Crashgefahr? Das berüchtigte Hindenburg-Omen
28.07.2012 | Heiko Aschoff
Da fliegt sie wieder, die alte Hindenburg. Droht den Aktienmärkten ein Desaster? Der ehemalige Stolz der deutschen Luftfahrt geistert als Hindenburg-Omen durch die Medien und verunsichert die Anleger. Kein Wunder, bei dem theatralischen Namen. Was ist dran an den Behauptungen?
Angstmacher oder steckt mehr dahinter?
Zuletzt hatte ich mich im September 2010 mit diesem technischen Indikator befasst. Anlass war die These, kein Börsencrash in den letzten Jahrzehnten ohne Hindenburg-Omen. Damals (Mitte August 2010) verkündeten die Verfechter das erste Hindenburg-Omen seit zwei Jahren. Wir hätten rund vier Monate Zeit, uns auf ein Börsendebakel einzustellen, hieß es weiter. Was ist passiert? Nichts. Es sei denn, man erweitert den Zeitraum auf 12 Monate und deklariert die Korrektur im September 2011 als "furchtbaren" Crash.
Die Logik des Hindenburg-Omens
Es beruht auf fünf technischen Bedingungen. Eine Bedingung lautet, dass von den an der New Yorker Börse gehandelten Aktien mindestens 2,2 Prozent ein neues 52-Wochen-Hoch und mindestens 2,2 Prozent ein neues 52-Wochen-Tief erreichen müssen. Die anderen Bedingungen sind komplizierter, sodass ich darauf nicht eingehe. Im Grunde möchte man mit dem Hindenburg-Omen Marktphasen identifizieren, wo das Börsenpublikum extrem uneins ist. Es gibt sowohl sehr optimistische wie auch pessimistische Marktakteure, aber die große Mehrheit ist unentschlossen. Es bedarf nur eines Funkens, um den panikartigen Wechsel in ein extremes Lager auszulösen.
Und heute?
Nachdem der angekündigte Börsencrash ausgefallen ist, klappt es vielleicht diesmal? Tatsächlich scheint die Trefferquote des Hindenburg-Omens nicht berauschend zu sein. Ein Münzwurf "Kopf oder Zahl" sei eine gute Alternative, heißt es. Wenn das zutrifft, ist das Hindenburg-Omen ein weiterer nutzloser technischer Indikator, der nur durch seinen großen Unterhaltungswert glänzt.
Es wäre schön, wenn empirisch nachprüfbare Statistiken mehr Licht in das Dunkel des berüchtigten Hindenburg-Omens bringen würden. Über einen Hinweis wäre ich sehr dankbar.
Bedarf es in diesen Zeiten wirklich eines solchen Indikators, dass man mit seinem Geld vorsichtig umgehen soll? Genießen Sie die Sonnentage, statt sich mit dem x-ten Crashindikator die Laune verderben zu lassen.
© Heiko Aschoff
www.investment-ideen.de
Angstmacher oder steckt mehr dahinter?
Zuletzt hatte ich mich im September 2010 mit diesem technischen Indikator befasst. Anlass war die These, kein Börsencrash in den letzten Jahrzehnten ohne Hindenburg-Omen. Damals (Mitte August 2010) verkündeten die Verfechter das erste Hindenburg-Omen seit zwei Jahren. Wir hätten rund vier Monate Zeit, uns auf ein Börsendebakel einzustellen, hieß es weiter. Was ist passiert? Nichts. Es sei denn, man erweitert den Zeitraum auf 12 Monate und deklariert die Korrektur im September 2011 als "furchtbaren" Crash.
Die Logik des Hindenburg-Omens
Es beruht auf fünf technischen Bedingungen. Eine Bedingung lautet, dass von den an der New Yorker Börse gehandelten Aktien mindestens 2,2 Prozent ein neues 52-Wochen-Hoch und mindestens 2,2 Prozent ein neues 52-Wochen-Tief erreichen müssen. Die anderen Bedingungen sind komplizierter, sodass ich darauf nicht eingehe. Im Grunde möchte man mit dem Hindenburg-Omen Marktphasen identifizieren, wo das Börsenpublikum extrem uneins ist. Es gibt sowohl sehr optimistische wie auch pessimistische Marktakteure, aber die große Mehrheit ist unentschlossen. Es bedarf nur eines Funkens, um den panikartigen Wechsel in ein extremes Lager auszulösen.
Und heute?
Nachdem der angekündigte Börsencrash ausgefallen ist, klappt es vielleicht diesmal? Tatsächlich scheint die Trefferquote des Hindenburg-Omens nicht berauschend zu sein. Ein Münzwurf "Kopf oder Zahl" sei eine gute Alternative, heißt es. Wenn das zutrifft, ist das Hindenburg-Omen ein weiterer nutzloser technischer Indikator, der nur durch seinen großen Unterhaltungswert glänzt.
Es wäre schön, wenn empirisch nachprüfbare Statistiken mehr Licht in das Dunkel des berüchtigten Hindenburg-Omens bringen würden. Über einen Hinweis wäre ich sehr dankbar.
Bedarf es in diesen Zeiten wirklich eines solchen Indikators, dass man mit seinem Geld vorsichtig umgehen soll? Genießen Sie die Sonnentage, statt sich mit dem x-ten Crashindikator die Laune verderben zu lassen.
© Heiko Aschoff
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