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Edelmetalle: Was jetzt?

17.09.2010  |  Chris Puplava
- Seite 3 -
Um offen zu sein für ein bullisches oder bärisches Szenario bei den Edelmetallen, will ich einräumen, dass wir eventuell eine ähnliche Situation wie 2007 erleben könnten. Gold versuchte damals, deutlich über die neuen Hochs zu steigen, die Anfang 2007 erreicht wurden. Aber erst beim vierten Anlauf konnte Gold endlich durchbrechen und weiter steigen. Auch mein Risikoindikator zeigt gerade ein Muster auf, das dem 2007er-Muster ähnelt (siehe rote Kästchen oben) - gleiches gilt nun auch für die Goldpreisbewegungen (siehe blaue Kästchen). Es ist sicherlich möglich, dass sich Gold ein wenig zurückzieht - in eine Spanne zwischen dem hohen 1.100 $/oz-Bereich und dem niedrigen 1.200 $/oz-Bereich - bevor es sich für den definitiven Durchbruch zu neuen Hochs bereit macht - ganz ähnlich dem Verlauf des Jahres 2007. Unten im Chart sieht man die Preisbewegungen der beiden Jahre im Vergleich und auch die Vorbereitungsphase, die 2007 zum Durchbruch führte.

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Quelle: Bloomberg


Was ich grundsätzlich aus allen meinen Daten und Indikatoren ablesen kann, ist die Tatsache, dass sich auf kurze Sicht weder ein Top noch ein Tief überdeutlich abzeichnet. Ich habe jedoch das Gefühl, dass die zwischenzeitliche wie auch langfristige Entwicklung beim Gold bullisch sein wird.

Wenn Investoren Risiken eingehen, ist das Ausdruck eines gesunden Trends - Anzeichen auf einen bärischen Trend, der eher mit Tops in Verbindung gebracht wird, findet man dann, wenn die spekulativsten Gebiete des Marktes schlechter abschneiden als die als sicher empfundenen. Die zyklischen Sektoren der Wirtschaft, wie Finanzwerte und das Urteil der Verbraucher (spekulativer als Grundnahrungsmittel oder der Gesundheitsbereich) schnitten zum Beispiel im Jahr 2007 wirklich schlechter ab als der allgemeine Markt - Warnzeichen eines kommenden Tops. Als sie Anfang 2009 hingegen besser abschnitten, war es ein Signal dafür, dass eine große Talsohle erreicht wurde.

Ähnlich war es bei den Junior-Edelmetallaktien. Sie schnitten deutlich schlechter ab als die großen EM-Aktien; die Majors wiederum schnitten schlechter ab als Gold, und Silber schnitt schlechter ab als Gold, da die Investoren ihre Risikoausrichtung im Sektor herunterfuhren, womit sich ein Top im Jahr 2008 ankündigte. Dieselbe Dynamik in den eben erklärten Beziehungen herrschte auch beim Top im Dezember 2009 und war ein deutliches Warnzeichen.

Seither hat es eine Konsolidierung in dieser Dreierbeziehung gegeben, aber jetzt bricht dieses Dreiergespann aus, denn Goldaktien schneiden besser ab als Gold (orange unten), Silber schneidet besser ab als Gold (silbern unten) und der Bereich der Juniors schneidet besser an als die großen Produzenten (rot unten). Angesichts der gesunden Risikodynamiken im Bereich der Edelmetalle, denke ich, dass die Goldindizes in den vor uns liegenden Monaten ausbrechen werden.

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Quelle: Bloomberg


Angesichts der Volatilität im Edelmetallbereich - Aktien können innerhalb kurzer Zeit 15% bis 20% steigen - wird eine Prognose der kurzfristigen Trends zu einem unnützen Unterfangen; die meiste Aufmerksamkeit sollte den zwischenzeitlichen und längerfristigen Entwicklungen gewidmet werden. Saisonal bedingt korrigieren/konsolidieren die Edelmetalle im Oktober, deswegen halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass die Goldaktien in den nächsten Wochen korrigieren werden. Eine solche Korrektur dürfte jedoch nur als vorläufige Basis für höhere Preise gegen Jahresende dienen.

Wahrscheinlich wird der US-Dollar diese Debatte über bärische oder bullische Aussichten bei den Edelmetallen entscheiden. Der US-Dollar nähert sich einer wichtigen Unterstützung im Bereich von 80 an, und ein Durchbrechen dieses Niveaus würde die Edelmetalle deutlich nach oben katapultieren. Sollte der US-Dollar jedoch sein 80er-Niveau halten und wieder zu seiner sinkenden Trendlinie aufsteigen (sie verbindet die Tops von 2005, 2009 und 2010), dann könnten die Edelmetalle eine Verschnaufpause einlegen. Ich würde den US-Dollar genau im Auge behalten, denn wenn er unter die 80er-Marke sinkt, würde dies als solide Bestätigung für einen anstehenden Ausbruch der Edelmetalle gelten.

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Quelle: StockCharts.com


© Chris Puplava
www.puplava.com

Dieser Artikel wurde am 15.09.10 auf www.financialsense.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.






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