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Die Rückkehr des Goldstandards

14.07.2012  |  Peter Schiff
- Seite 2 -
Und es ist es immer noch ...

Gold ist nach wie vor das Muttergestein unter den Zentralbankenreserven, selbst in einer von Fiat-Währungen dominierten Welt. Offensichtlich kann man leicht von einem nur auf Papier basierenden globalen Geldsystem reden, auch wenn die Wirklichkeit etwas anders aussieht. Von staatlicher Seite, gerade in der entwickelten Welt, hieß es schnell, Gold sei ein Anachronismus - ungeeignet für eine moderne, globalisierte Wirtschaft. Aber genau diese Staaten hatten es nie übers Herz gebracht, ihre Goldbestände komplett zu veräußern, oder selbst nur einen größeren Teil davon abzutreten. Die, die am lautesten schrien, verhielten in Wirklichkeit am konservativsten.

Die USA (die gewaltige 75% ihrer Reserveanlagen in Gold halten) und die westeuropäischen Länder (bei denen es im Gesamtdurchschnitt 64% sind) scheinen zu glauben, dass niemand Gold halten sollte - außer sie selbst! Wen wundert es da, dass die Zentralbanken der Schwellenländer den Doppelstandard für sich entdeckt haben. Mit fortschreitender wirtschaftlicher Entwicklung werden sich diese Nationen wahrscheinlich immer weniger von Washington sagen lassen, was richtig sei und zunehmend eigenständig denken. Da ihre Reserven im Durchschnitt zu weniger als 20% aus Gold bestehen, wissen sie ganz genau, dass sie auf diesem Gebiet Nachholbedarf haben.

Jenseits von Schall und Rauch zeigt sich, dass die Zentralbanken der entwickelten Welt auf ihren großen Goldbeständen sitzen. Und die Zentralbanken der Schwellenländer hamstern. Bezeichnenderweise verkauft keiner, und es wird gekauft.


Fiat-Fantasie trifft auf Realität

Warum aber dieser neue "Goldrausch“? Zwei Worte: exzessive Verschuldung. Unabhängiges Zentralbanking war wohl schon immer mehr Traum als Realität. Die Politiker wussten von Beginn an, dass sie erst kräftig anschreiben lassen und sich anschließend von den Zentralbanken per Inflation - alias verdeckter Zahlungsausfall – retten lassen konnten. Bedauerlicherweise haben die Zentralbanker pflichtbewusst Gehorsam geleistet; beispielsweise hat bisher kein Zentralbanker sein Amt aus Protest niedergelegt. Nur wenige haben ihren jeweiligen Regierungen die Stirn geboten - und auch das nur für kurze Zeit.

Schon immer hatten Staaten die Bedingungen für ihren eigenen Zusammenbruch herbeigeführt, indem sie, um ihre Schulden bezahlen zu können, am Geldangebot herumpfuschten. Die Währung zu schwächen bedeutet auch die Schwächung der gesamten Wirtschaft, was zu sinkenden Steuereinnahmen und weiter steigender Verschuldung führt. Bald schon überwältigen die unbeabsichtigten Konsequenzen die beabsichtigten, und der Staat bricht zusammen - mit ihm brechen auch die Ämter jener Zentralbanker weg. Die Zentralbanker sind nichtsdestotrotz fest entschlossen.


Wert-Versicherung

Physisches Gold ist die beste Versicherungspolice gegen diesen altbekannten Zyklus. Je mehr man davon hat, desto besser wird man die anstehenden Währungsentwertungswettkämpfe überstehen. Kein Wunder, dass die Schwellenländer alles daran setzen, zu ihren westlichen Kollegen aufzuschließen.

Wie viel Gold werden die Zentralbanken akkumulieren? Wir wissen es nicht mit Sicherheit und wir werden es auch nicht erfahren. Wir wissen allerdings, dass sie sich klugerweise für einen Strategiewechsel entschieden haben. Damit wird eine Preisuntergrenze geschaffen und eine sorglosere Zukunft für all jene, die sich auf die Rückkehr des werthaltigen Geldes vorbereitet haben.


© Peter Schiff
www.europac.net


Dieser Artikel erschien am 05.07.2012 auf www.safehaven.com und wurde exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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