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Kindergarten DoubleDip - Wirtschaftslehre

03.08.2010  |  Jim Willie CB
- Seite 4 -
In den Jahren 2003 bis 2006 segnete die Greenspan-Fed (umgeben von devianten Ökonomen) die Expansion der US-Wirtschaft ab. Diese war jedoch auf dem Treibsand der Immobilien-Bubble gebaut. Dr. Immobilien-Bubble bringt es auf den Punkt, wenn er meint, der Immobilien-Frankenstein entstand, als man sich auf die unnormale Vorstellung versteifte, dieser Sektor würde im Grunde die US-Wirtschaft ausmachen. Die angedachten Hausverkäufe brechen jetzt drastisch ein. Sie künden von fallenden Immobilienpreisen.

Die Berge unverkaufter Häuser, die nach Zwangsvollstreckungen wieder in den Besitz der Banken gelangten (und sich weiterhin dort befinden) garantieren ein anhaltendes Sinken der Immobilienpreise. Niedrige Zinssätze von unter 5% zeigen keine Wirkung hinsichtlich einer Wiederbelebung des Immobilienmarktes. Der gesamte Immobilienmarkt ist kaputt, ohne dass das bemerkt wird. Nun kommt auch noch der Bewertungsprozess ins Spiel - gepflastert mit Zwangsvollstreckungen und Leerverkäufen [Preis unterhalb des "home equity" (Marktpreis minus ausstehende Hypothekensumme)].

Die Bewertungen (Güterabschätzungen) wirken wie eine Schlinge um den Hals, an der ein zwei Tonnen schwerer Klotz hängt. Der Bewertungsprozess hat mehrere tausend anstehende Verkäufe ausgesetzt. Das Sinken der Immobilienpreise wird nun bald wieder kräftig einsetzen, was der US-Wirtschaft zusätzlichen Schaden zufügen wird, da sie tragischerweise so stark von ihnen abhängt und nicht von der Industrie.

Der Preisverfall hat nur eine Pause gemacht, wobei sich die steuerlichen Vergünstigungen positiv ausgewirkt haben. Wenn der Preisverfall der Immobilien wieder einsetzt, dann ist das schlimm. Die Abkühlung der US-Wirtschaft wird zunehmen und zu einer kräftigen zweiten Runde quantitativer Lockerungen führen. Das wird die Aufmerksamkeit verstärkt auf die sich schnell entwertenden und verderbenden Währungen lenken und den Goldpreis nach oben treiben.

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Immobilienstau im Bankenbesitz

Der Indikator RealtyTrac berichtete letzten Monat von über 300.000 Zwangsvollstreckungen - den 15. Monat in Folge. Die Zahl der eingereichten Zwangsvollstreckungen stieg auf 322.920 - 1% mehr als im Mai 2009. Die Strichliste für Immobilien im Bankenbesitz stieg derweilen steil an. Die Banken zögern, ihre Bestände breitflächig auf den ohnehin schon aufgeblähten Immobilienmarkt zu bringen, aber sie geben ihren Widerstand auf. Diese Immobilienbestände (REO - Real Estate Owned) erreichten in den Monaten April und Mai Spitzenstände - 93.777 Objekte wurden von Banken und Hypothekeninstitutionen wieder in Besitz genommen - das entspricht einem Anstieg von 44% gegenüber Mai 2009.

Alle 50 Staaten verzeichneten einen Jahreszuwachs bei den REO-Aktivitäten. Es ist schier unmöglich, dass die Immobilienpreise angesichts einer solchen Überfrachtung der Bankenbilanzen mit Immobilienbeständen irgendwie steigen könnten. Der REO-Überhang ist Nummer Eins unter den Faktoren, die jede Chance einer Erholung der Immobilienpreise ausschließen. Wenn die Zahl der Immobilien im Bankenbesitz steigt, dann ist das schlecht. Zombiebanken sind schlecht. Die Abkühlung der US-Wirtschaft wird zunehmen und zu einer kräftigen zweiten Runde quantitativer Lockerungen führen. Das wird die Aufmerksamkeit verstärkt auf die sich schnell entwertenden und verderbenden Währungen lenken und den Goldpreis nach oben treiben.


Miserabler Beginn bei den kommerziellen Hypotheken

Die Zahlungsausfälle im Bereich der kommerziellen Immobilien sind bedrohlich und ihre Zahl steigt exponentiell an. Schauen Sie sich diesen Sektor an, der seit zwei Jahren von den Nachrichten geschützt wurde. Der Hat Trick Letter hat immer wieder vor dem Hammer gewarnt, der die ganze Zeit über schon zuschlug. Die Verluste in den Portfolios für kommerzielle Hypotheken wurden bisher noch nicht abgeschrieben, obgleich die Werte dieser Immobilien stark einbrachen. Refinanzierung über Umschuldungskredite ist im kommerziellen Bereich jetzt fast schon ein Ding der Unmöglichkeit.

Die Banken gewähren also Zahlungsaufschub und verwandeln sich in immer düstere Zombies, die immer weniger Kredite gewähren. Kommerzielle Immobilien (CRE, Commercial Real Estate) sind das nächste tragische Kapitel der platzenden Blase. Die Preise sind hier schon um 42% gefallen. Zu Spitzenzeiten vor drei Jahren lagen lag der Wert der kommerziellen Immobilien in den USA zwischen 6,0 Billionen $ und 6,5 Billionen $. Die Banken sind gelähmt. Analog zu den Zombie-Immobilienbesitzern mit negativem "home equity" schafft der "Commercial-Bereich" Zombie-Unternehmen.




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