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Silber-Toppings

18.11.2010  |  Adam Hamilton
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Die meisten Neulinge am Silbermarkt sind sich oft nicht darüber im Klaren, dass Silberkurshöchstwerte nur sehr rar sind. In acht Jahren gab es nur fünf große Silberpreisaufschwünge. Der manchmal unbeständige Silberpreis hat den Großteil seines Bullenmarktes in langen und langweiligen Konsolidierungen verbracht. Wenn eine Goldkurs-Rally den Silberpreis jedoch zum Leben erweckt, stürmen die Händler in Scharen an diesen winzigen Markt und treiben seinen Preis in die Höhe.

Der absolute Silberkurs ist aus Händlerperspektive völlig irrelevant. Momentan wäre ein Silberkurs von 10 Dollar Anlass zur Sorge und sehr unwahrscheinlich. Im Jahr 2003, als der durchschnittliche Silberpreis bei unter 5 Dollar lag, schienen 10 Dollar unglaublich optimistisch. Selbstverständlich verändern sich die Basispreise im Laufe der Zeit. Was wirklich für Silberhandel zählt ist, wie schnell ein neues Preisniveau erreicht wird.

Wenn der Silberkurs zu schnell zu weit innerhalb einer Korrektur fällt, kommt ein Überhang an Verkaufspositionen zustande, der fantastische Kaufmöglichkeiten schafft. Wenn er innerhalb eines Aufschwunges zu schnell zu weit steigt, kommt ein Überhang an Kaufpositionen zustande und man sollte kurzfristige Long-Positions besser schließen. Aber wie kann man diesen Verlauf messen? Vor vielen Jahren entwickelte ich ein einfaches und vielsagendes Handelssystem namens Relativität, das empirisch misst, wie schnell ein Preis sich im Verhältnis zu seinem momentanen Basispreis entwickelt. Mehr zu diesem Thema können Sie in meinem neuesten Essay Relativity Trading erfahren.

Kurz gesagt: Jeder gleitende 200-Tages-Durchschnitt (200dma) bildet eine perfekte Basislinie. 200dmas sind nicht inaktiv, sie bewegen sich fortwährend, um neu etablierte Preisniveaus zu reflektieren. Dennoch geben sie einen fabelhaften Einblick in den Kursverlauf, ohne die tägliche Volatilität mit einzubeziehen. Und bei einem so volatilen Metall wie Silber ist das Chaos eigentlich ständig vorprogrammiert! Die Relativität drückt den Silberkurs im Verhältnis zu seinem 200dma aus und wird berechnet, indem man den täglichen Silberkurs durch seinen 200dma teilt.

Das Ergebnis (oben in Hellrot) ergibt eine deutliche, horizontale Handelsspanne im Laufe des gesamten Silberbullenmarktes. Wenn man die schwarze Linie (200dma) auf horizontaler Ebene begradigen würde und den Silberkursverlauf in Prozentsätzen im Verhältnis zu dieser "geglätteten" Linie darstellen würde, würden Sie genau diese Handelsspanne sehen. Wenn der Silberkurs zu weit unter seine 200dma-Basislinie fällt, hat sein Markt einen Überhang an Verkaufspositionen, wenn er zu weit steigt hingegen einen Überhang an Kaufpositionen.

In der Chart stellt der Relative Silver (rSilver)-Wert von 0,96 ein Signal zum Kaufen dar. Wenn der Silberkurs unter 96 Prozent seines 200dma fällt, stehen die Chancen auf eine neue Rally sehr gut. Das letzte Mal war dies im Februar 2010 der Fall, als wir Silberaktien bei einem Silberpreis von circa 15 Dollar kauften und unseren Abonnenten empfohlen, unserem Beispiel zu folgen.

Die Spitze der rSilver-Handelsspanne liegt bei 1,40. Wenn der Silberpreis mehr als 40 Prozent seines 200dma übersteigt, ist sein Markt überkauft. Solche Kurshöhen können sich jedoch nicht durchsetzen. In der Chart können Sie sehen, wie selten Silber solch einen Wert erreicht. Im Vorfeld der vorletzten Woche ist das lediglich dreimal im Laufe des Silberbullenmarktes der Fall gewesen! In allen drei Fällen waren die Silber-Toppings die Vorboten einer bevorstehenden Korrektur.

Angesichts der üblichen Bullenmarktwerte hatte der Silbermarkt in der vergangenen Woche einen Überhang an Kaufpositionen. Am Donnerstag, den 4.11., stieg der rSilver-Wert als Antwort auf den neuen monetären Expansionsplan der US-Notenbank auf 1,396 (der höchste Wert seit März 2008). Am Freitag, den 5. und Montag den 8., stieg der Silberkurs sogar noch weiter, bis auf 1,417 und 1,466.

Dabei sollte man nicht vergessen, dass ein Überhang an Kaufpositionen eine kurzzeitiges Stimmungsextrem ist das niemand aufhalten kann. Zum ersten Mal habe ich unseren Abonnenten Investitionen in physisches Silber im November 2001 empfohlen, als der Silberkurs bei 4,20 Dollar lag. Seitdem haben wir bereits ein Vermögen gemacht. Da ich mich seit einem Jahrzehnt mit dem Silberkurs beschäftige, kann ich die Ereignisse am Silbermarkt recht gut nachvollziehen. Nichtsdestotrotz kommt es sogar in den stärksten Bullenmärkten von Zeit zu Zeit vor, dass der Markt einen Überhang an Kaufpositionen hat und zum Stimmungsausgleich eine Korrektur benötigt.




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