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Eine Reihe von Fragen. Aber eine Antwort.

19.06.2012  |  Theodore Butler
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Antwort auf die oben genannten Fragen ist letztendlich die dem US-Präsidenten unterstehende "Arbeitsgruppe für Finanzmärkte“! Hauptsächlich in Reaktion auf den großen Aktienmarktcrash von Oktober 1987 unterzeichnete US-Präsident Ronald Reagan 1988 einen Erlass über die Schaffung einer Arbeitsgruppe mit dem Ziel, einen erneuten Markteinbruch zu verhindern.

Die Arbeitsgruppe verfügt über vier Mitglieder: der Chef der Federal Reserve, der US-Finanzminister, der Chef der Securities and Exchange Commission und der Chef der CFTC. Der Finanzminister ist gleichzeitig der Chef der Arbeitsgruppe. Die Gruppe hat das Ziel, Stabilität an den Märkten zu fördern und in angespannten Zeiten etwaige ungeordnete Marktentwicklungen durch direkte Zusammenarbeit mit den Börsen und großen Marktteilnehmern zu verhindern.

Der März 2008, als die Investmentbank Bear Stearn Pleite ging, war eine solche angespannte Zeit – und die Arbeitsgruppe war zweifellos in die Vorgänge involviert. Diese Gruppe, zusammen mit Börsen und großen Marktteilnehmern, begleitete den Transfer der gigantischen Leerverkaufspositionen Bear Stearns an JP Morgan, wobei JP Morgan hinsichtlich etwaiger Bedenken wegen Marktdominanz und Kontrolle der Silber- und Goldpreise einen staatlichen Freibrief erhielt. In Folge dessen orchestrierte JP Morgan mit Erlaubnis der Arbeitsgruppe gegen Ende 2008 einen Einbruch am Silbermarkt, der den Metallkurs um mehr als 50% abstürzen ließ (und von dem JP Morgan am meisten profitierte).

Dann beruhigte sich die Lage im Silbersektor bis Herbst 2010. Von Herbst 2010 bis Ende April 2011 vollzog sich eine historische Entwicklung am Silbermarkt; das Metall erreichte fast 50 $. An diesem Punkt begann die gigantische Short-Position, JP Morgan Schmerzen zu bereiten. JP Morgan stellte nun am Markthoch einen Teil der Leerverkaufspositionen beim COMEX-Silber glatt. An diesem Punkt sah es ganz so aus, als würde JP Morgan von der physischen Silberknappheit und den wachsenden Verlusten aus den Short-Positionen erdrückt zu werden. JP Morgan rief stattdessen die Arbeitsgruppe um Hilfe an. In Zusammenarbeit mit ihr und der CME Group löste die Bank nun einen Einbruch des Silbermarkts aus, der Sonntagnacht, am 1.Mai 2011 begann. Später schloss sich die Arbeitsgruppe erneut mit JP Morgan und der CME zusammen, um die Kurse gegen Ende September 2011 einbrechen zu lassen, diesmal um 35 % innerhalb von nur 3 Tagen.

Die dem Präsidenten unterstehende Arbeitsgruppe für Finanzmärkte ist nun die Antwort auf all meine Fragen. Sie erklärt, warum JP Morgan und die CME sich in keiner Weise zu den Vorwürfen einer Manipulation des Silbermarktes äußern. Sie erhielten rechtliche Deckung durch die Arbeitsgruppe. Das erklärt auch, warum die CFTC sagt, sie würde den Silbersektor gewissenhaft untersuchen, obwohl deutlich ersichtlich ist, dass sie das nicht tut. Die CFTC kann nicht öffentlich zugeben, dass die Silberkurse mit Wissen der Arbeitsgruppe gedrückt wurden. Also gibt sie vor, sie würde die Petitionen prüfen und Untersuchungen durchführen. Was muss Gary Gensler durch den Kopf gehen? Quält ihn diese himmelschreiende Silbermanipulation denn nicht, die so konträr zu all seinen öffentlichen Aussagen steht? Die gesetzlichen Bestimmungen für den Rohstoffsektor werden gebrochen!

Sollte ich mit meiner Analyse richtig liegen, was hätte das für die zukünftigen Entwicklungen am Silbermarkt zu bedeuten? Diese Situation sich extrem positiv auf den Silberpreis auswirken, nicht unmittelbar, aber langfristig betrachtet. Sie legt die Grundlage für eine wirklich große Kursbewegung am Silbermarkt. Diese unverhohlenen Eingriffe in den Silbermarkt werden irgendwann einen Bumerang-Effekt haben, so wie bislang auch jeder andere Versuch unnatürlichen Kursmanagements scheiterte. Wenn erst einmal bekannt wird, welche entscheidende Rolle die Arbeitsgruppe bei den Einbrüchen der Silberkurse spielte, werden auch die Investoren dieser Welt auf ganz natürlich Art reagieren: Sie werden von der somit entstandenen Schnäppchenpreis-Situation profitieren wollen.

Staatliche Stellen haben versucht, am Silbermarkt Einfluss zu nehmen, um die Kurse zu drücken. Dies geschah durch die Überstützung der Papier-Leerverkäufer, jedoch nicht durch den Verkauf großer Mengen physischen Silbers am Markt. Denn weder die US-Regierung noch irgendeine andere Regierung der Welt verfügen überhaupt noch über physische Silberbestände, die sich auf den Markt werfen ließen. Der Arbeitsgruppe bleibt also nur noch die Möglichkeit, den Papiersilber-Leerverkäufern zu helfen, indem sie fiese Markt-Selloffs zulässt, mit denen die aktiven Halter von Long-Positionen abgeschreckt werden. Dem ganzen Betrug kann man aber auf einfache Weise entgehen - und zwar durch den Kauf von physischem Silber anstelle des Schrotts, der einem in Form von COMEX-Papierkontrakten angeboten wird. Wenn erst einmal bekannt wird, welche Rolle die Arbeitsgruppe dabei gespielt hat, dann wird auch dieser beste Grund für den Kauf von Silber in den Fokus rücken.

Ich weiß, dass viele schon seit Langem vermuten, dass sich am Silber- und Goldmarkt staatliche Interessen einmischen. Selten jedoch waren diese Vermutungen so klar und deutlich dokumentiert wie aktuell für den Silbermarkt. Die Arbeitsgruppe ist der Schlüssel zu folgenden Fragen und Unklarheiten: Warum gibt es eine nie enden wollenden Untersuchung des Silbersektors? Warum gibt es grundlose und bisher beispiellose Preisbewegungen? Oder warum sind die bedeutendste Bank und die bedeutendste Börse der Nation voll und ganz in die Silbermanipulation verstrickt? Zu schade, dass sich die Arbeitsgruppe auf die Seite einiger weniger Short-Manipulatoren stellte und nicht auf die Seite der vielen Silberinvestoren und - produzenten dieser Welt. Klar, die Aufsichtsbehörden haben sich einen Bären aufbinden lassen, als man sie davon überzeugte, dass in der Finanzwelt schreckliche Dinge passieren würden, sollte eine Preisexplosion Silber auf seinen wahren Marktwert befördern. Aber wissen Sie was? Der kaputte Zustand des Weltfinanzwesens hat nichts mit dem aktuellen Silberpreis zu tun, und auch nichts mit dem zukünftigen.


© Theodore Butler


(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 15.06.2012 auf der Website www.silverseek.com veröffentlicht.

Informationen zum Abonnement finden Sie unter www.butlerresearch.com.


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