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Silber "kupfert" Gold ab

18.06.2012  |  Thorsten Proettel
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Spekulative Kräfte derzeit an der Seitenlinie

Physisch besicherten Wertpapiere auf den Silberpreis waren in diesem Jahr bislang nur wenig gefragt. Nach Käufen im Zuge der Preissteigerungen bis Februar erfolgten fast ebenso hohe Verkäufe. Per Saldo befinden sich die Silberbestände der Emittenten nahezu auf dem Jahresanfangswert. Ähnlich entwickelte sich die Netto-Long-Position der Money Manager an der US-Terminbörse. Sie stieg von 5.000 Kontrakten über je 5.000 Feinunzen Ende Dezember auf 29.700 Kontrakte Ende Februar an, aber fiel bis Ende Mai sogar unter 4.000 Kontrakte. Trotz eines leichten Anstiegs Anfang Juni ist dieses niedrige absolute Niveau bemerkenswert. Zuletzt waren die Spekulanten im Oktober 2008 so geringfügig am Silber-Terminmarkt engagiert.

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Wirtschaftswachstum spricht für Nachfrageplus

Rund die Hälfte der weltweiten Silbernachfrage stammt aus der Industrie, wo das Edelmetall insbesondere als elektrisches Leitermaterial verwendet wird. In den vergangenen 15 Jahren kletterte der Bedarf der Branche um knapp 60% auf zuletzt rund 15.700 Tonnen an. Die Entwicklung verlief dabei weitgehend parallel zur globalen Konjunktur (siehe Grafik). Unsere Erwartung eines moderaten Wirtschaftswachstums in diesem Jahr spricht somit für eine abermalige Zunahme des industriellen Silberbedarfs. Die weniger bedeutende Foto- und Besteckindustrie wird in diesem Jahr vermutlich weniger Silber kaufen. Dagegen ist eine höhere Nachfrage der Schmuckindustrie zur Substitution von teurem Gold nicht unwahrscheinlich.

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Fazit

Sollte der starke Zusammenhang von Silber- und Goldnotierungen auch in den kommenden Monaten bestehen bleiben, dann spricht die von uns erwartete leichte Verteuerung von Gold für einen höheren Silberpreis (siehe hierzu den Gold-Fokus vom 22.05.). Aber auch unabhängig von der Goldpreisentwicklung dürfte der voraussichtliche Anstieg der industriellen Silbernachfrage für höhere Notierungen in den kommenden Quartalen sorgen. Wenn sich die Staatsschuldenkrise entspannt und "risky assets" wieder gesucht sind, dann könnten die aktuell unterinvestierten Terminmarktteilnehmer den Preis sogar zügig verteuern. Im von uns nicht erwarteten Fall der Eskalation der Krise ist dagegen mit einem Rückgang der industriellen Silbernachfrage zu rechnen.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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