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Mit Gold und Aktien auf Nummer sicher

15.07.2012  |  Manfred Gburek
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Solche und ähnliche Fragen gibt es zuhauf, und deshalb ist zunächst die Risikostreuung wichtig. Doch erst wenn Sie Ihr Geld hin und wieder auf bestimmte Anlagen konzentrieren, erhalten Sie die Kaufkraft wirklich nachhaltig. Lassen Sie mich dies heute an zwei naheliegenden Beispielen erläutern: Gold (einschließlich Silber) und Aktien. In beiden Fällen scheint es sich ja um Anlagen des Typs Springinsfeld zu handeln. Jedenfalls prima vista, wenn man das Auf und Ab während der vergangenen Monate verfolgt. Aber schon beim zweiten Blick wird klar: Zieht man beispielsweise den Euro-Preis für den Kilobarren Gold heran, verharrt er seit längerer Zeit etwa in der doch recht schmalen Bandbreite zwischen 40.000 und 42.000 Euro. Sogar die gängigen Aktienbarometer, vom Dax über den Euro Stoxx bis zum Dow Jones und Nikkei, zeigen keine allzu großen Bewegungen, sondern pendeln einfach nur hin und her.

Solche Szenarien kommen nicht zufällig zustande, sondern zeugen davon, dass sich immer wieder Käufer finden, sobald die Preise bzw. Kurse ein bestimmtes Niveau unterschritten haben, und Verkäufer, sobald sie Gewinne realisieren können, Letzteres mit abnehmender Tendenz. Beispiel Gold: Kaum war durchgesickert, dass Indien in den vergangenen Monaten weniger Gold als sonst zu dieser Jahreszeit eingeführt hatte, sank der Preis des Edelmetalls. Doch schon in der Preisbandbreite zwischen 1550 und 1600 Dollar je Unze griffen Käufer immer wieder zu. Beispiel Aktien: Der Dax-Ausflug in die Gegend um 6000 Punkte währte nicht lange, dann bereiteten institutionelle Käufer dem Spuk ein Ende.

Über den Verfall des Goldpreises von mehr als 1900 auf unter 1600 Dollar haben die gängigen Medien zwar schon massenweise berichtet, kaum dagegen über den geringeren Preisrückgang in Euro und so gut wie gar nicht über die Konsequenzen, die man aus der Preisentwicklung ziehen kann. Dabei drängt sich die folgende Frage geradezu auf: Warum steigen Käufer zu Preisen unter 1600 Dollar immer wieder in größerem Umfang ein? Hierbei handelt es sich ja nicht um windige Spekulanten, sondern in erster Linie um institutionelle Anleger (speziell ETF = Exchange Traded Funds), um Reiche und Neureiche, die ihre Anlagen diversifizieren, sowie um die traditionell als starke Käufergruppe auftretende Schmuckindustrie. Ich bin absolut sicher, dass es in dieser Konstellation erfahrungsgemäß nur einer kleinen Initialzündung bedarf, um den Goldpreis (und mit ihm den Silberpreis) bereits in den kommenden Monaten nach oben schießen zu lassen.

Bei den Aktien sieht es ähnlich aus, hier sind ebenfalls potente Anleger auf der Käuferseite. Gestatten Sie mir dazu den Hinweis auf die historische Kursentwicklung, in diesem Fall bezogen auf den breit angelegten US-Aktienindex von Standard & Poor's: Sein erster spektakulärer Anstieg begann 1921, sein zweiter 1949, sein dritter 1982. Dazwischen vergingen jeweils rund drei Jahrzehnte. Jetzt schreiben wir das Jahr 2012. Das bedeutet: In nächster Zeit bietet jeder größere Kursrückgang Kaufgelegenheiten. Die sollten Sie nutzen, ganz egal, ob Sie deutsche, amerikanische, japanische oder sonstige Standardwerte querbeet kaufen.

Fazit: Während Gold in breiten Bevölkerungskreisen trotz der bisherigen Preisschwankungen wenigstens noch das Image der Sicherheit hat, gelten Aktien wegen ihrer schwankenden Kurse allgemein als unsicher. Zu Unrecht, wie die kommenden Monate und Jahre zeigen werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, engagiert sich stark in beiden Anlageklassen.


© Manfred Gburek
www.gburek.eu

Herr Gburek ist Fachjournalist und Buchautor. Seine letzten Werke waren: "Das Goldbuch" (2005), das Wörterbuch "Geld und Gold klipp und klar von A bis Z" (2007) und "Die 382 dümmsten Sprüche der Banker" (2008).



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