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Silber und auch Gold hauptsächlich spekulativ getrieben

04.10.2010  |  Thorsten Proettel
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Großanleger sorgen sich wegen Schuldenkrise

Mehrere Gründe könnten hinter dem plötzlichen Engagement von Banken, Hedgefonds und anderen Großanlegern stehen. Der Goldpreis hat in den letzten Wochen ebenfalls hinzugewonnen und das gelbe Edelmetall zieht das weiße oft mit. Da Silber zu heftigeren Bewegungen neigt, überrascht die relativ stärkere Wertentwicklung seit Ende August nicht. Beide Metalle dürften von der wieder aufflammenden Staatsschuldenkrise in den Peripheriestaaten der Eurozone profitiert haben (siehe Grafik rechts Mitte). Das Thema wurde beispielsweise in der deutschen Presse bislang kaum aufgegriffen und hat wahrscheinlich deswegen noch kaum Resonanz unter Kleinanlegern gefunden. Möglicherweise steigt aber der Absicherungsbedarf bei Großanlegern, die den Preis mit wenig Kapital stark bewegen können.


Shorteindeckungen könnten Preis treiben

Am Markt gibt es zudem das Gerücht, wonach US-Investmentbanken zur Deckung ihrer umfassenden Short-Positionen gezwungen seien, nachdem das Dodd-Frank-Gesetz die Eigenhandelsaktivitäten dieser Institute seit kurzem stark einschränkt. Da keine detaillierten Informationen über die Positionierung der Banken vorliegen, kann diese Behauptung nicht überprüft werden. Als relativ sicher kann jedoch angenommen werden, dass einige Händler auf dem falschen Fuss erwischt wurden und nun zur Deckung von Short-Positionen gezwungen sind. Außerdem verstärken Spekulanten mit Trendfolgeansätzen die Hausse.


Die Zeit für eine Preiskorrektur ist überreif

Da der Wirtschaftsaufschwung weiterhin intakt ist und da mehr als 50% des Silberbedarfs auf die Industrie entfallen, ist mittelfristig mit einer steigenden Nachfrage und entsprechend mit einer Unterstützung des Preisniveaus von Silber zwischen 21 und 22 US-Dollar zu rechnen. In den letzten Wochen überwog jedoch das spekulative Interesse an Silber. Ähnlich verhält es sich bei Gold. Das gelbe Metall war in den vergangenen Wochen nur unterdurchschnittlich von physischen Anlegern gefragt. Die ETC/ETF-Bestände legten seit dem Sommer-Preistief von Ende Juli lediglich um 18 Tonnen zu. Der Anstieg der Netto-Long-Position an der Terminbörse belief sich im selben Zeitraum dagegen umgerechnet auf das 11fache Volumen! Da Spekulanten in der Regel wenig loyale Investoren sind, wird eine Preiskorrektur immer wahrscheinlicher. Hierfür spricht auch die überkaufte Marktsituation. Der Relative-Stärke-Index beträgt bei Gold derzeit 81 Punkte und bei Silber 82 Punkte.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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