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Der langfristige Goldbullenmarkt und wie man am besten dabei ist

08.11.2010  |  Clif Droke
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Wenn Sie sich jetzt die aktuelle Investorenaufstellung am Goldmarkt anschauen, so werden Sie kaum Hinweise darauf finden, dass die Öffentlichkeit am Bullenmarkt teilnimmt. Stattdessen werden Sie gut situierte Investoren als Teilnehmer finden, aber die Öffentlichkeit hat sich ihren Anteil an diesem Goldbullen noch nicht gekauft. Selbst Silber, traditionell das "Gold des kleinen Mannes", kann nicht wirklich als heißer Rohstoff unter den Kleinanlegern bezeichnet werden (einmal abgesehen von der Minimanie bei den Silbermünzen vor ein paar Jahren). Solange wir keine breite Teilnahme einer überenthusiastischen Öffentlichkeit beobachten können, gibt es keinen Grund, davon auszugehen, dass der Bullenmarkt beim Gold in nächster Zeit enden sollte.

Ich unterstütze Santolis Fazit für den Goldbullenmarkt: "Es gibt aber einfach zu viele gute Gründe, warum Menschen mit Vermögen nach wie vor Geld in Gold stecken sollten. Und mit Blick auf die Goldbergbauaktien liegt auf den Goldreserven im Boden aktuell ein noch zu hoher Abschlag, dass dieser Trend in nächster Zeit in irgendeiner Weise dramatisch enden könnte."

Einen der Gründe für die jüngste Gold-Rally finden wir auch in einer Verschiebung der Portfolioaufteilung konservativer Investoren, welche von niedrig verzinsten Anleihen hin zum Gold umschichten. In einer kürzlich erschienen Ausgabe des Current Market Update merkt Jack Ablin (Harris Private Bank) Folgendes an: "In der Vergangenheit waren die Opportunitätskosten für Goldbesitz beträchtlich. Jetzt, da eine Treasury Bill mit dreimonatiger Laufzeit einen Ertrag von einem viertel Prozentpunkt bringt, haben die Anleger das Gefühl, dass ihnen zu wenig bleibt." Albin macht darauf aufmerksam, dass die Gewinne beim Gold im Vergleich zum Vorjahreszeitraum für gewöhnlich mit einer Inflationsrate von 2% - 3% übereinstimmen. Sein Fazit: "Verglichen mit anderen Rohstoffen wie Rohöl liegen die Gewinne hier recht gut im Erwartungsbereich."

Die beeindruckende September-Rally beim Gold wurde teils durch die saisonale Schmucknachfrage angeheizt als auch von Nachrichten, dass die Europäische Zentralbank in diesem Jahr bislang nur 6 Tonnen Gold verkauft hatte (von den 400 Tonnen, die sie laut der europäischen 5-Jahre-Vereinbarung verkaufen darf). Das sind mehr als 90% ihrer Verkäufe im letzten Jahr. Anstatt Gold zu verkaufen, kauften die Zentralbanken 222 Tonnen vom IWF, was wiederum eine Rolle bei der steigenden Goldnachfrage und beim steigenden Unzenpreis gespielt hat.

Die Währungskomponente des Goldpreises ist ein weiterer Faktor für den Anstieg der letzten Zeit gewesen. Wieder einmal steht der Dollar im Rampenlicht, denn der Dollar Index befindet sich in letzter Zeit in einem Abwärtstrend, und der schwache Dollartrend hat die Rally beim Gold und Goldaktien zusätzlich befeuert. Am Freitag machte das Wall Street Journal auf seiner Titelseite auf die Dollarschwäche aufmerksam und diente als Podium, wo die beliebteste politische Strategie führender Politiker weltweit diskutiert wurde - Exportieren als Ausweg aus der Rezession. Die derzeitige US-Administration hat ihre Absicht medial übermittelt, sie wolle die US-Exporte ankurbeln, um der Erholung im Unternehmenssektor zusätzlich zu helfen.

Beim IWF/ Weltbanktreffen am 10.Oktober kamen die führenden Finanzvertreter der Welt hinsichtlich ihrer unterschiedlichen politischen Ansätze zu keiner Einigung, womit sie letztendlich auch den Ausbruch eines richtigen Währungskrieg riskieren. Martin Crutsinger schrieb in den Berichten der Associate Press: "Verschiedene Nationen versuchen, ihre Währungen abzuwerten, um die eigenen Exporte und die Zahl der Arbeitsplätze in schweren wirtschaftlichen Zeiten steigen zu lassen. Die Sorge dabei ist nur, dass solche Bestrebungen erneut einen Handelskrieg herbeiführen können, wie es ihn in den 1930ern schon gegeben hatte. Er trug schließlich zur Großen Depression bei, da ein Land nach dem anderen protektionistische Handelsschranken für importierte Güter errichtete."

Eine US-Politik mit Fokus auf Exporte fördert einen schwachen Dollar. Und eine solche Politik fördert ebenso einen steigenden Goldpreis: Das wiederum ist noch ein zusätzlicher fundamentaler Faktor, der den langfristigen Aufwärtstrend beim Gold untermauert.

Das gelbe Metall sammelt auf den Kommentarseiten der Mainstream-Presse immer mehr öffentliche Aufmerksamkeit, in einem Maße, wie es vor dem Kreditkollaps vor zwei Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Die Newsweek brachte einen Kommentar mit dem Titel "All That Glitters" von Nick Summers. Dieser Kommentar bezog sich auf die widerstreitenden Meinungslager unter den Finanzanalysten in Hinblick auf die unmittelbare und mittelfristige Entwicklung der Metalle. Summers zitierte Paul Christopher, Stratege bei Wells Fargo, der die folgende Auffassung vertrat: "Gold hat einen Anstieg auf 1.300 $ hinter sich, der extrem verlockend aber riskant ist. Wir gehen davon aus, dass es noch weiter vorpreschen wird." Im Gegensatz dazu sieht Chris Philips (Vanguard) die Aufmerksamkeit der Mainstream-Medien beim Thema Gold als ein Warnsignal. Er warnt davor, dass die Gold-ETF zu groß geworden sein könnten und somit auch anfällig für einen schnellen Einbruch.




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