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Silber und Gold: Das könnte es gewesen sein

01.11.2010  |  Redaktion
Aus dem Wallace Street Journal

Zwei Leute, die dieses Jahr auf unserer Weihnachtskartenliste stehen, sind Ted Butler und Bill Murphy. Butler ist dem Thema Silbermanipulation seit 1990 auf der Spur; auf der Goldseite ist Murphys Gold Anti-Trust Action Committee (GATA) dem Thema Marktmanipulation ungefähr genauso lang hinterher.

Nur 20 Jahre hat es gebraucht, aber letztendlich hat sich doch jemand von der Aufsichtbehörde zurückgemeldet. Laut Wall Street Journal sprach Bart Chilton (Kommissar der Commodity Futures Trading Commission, CFTC) letzte Woche von "wiederholten" und "betrügerischen Bestrebungen, die Silberpreise zu beeinflussen und ungerechtfertigt zu kontrollieren."

"Ich gehe davon aus, dass es wiederholt Versuche gegeben hat, die Preise an den Silbermärkten zu beeinflussen.", sagte der von Bush ernannte und von Obama im Amt bestätigte Kommissar Bart Chilton. Hier finden sich Chiltons Anmerkungen in voller Länge.

Einen Tag später beschuldigten zwei Trader in unabhängigen Gerichtsprozessen HSBC und JP Morgan-Chase der Marktmanipulation. Forbes zitiert dahingehend Murphy, der auf Grundlage von CFTC-Berichten feststellt, dass die beiden Banksters letzten November 43% der gesamten Netto-Short-Position der Commercials beim Gold kontrollierten, beim Silber waren es sogar erdrückende 68%. Es ist schwer, hierbei nicht auf eine Verschwörung zu schließen.

Einer der Trader, die Anklage erhoben, behauptet, die Bankster hätten geheime Absprachen bezüglich des Silbermarktes getroffen; sie sollen sich gegenseitig über große Geschäfte informiert und "falsche" Trading Orders herausgegeben haben - mit dem Ziel der Preisdrückung.

Bei all diesen Punkten handelt es sich um Anschuldigungen, man sollte sie aber in Anbetracht der Quellen ernst nehmen. Murphy und Butler wurden zwei Jahrzehnte lang verspottet, weil sie herausfanden, was die Aufsichtsbehörden endlich anfangen zu begreifen. Etwas ist faul im Staate Dänemark.

Noch wichtiger als die Aufmerksamkeit der Aufsichtsbehörden ist aber der Umstand, dass die Wall-Street-Medien diese Story jetzt nicht mehr ignorieren können. Murphy witzelte: "Wir wurden auf Forbes erwähnt. Was kommt als Nächstes? Das Outdoor-Magazin ’Field und Stream’?" Auf CNBC oder Bloomberg wird man nichts über Chilton oder die Trader-Prozesse hören, noch nicht, aber die Lunte brennt. Diese Story ist schon zu groß geworden, um noch an den Rand gedrückt zu werden.

Diese letzte Oktoberwoche 2010 könnte durchaus umwälzend für die Edelmetalle und den Dollar der Federal Reserve sein. Sollte der Durchschnittsbürger die Short-Manipulation von Silber und Gold jemals verstehen, dann ist die Fed-Note erledigt, und für das echte, eigentliche Edelmetallgeld sind die Grenzen nach oben offen.

Auf dem Silver Summit 2009 lachten wir alle über Murphy, als er mit einer Alufolienmütze auftrat [symbolisch für Verwirrte und Verschwörungstheoretiker, Anm. d. Red.]. Wer aber die Verschwörungstheoretiker der Preisdrückung à la Murphy und Butler mit Leuten gleichsetzte, die ständig und überall Schwarze Hubschrauber sehen, wird sich wohl noch umschauen. Das Schiff hat den Hafen verlassen, der Zug den Bahnhof und die Katze den Sack. Sollten Sie noch an billiges Silber oder Gold kommen können, dann greifen Sie zu. Es ist nun ganz augenscheinlich, dass die Bankster ohne Kleider sind, und auch das Wall Street Journal kann das nicht ignorieren.


© David Bond
Silverminers.com


Der Artikel wurde am 29.10.10 auf http://news.silverseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.









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