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Gold arbeitet sich aus Konsolidierungszone empor

27.08.2012  |  Thorsten Proettel
- Seite 2 -
Eurokrise schwelt weiter

Gold als eine Art Gegenwährung zu Papiergeldsystemen würde von einem Anwerfen der Notenpressen profitieren. Ein Teil der Verteuerung des Edelmetalls in den Jahren 2009-2011 wird auf die beiden Anleihenkaufprogramme der US-Notenbank zurückgeführt (s. Grafik 1). In den letzten drei Wochen waren die Renditeaufschläge von Staatsanleihen der Euroland-Peripheriestaaten rückläufig. Gerüchten zufolge sind Anleihenkäufe von Hedge-Fonds der Grund, die in Erwartung der oben angesprochenen Maßnahmen getätigt worden sein sollen. Unabhängig hiervon hat sich die Lage keineswegs zum Besseren entwickelt. Auch wenn die Rettungspakete die Liquiditätssituation der betroffenen Banken und Staaten positiv beeinflussen, bleiben die strukturellen Unterschiede weiterhin bestehen.


Goldmarkt fundamental schwach

Grundsätzlich kämpft der Goldmarkt derzeit mit einer fundamentalen Nachfrageschwäche. Die physische Anlegernachfrage sank im 2. Quartal um 10% gegenüber dem Vorjahresquartal, die physische Anlegernachfrage sogar um 15%. Bei ETCs und ähnlichen Wertpapieren verbuchte das World Gold Council geringfügige Netto-verkäufe, während von Januar bis März noch mehr als 50 Tonnen Gold von den Emittenten erworben wurden. Ein Grund für diese Entwicklung ist das nachlassende Wirtschaftswachstum in verschiedenen Schwellenländern, wodurch die Kaufneigung für Schmuck und Goldanlagen gesunken ist. Allein der Notenbanksektor kauft ungebremst. Per Saldo wurden im 2.Quartal mehr als 150 Tonnen Gold von Währungshütern verschiedener Staaten erworben.

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Fazit

Rein fundamental betrachtet ist der Goldmarkt derzeit schwach aufgestellt. Ein starker und auch nachhaltiger Preisanstieg wie in den Jahren 2009 und 2010 ist deshalb momentan nicht in Sicht. Dennoch ist eine Etablie-rung der Notierungen im Bereich von rund 1.700 USD je Feinunze aufgrund von negativen Realrenditen und der Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung des Euroraums und seiner Währung wahrscheinlich. Im Falle drastischer geldpolitischer Maßnahmen erfolgt eine Überprüfung unserer Prognosen.

Ein Austritt von Mitgliedsstaaten aus der Eurozone würde vermutlich das Anlegerinteresse erhöhen. Zunächst könnte in dem entstehenden Börsenchaos aber auf allen Anlageklassen inklusive Gold Verkaufsdruck lasten. Bei einem Auseinanderbrechen der Währungsunion ist zudem zu berücksichtigen, dass eine massive Aufwertung der neuen deutschen Währung wahrscheinlich ist, die Wertzuwächse von Gold aus Sicht der hiesigen Anleger schmälern würde.


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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