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Die Angst vorm Staatsbankrott, aber

02.10.2010  |  Heiko Aschoff
… man investiert genau dort! Anleger stehen Schlange und kaufen vermeintlich sichere Staatsanleihen zu historisch niedrigen Zinsen. Während die Staatsschulden weltweit in einem beängstigenden Ausmaß ansteigen, können sich schlecht haushaltende Länder billig über die Märkte refinanzieren. Ein gutes Geschäft, zumindest für die Staaten und Anleger, die schon länger investiert sind und sich jetzt über die erstaunlichen Kursgewinne der Anleihen freuen können.

Aktien erstklassig finanzierter Weltkonzerne werfen mit ihren Dividenden teilweise das Dreifache an jährlichen Erträgen ab. Trotzdem führen sie ein Schattendasein. Wie passt das zusammen? Die Anleger fürchten sich vor der ausufernden Verschuldung weltweit und die daraus resultierenden Inflationsgefahren. Auf der Suche nach Sicherheit flüchten sie in die Arme von "Vater Staat". Das ist paradox! Der vermeintliche Retter ist verantwortlich für die Schulden, vor denen man sich so fürchtet. Der Wolf im Schafspelz. Kann das gut gehen?

Der Fall Griechenland zeigt, dass Staatsbankrotte in Europa kein Hirngespinst sind. Ein Blick in die Geschichte beweist, dass Währungsreformen und Kapitalschnitte in Folge unsolider Wirtschaftspraktiken und staatlicher Reglementierungen leider dazu gehören. Griechenland wurde - vorerst - mit Milliardensummen gerettet. Griechenland ist nicht allein. Wie steht es um Portugal, Spanien oder Irland, um nur einige Beispiele zu nennen.

Spinnen wir den Faden weiter, was wenn den "Rettern" in ein paar Jahren das Wasser bis zum Hals steht? Wer rettet die Retter? Ich möchte hier keine Schwarzmalerei betreiben, sondern nur an die Vernunft appellieren. Schulden mit neuen, größeren Schuldverpflichtungen zu "tilgen" ohne entsprechende reale Gegenwerte zu schaffen, beseitigt die Probleme nicht.

Es findet eine Verschiebung in die Zukunft statt. Jede Rechnung wird irgendwann von irgendwem beglichen. Es wäre nicht das erste Mal, das überbordende Staatsschulden zu lasten des Bürgers "privatisiert" werden - sei es über Inflation oder im Extremfall durch einen Kapitalschnitt bis hin zur Währungsreform.

Mischen Sie ihren Vermögenswerten "Substanz" bei. Setzen Sie aber nicht alles auf eine Karte. Es ist relativ einfach bei der Vermögensallokation sich ein Hintertürchen für das Risiko Deflation offen zu halten. Wenn Sie dagegen fest davon überzeugt sind, dass uns ausschließlich eine deflationäre Depression droht, dann sind Bargeld, Festgelder und erstklassige Staatsanleihen tatsächlich eine gute Wahl.


© Heiko Aschoff
www.trading4living.de
www.investment-ideen.de



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