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Nächster Dominostein zum Umfallen bereit

23.11.2010  |  James Turk
Island, Dubai, Griechenland - und jetzt Irland? Wird die Grüne Insel der nächste Dominostein sein, der aufgrund zu starker Schuldenanhäufung während der Boom-Jahre umfällt?

Man mag es vielleicht nicht glauben, aber Irland ist stärker bankrott als Illinois und möglicherweise auch Kalifornien. Aufgrund einer ganzen Abfolge von Rettungen für das insolvente irische Bankensystem liegt das Haushaltsdefizit Irlands bei erdrückenden und eindeutig unhaltbaren 32% des irischen BIPs.

Einleger haben schon die Flucht ergriffen. Das Wall Street Journal berichtete gestern, Irlands Banken "stehen unter Druck", "viele Großunternehmen und Institutionen haben ihre Einlagen in einem Schwung aus irischen Kreditinstituten abgezogen und legen diese lieber in den scheinbar sicheren Banken Großbritanniens und Kontinentaleuropas an." In "einem Schwung" verschwinden Einleger mit ihrem Geld: Keine Frage, die irischen Banken stehen kurz vor dem Zusammenbruch. Das heißt auch, dass europäische Banken kurz davor stehen, Milliardenbeträge im irischen Bankdebakel zu verlieren, wodurch ihre finanzielle Substanz weiter ausgehöhlt wird.

Zum Beispiel sind die Banken Großbritanniens mit insgesamt 222 Milliarden $ in Irland engagiert, "ca. 42 Milliarden $" davon, so die WSJ, entfallen auf "Irlands heftig angeschlagenen Bankensektor". Deutsche Banken sind mit 206 Milliarden $ in Irland engagiert, 46 Milliarden $ davon, so schätzt die WSJ, entfallen auf irische Banken. Wenn Frankreich, Spanien und andere EU-Länder mit einbezogen werden, dann könnte sich das Engagement europäischer Banken im irischen Bankensektor auf deutlich über 100 Milliarden $ belaufen. Und wahrscheinlich ist dem auch so, denn offiziell spricht man in EU-Kreisen über ein Rettungspaket in Höhe von 100 Milliarden € (136 Milliarden $) für Irland - ähhhm, ich meine ein Rettungspaket für die europäischen Banken, den sie sind es, die hiervon wirklich profitieren. Also, woher kommt dieses Geld? Die EZB wird es - wie man so schön sagt - "aus dem Nichts" schöpfen.

Die EZB hatte schon im Mai, auf den Höhepunkt der Griechenlandkrise, demonstriert, dass sie sich dem Willen der EU-Politiker beugen wird. Die EZB begann damals, griechische Staatsschulden aufzukaufen und brach damit ihr altes Versprechen, genau das nicht zu tun. Im Verlauf dessen beschädigte sie auch den wesentlichen Grundstein, auf dem sich die EZB einst gründete: Die EZB sollte eigentlich außerhalb der politischen Kontrolle stehen, so wie einst die Bundesbank, die bei der Gründung der EZB Model stand.

Also: Kaum ein halbes Jahr ist seit der Rettung Griechenlands vergangen, bei der Geldgeschenke zulasten der Rest-EU vergeben und der fundamentale Wert des Euros in Frage gestellt wurden. Und schon wieder haben die EU-Funktionäre mit Auflösungserscheinungen an den Rändern des wackelnden Reiches der Brüssler Bürokratie zu kämpfen. Ein weiterer Dominostein ist bereit zum Umfallen, und wenn er fällt, so stehen hinter ihm noch viele andere - über die ganze Welt verteilt. Einschließlich des größten aller Schuldner - der USA.


© James Turk
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Dieser Artikel erschien am 17.11.2010 auf www.fgmr.com und wurde exklusive für GoldSeiten übersetzt.



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