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Kakao und Zucker

01.08.2005  |   Sebastian Hell
Kakao

Der 20. August als Stichtag für eine Entwaffnung der Rebellen an der Elfenbeinküste rückt unweigerlich näher. Die Ruhe der letzten Woche hat viele Investoren dazu gebracht ihre Bestände zu verkaufen da anscheinend alles nach "Plan" verlief und keine neuen Aufstände vor kamen. Am vergangenen Wochenende stellte sich dennoch heraus, dass der Schein getrübt hatte. Ein Überfall auf Sicherheitskräfte in Abidjan forderte vier Menschenleben und einige Verletzte. Bis jetzt wollen weder die Regierung noch die Rebellen die Verantwortung für diese Tragödie übernehmen. Sollte sich allerdings heraus stellen, dass dieser Überfall politisch motiviert war so dürfte es ziemlich schnell zu neuen Auseinandersetzungen kommen. Ob am 20. August wirklich eine Entwaffnung statt findet bleibt mehr als zweifelhaft.

Unter den Investoren kam bis jetzt noch kein großes Kaufinteresse auf. Seit den Tiefs von Anfang Juli konnte der Open Interest zwar zulegen allerdings war das Volumen sehr gering. Dies bedeutet, dass einige Parteien aggressive Long Positionen im Markt eröffnet haben die noch nicht von der breiten Anlegerschicht mit getragen werden.

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Charttechnisch konnte das von mir erwähnte "Bullish Counterattack" den Abwärtstrend umkehren. Die Tiefststände der Candle wurden nicht mehr erreicht war als sehr positiv zu werten ist. Seit diesem Kaufsignal konnte der Future von 1.400 US Cents auf 1.479 US Cents zulegen. Ein Plus von 5,6%.


Zucker

Bereits vor zwei Wochen als die Futures bei 9,60 US Cents standen habe ich auf ein mögliches Top bei den Kursen hin gewiesen. Dieser Ausstiegspunkt war leider etwas zu früh da der Future noch auf 10 US Cents in der Spitze zulegen konnte. Inzwischen weist der Chart allerdings eine deutliche Topbildung auf die in der folgenden charttechnischen Diskussionen noch einmal aufgegriffen werden soll.

Heftige Käufe aus Pakistan, Russland und China gaben den Händlern viel Phantasie in den letzten Wochen und trieben die Kurse auf neue Höhen. Trotzdem scheint es so als ob sich das Blatt nun wendet. Die indische Ernte wird in diesem Jahr sehr gut ausfallen und zur Folge haben, dass Indien als Nachfrager wahrscheinlich komplett weg fällt. Der Lageraufbau in Russland und Pakistan scheint so gut wie abgeschlossen obwohl noch Gerüchte umher geistern, dass Pakistan eventuell noch einmal 100.000 Tonnen kaufen will.

Die brasilianische Ernte wird ebenfalls sehr gut ausfallen. So berichtete die Sugar and Ethanol Chamber, dass die Ernte im zentralen Süden bis jetzt um 29% über dem Wert des Vorjahres liegt. Insgesamt wurden bisher 133 Millionen Tonnen geerntet was hauptsächlich auf das exzellente Wetter in dieser Region zurückzuführen ist. Lokale Beobachter erwarten eine absolute Rekordernte in Höhe von 345 Millionen Tonnen.

Ein zusätzlicher bärischer Faktor ist, dass die chinesischen Importe in diesem Jahr um 11,3% zurück gegangen sind. Obwohl immer noch das Importprogramm der Regierung in Peking aussteht ist es eher unwahrscheinlich, dass China zu den aktuellen Preisen dieses starten wird. Wahrscheinlich warten die Verantwortlichen erst auf einen Rücksetzer bei den Kursen bevor sie anfangen neuen Zucker ins Land zu holen.

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Der Zucker Future bewegt sich charttechnisch noch in einem absolut intakten Aufwärtstrend, weist allerdings deutliche Zeichen einer Top Bildung auf. Negativ zu werten ist die Tatsache eines "Rising Windows" vom letzten Dienstag. In der Terminologie der Candles ist dies ein bullisches Zeichen welches allerdings durch ein sogenanntes "Close" geschlossen werden und damit als Beendigung eines Aufwärtstrends gesehen werden kann. Genau dies ist am Mittwoch und Donnerstag durch die beiden Folgekerzen geschehen. Des weiteren bilden die Candles vom Montag und Dienstag einen "Star" aus, der als Top Umkehrsignal bekannt ist. Am Mittwoch wurde dann ein "Hanging Man" gebildet welcher dieses Signal noch einmal bestätigte. Die CoT Daten weisen eine extreme Longpositionen der Commercials auf welche den Markt äußerst anfällig für Liquidationen machen. Das Fazit ist, dass Anleger enorm aufpassen sollten in diesen Markt noch kurzfristig einzusteigen. Shorties könnten hier schnelle Gewinne erzielen.


© Sebastian Hell

    Quelle: www.derivate-magazin.de
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