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Wie man seinem Kind die Welt erklärt

24.09.2010  |  Richard Daughty
Meine Tochter - aus welchem Grund auch immer - beschloss, dass das heutige Frühstück der ideale Zeitpunkt ist mir zu sagen, ich solle ihr doch ein Bündel Geld geben, mehr Geld als ich in ihrem Alter in einem ganzen Monat verdient habe, für "Schulutensilien" oder "zum Fäden ziehen" oder für irgendwas, ich kann mich an die dummen Details nicht mehr erinnern. Aber was es auch war, ich wollte nicht dafür bezahlen.

Ich musste also das Thema wechseln, also lenke ich sie wie folgt ab: "Ich habe gelesen, dass so ein Typ meint, dass das britische Pfund vielleicht doch nicht so schwach sei, wie viele Pessimisten sagen, da es 1,40 US-Dollar wert ist und es schon mal mehr, mal weniger wert gewesen ist. Natürlich", sage ich mit einem Zwinkern, als wäre ich tatsächlich ein wissender Insider, "wusste ich, dass der Kerl ein Devisenhändler war, so sehr wie er hoffte, aus so kleinen Veränderungen des Wechselkurses Geld zu schlagen."

Sie schaut mich dämlich an und sagt nur: "Ist mir egal. Gibst du mir jetzt das Geld oder nicht?"

Ihre unhöfliche Unterbrechung ignorierend fahre ich fort: "Wohingegen Typen wie ich sehen, dass Gold im Vergleich zum Dollar UND zum Pfund steigt und noch weiter steigen wird, weil...?" Ich schaue sie mit einer hochgezogenen Braue an, um sie auf diese clevere, nonverbale Art zu fragen, warum sowohl der Dollar als auch das Pfund im Vergleich zum Gold fallen werden, hoffend, sie möge vergessen, dass sie von mir Geld braucht und finge zu verstehen, dass Regierungen zwar immer mehr Papiergeld, aber nie mehr Gold schaffen können und deswegen der Wert des Goldes im Vergleich zum Wert von Papiergeld weiterhin zunehmen wird.

Stattdessen schaut sie mich weiterhin mit diesem bockigen Blick an und antwortet mit dem Mund voller Müsli: "Ist mir egal. Gibst du mir jetzt das Geld oder nicht?"

Ich versuche es ihr einfacher zu machen: "Wenn man die Vorzüge zweier Papierwährungen gegeneinander abwägt, die beide im Vergleich mit Gold an Kaufkraft verlieren werden, kann man genauso gut sagen, ein Haufen Pudelkacke ist besser als ein Haufen Mopskacke, oder andersherum, ich weiß nicht, welcher besser ist, aber einen davon sollte man unbedingt kaufen. Hahaha!"

Da schaut mich das kleine Balg mit demselben leidenden Ausdruck wie ihre Mutter an und klingt auch noch genau wie sie: "Bäääh! Eklig! Müssen wir am Frühstückstisch über Hundehaufen reden, oder willst du mich einfach nur so zum Kotzen bringen?"

Da springe ich plötzlich vom Tisch auf und schnauze sie an: "Ich bring dich zum Kotzen? Meinst du wirklich? Glaubst du, es macht mir Spaß? Ist das deine Frage, du ungezogenes Gör?

Sie schaut mich entsetzt und verängstigt an, längst wissend, dass sie von mir mit Sicherheit kein Geld zu erwarten hat. Ich genieße den Moment, wie ich so bedrohlich über ihr stehe, mache eine genüssliche Pause, die Spannung ist zerreißend. Dann sage ich: "Nein, es macht mir keinen Spaß! Aber da sowohl die Amis wie die Briten kreuzdämliche Regierungen haben, die hochverschuldet sind und immer noch mehr Schulden und unbegreiflich mehr Geld anhäufen, und da beide Länder so bescheuerte Zentralbanken haben, die immer ungeheuerliche, bösartige Summen Geld erfinden, damit sie sich diesen Wahnsinn leisten können, sind sie - und damit wir auch - verdammt! Wir sind verdammt noch mal verdammt!

Der gelangweilte Blick findet seinen Weg zurück in ihr Gesicht und gerade will sie mir wieder erklären, dass es ihr egal sei, als ich sie schreiend unterbreche: "Du bist verdammt! Du bist tot! Und wahrscheinlich stinkst du deswegen! Ich dachte, du hättest dir in die Hose geschissen und deshalb stinkst du, oder weil du einfach nicht badest, aber du stinkst, weil du tot bist! Und ich wär doch verrückt, wenn ich einem toten Mädchen Geld geben würde, das schon verrottet und mein Haus verpestet! Stinker! Stinker! Hahaha! Ich nenn" dich ab jetzt Stinker!"

Wie zu erwarten war, stürmt sie aufgebracht aus dem Raum und brüllt die ganze Zeit "Ich hasse dich! Ich hasse dich! Ich hasse dich", anstatt mir für Mogambos Überaus Heilsbringende Erkenntnis (MÜHE) zu danken, die den Wert des Goldes im Vergleich zu aufgepumpten Papierwährungen deutlich macht.

Mit dem so gesparten Geld kaufe ich mir jetzt ein bisschen Gold, Silber und Öl, denn angesichts solcher Schulden anhäufender Sozialistenpfosten wie der Obama-Regierung, die das neu geschaffenen Geld verprassen, sind diese drei Anlagen garantiert auf der Gewinnerseite, genauso, wie der Dollar garantiert auf der Verliererseite sein wird.

Und wenn es etwas gibt, das ich bei der Wette auf sichere Gewinner liebe, dann die Tatsache, dass gewinnen so einfach ist, dass man sich auch noch schön ins Fäustchen lachen kann: "Hui! Dieser Anlagekram ist einfach!"


© Richard Daughty, the angriest guy in economics
The Mogambo Guru

Dieser Artikel wurde am 15.09.10 auf http://news.goldseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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