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Interview: Wo endet der Goldpreisanstieg - Im 4- oder 5-stelligen Bereich?

06.08.2010  |  Dr. Uwe Bergold
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Goldseiten.de: Wie gehen Sie taktisch in ihren Fonds mit solch einer kurzfristig unsicheren Situation um?

Uwe Bergold: Da wir kurz- und mittelfristig keine Prognosen mehr erstellen, sondern seit Januar 2009 mit einer Trendfolgesystematik arbeiten, folgen wir taktisch (also mittelfristig) weiter nur dem Markt. Sollte sich nachhaltig eine mittelfristige Trendwende vollziehen (bis heute nicht geschehen), greift taktisch unser quantitativ dynamisches Wertsicherungsmodell (Betonung liegt hierbei auf mittel- und nicht auf kurzfristig). Sollte der Markt eine langfristige Trendwende vollziehen, werden wir strategisch wieder, im Rahmen der makroökonomischen Zyklik, von Rohstoff- in Standardaktien wechseln (wie wir es zuletzt umgekehrt im Jahr 2000 vollzogen haben).

Der Wertsicherungs-Renditeeinbuße steht eine Absicherung vor mittelfristigen Einbrüchen, wie zuletzt im Jahr 2008, gegenüber. Aufgrund der ständig zunehmenden Überschussliquidität - als Folge der expansiven Geldpolitik (historisch einmaliges 100 % p.a.-Wachstum der US-Geldbasis), wird die Volatilität zukünftig noch weiter ansteigen. Wir präferieren deshalb, neben der Absicherung vor Inflation, auch die Absicherung gegenüber taktischen Baissen, welche in Zukunft noch vermehrt auftreten sollten.


Goldseiten.de: Und wie sieht dann die strategisch langfristige Prognose für den Goldpreis aus? Steht weiterhin ihre Prognose, die Sie genau vor acht Jahren (20.07.2002), bei einem Goldpreis von 320 USD, in einem FAZ-Interview aufgestellt haben? Damals kündigten Sie für einen Zeitraum bis 2012 einen Goldpreis von 3.000 USD an. Oder passen Sie auf dem aktuellen Stand Ihre Prognose nach unten oder oben an?

Uwe Bergold: Strategisch halte ich meine damals gestellte Prognose natürlich aufrecht. Und ich denke auch, dass wir eine gute Eintrittschance für diese Vorhersage haben. Wobei sich aus meiner Sicht eigentlich nicht die Frage stellt, ob der Goldpreis dann noch auf 4.000 oder 5.000 USD (eine bereits von mir erstellte Prognose, für die Zeit nach 2012) steigen wird, sondern ob am Ende der Hausse die Stellen des Goldpreises 4- oder 5-stellig sein werden.

Denn Inflation, also die eigentliche Ursache des Goldpreisanstieges, ist immer eine Exponential- und keine "kontrollierbare" Linearfunktion. Trotzdem sollte man in diesem Jahrzehnt - im Gegensatz zum vergangenen, wo man jede Korrektur blind kaufen konnte - sehr vorsichtig agieren. Denn erstens kann sich der Goldpreis innerhalb seiner strategischen Hausse durchaus taktisch einmal halbieren, so wie es auch bei der letzten Gold-Hausse in den 1970er Jahren der Fall war.

Und zweitens wird nach der "Goldpreis-Explosion", also am Ende der strategischen Hausse, die "Edelmetall- und Rohstoffpreis-Implosion" folgen. An diesem Punkt - nächste makroökonomische Zykluswende - sollte man dann aus dem überbewerteten Edelmetall- und Rohstoff(aktien)sektor in den dann zur selben Zeit unterbewerteten Immobilien- und Standardaktienmarkt wechseln, so wie wir es mit unseren Investments auf alle Fälle tun werden. Das aktuell begonnene Jahrzehnt wird auf alle Fälle in die Geschichte eingehen und wir werden Zeitzeugen einer epochalen Entwicklung, die sich nicht nur auf die kommende "Goldpreisexplosion" beschränkt.


Goldseiten.de: Herr Bergold, vielen Dank für die Zeit, die Sie sich für das Interview genommen haben. Wir wünschen Ihnen auch weiterhin viel Erfolg bei Ihren Investments.


© Redaktion Goldseiten.de






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