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Interview mit John Embry: Die Würfel sind schon längst gefallen

16.11.2010  |  Redaktion
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The Gold Report: Wir stimmen alle darin überein, dass Gold Geld ist, beim Silber aber gehen die Meinungen auseinander - dazu zählt auch die Umstand, dass Silber ein Industrierohstoff und eine monetäre Anlage sein. Warum wollen Sie eigentlich in Silber investieren?

John Embry: Offen gestanden - Silber hat die bessere Story als Gold, und ich liebe Gold. Wir werden sehen, dass sich der Spruch "Silber ist das Gold des kleinen Mannes" schon bald bewahrheiten wird. Immer mehr Menschen betrachten Silber als Wertaufbewahrungsmittel, sie kaufen es nicht nur, um daraus Schmuck zu machen oder um es im medizinischen und industriellen Bereich zu verwenden. Immer häufiger werden nun auch Silberbarren und -münzen gehortet.

Der Silbermarkt unterscheidet sich von Goldmarkt in zweierlei Hinsicht: 1.) die Zentralbanken haben noch ziemlich große Goldbestände, wenn auch nicht so viel, wie sie uns glauben machen wollen (Silberbestände gibt es aber kaum, weil die Zentralbanken nur unerhebliche Silbermengen akkumuliert haben) und 2.) unterscheidet sich Silber vom Gold dahingehend, dass der überwiegende Teil des frisch abgebauten Silbers in den Bereichen Medizin, Industrie und Schmuck etc. verbraucht wird und nicht mehr viel für die Investitionsnachfrage bleibt. Jahrelang hat es Defizite gegeben. Soweit wir das beurteilen können, werden die oberirdischen Lagerbestände fast komplett abgetragen. Wenn die Menschen also in Gold und Silber investieren wollen, dann wird das einen überproportionalen Einfluss auf den Silberpreis haben.


The Gold Report: Sie sagen also, der Silberpreis wird den Goldpreis hinter sich lassen?

John Embry: Das steht außer Frage. Sollte ich mit meiner Einschätzung eines anhaltenden Bullenmarktes bei den EM"s richtig liegen, dann garantiere ich Ihnen buchstäblich, dass der Silberpreis - prozentual betrachtet - den Goldpreis deutlich hinter sich lassen wird. Gold soll dabei in keinster Weise schlecht gemacht werden, weil ich davon ausgehe, dass es im wahrsten Sinne des Wortes alles andere hinter sich lassen wird.


The Gold Report: Was bedeutet eine überproportionale Silbernachfrage für die entsprechenden Aktien? Werde jene Minen, die sich auf Silber spezialisieren, besser abschneiden als jene, die sich auf Gold spezialisieren.

John Embry: Ja, aber es gibt nur sehr wenige reine Silberminen. Grob gesagt stammen 75% des Silbers als Nebenprodukt aus der Förderung von Polymetallen. Es gibt da einer Reihe von Silberoperationen in Mexiko, aber auch geographisch diversifizierte Unternehmen wie Pan American Goldfields Ltd. (OTCBB:MXOM) und Silver Standard Resources Inc. (TSX:SSO; NASDAQ:SSRI). Das beste ist Silver Wheaton Corp. (NYSE:SLW; TSX:SLW), sie betreiben Silver Streaming und haben mit den Produzenten von Polymetallen Vorabverträge zur Silberabnahme geschlossen. Ein brillantes Konzept - wir lieben Silver Wheaton.

Aber viele Instrumente gibt es hier nicht, und deswegen bieten wir auch den Sprott Physical Silver Trust (NYSE.A:PSLV) an, Investoren können sich somit einen Anrecht auf das Silber sichern, das wir kaufen - Silberbarren nach Good-Delivery-Standard - und das bei der Royal Canadian Mint zugewiesen (allocated) und getrennt geführt (segregated) lagert. Ich denke, das Produkt wird einen Menge Anhänger finden, den für Investoren ist es nicht leicht, Silber zu kaufen und persönlich zu halten - ganz einfach weil es im Vergleich zu Gold viel zu sperrig ist. Für denselben Dollarwert müsste man, verglichen mit Gold, eine riesige Menge Silber halten.


The Gold Report: Werden die Investoren damit zu Anteilseignern an den Basiswerten dieses Silver Trust?

John Embry: Sie werden Anteilseigner an einem Silver Trust, der zu 100% durch physisches Silber gedeckt ist, der überprüft wird und dessen Silber in den Tresoren der Royal Canadian Mint lagert. Er unterscheidet sich aber von einem ETF, wo es Hinweise darauf gibt, dass das Metall, das den Fonds angeblich deckt, gar nicht da ist. Wenn Sie Papiergold und - Silber haben wollen, dann müssen Sie sicherstellen, dass auch Metall dahinter steckt. Man darf das Risiko nicht eingehen und etwas investieren, das sich allein auf Papieransprüche auf Silber und Gold stützt.


The Gold Report: Wie lässt sich das im Einzelnen überprüfen?

John Embry: Das ist sehr einfach - Sie lesen sich den Prospekt genau durch. Viele dieser Vehikel - Pools, Goldzertifikate und ETF - gehen mit einer Art Mindestreservesystem einher. Man benutzt begrenzte Mengen physisches Gold und Silber, um die Anteile zu decken - und genau das möchte man lieber nicht haben, wenn es in diesem Bereich zu Schwierigkeiten kommt. Die Leute haben noch eine Menge Hausaufgaben zu machen.

Ich hatte ursprünglich mit den Produkten des Central Fund of Canada zu tun - mit dem Central Gold Trust (NYSE:GTU; TSX:GTU.UN) und auch dem Central Fund of Canada Ltd. (NYSE.A:CEF; TSX:CEF.A). Beide sind vollständig zugeteilt (allocated, d. h. Sammelkonten für gewisse Anzahl von Investoren). Beim Sprott Physical Gold Trust (NYSE.A:PHYS; TSX:PHY.U) ist es genau so und jetzt auch beim Sprott Physical Silver Trust.




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