Indien stand Angaben des World Gold Council (WGC) zufolge 2009 für 25% der globalen Schmucknachfrage und für 19% der weltweiten Nachfrage nach Münzen und Barren. Da das Einkommensniveau der Inder laut Einschätzung von IHS Global Insight in den nächsten fünf Jahren zunehmen wird, besteht beträchtliches Wachstumspotenzial für den lokalen Schmuckmarkt. Gemäß Angaben des WGC hat sich bereits in der ersten Jahreshälfte 2010 die Goldnachfrage in Indien im Vergleich zum Vorjahr auf 365 Tonnen nahezu verdoppelt. Um diese zu befriedigen, wurden im selben Zeitraum 348 Tonnen Gold importiert.
Trotz eines nochmaligen leichten Rückgangs der Importe auf 150 Tonnen im zweiten Quartal erwartet der WGC für das Gesamtjahr zum ersten Mal seit drei Jahren wieder einen Anstieg der Goldeinfuhren. Diese sollen im August bereits wieder das Vorjahresniveau erreichen. 2009 betrugen sie insgesamt 559 Tonnen.
Solange die Unsicherheit an den Märkten anhält und das Vertrauen der Anleger in die wirtschaftliche Erholung schwindet, wird Gold als "sicherer Hafen" stark nachgefragt bleiben. Mit dem Beginn der saisonal stärkeren Nachfrageperiode in Indien sollte der Goldpreis zusätzliche Unterstützung erhalten. Weitere Impulse dürften auch durch die Liberalisierung des lokalen Goldmarktes in China kommen. Dies sollte zu einer höheren Nachfrage und damit steigenden Importen führen. Zudem wird in den muslimischen Ländern zum Ende des Fastenmonats "Ramadan", der in diesem Jahr vom 11. August bis 8. September andauert, traditionell viel Gold verschenkt.
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