieser Äußerung kann man auch gegenteiliges vermuten...

    • Juli 2010: Die BIZ nimmt 346 Tonnen Gold an. Wenn die Zentralbanken auf ihrem Gold "sitzen" ist dies eine gute Möglichkeit, an Geld zu gelangen. Die europäischen Notenbanken leihen ihr Gold an strauchelnde europäische Geschäftsbanken, die damit wiederum Gold-Swaps tätigen.


    Weitere nennenswerte Fakten zu Zentralbanken, Produktion, Münzen, ETFs etc.:

    Zentralbanken:

    Russland und China erhöhen ihre Goldbestände verglichen mit dem Stand im Jahr 2005 um über 80 bzw. 90%. Wie nicht anders zu erwarten, stammt dieses Gold hauptsächlich aus der eigenen Produktion der Länder. An nächster Stelle folgen Venezuela und Taiwan, deren Bestände jeweils um 10% zulegten.

    Die Zentralbank mit den meisten Verkäufen auf prozentualer Basis war Spanien mit über 40% seiner Bestände. An der Menge gemessen war jedoch Frankreich mit 14,6 Tonnen der größte Verkäufer unter den Notenbanken.


    Produktion:

    China überholt 2007 Südafrika und wird der größte Goldproduzent der Welt. Die USA, Südafrika und Australien verzeichneten seit dem Jahr 2000 Produktionsrückgänge - der größte Teil wurde durch China wettgemacht.


    Importeure:

    Indien ist der bei Weitem größte Goldimporteur. 2009 führte das Land 23,4 Mio. Unzen ein. Indiens “Goldhunger” ist fast dreimal so groß wie der des zweitgrößten Importeurs, der USA.


    Münzen:

    Im Jahr 2009 wurde die bisher größte Nachfrage für die 1-Unzen-Münze des American Eagle verzeichnet (1,32 Mio. Stück).


    ETFs:

    Ende Juni erreichten die ETFs ein Allzeithoch, die Bestände erreichten 65,3 Mio. oz.


    © Redaktion GoldSeiten.de






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