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Brent Cook: Kolumbianischer Goldrausch

23.11.2010  |  Redaktion
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The Gold Report: Inwieweit unterscheidet sich das Yukon, das gerade für so viel Aufruhr sorgt, von Kolumbien, das ja vor neun Monaten in aller Munde war.

Brent Cook: Aus geologischer Sicht unterscheidet sich Kolumbien deutlich; doch die beiden Regionen ähneln sich dahingehend, dass hier zwei neue Großregionen mit günstiger geologischer Umgebung für Goldmineralisierung entdeckt wurden. Ich glaube, anfangs haben die Unternehmen Kolumbien wegen der politischen Instabilität und der Gewalt gemieden. Im Fall Yukon dachte einfach keiner daran, die Seifenlagerstätten mit großen Lagerstätten in Verbindung zu bringen. Wir dachten die ganze Zeit, es wäre viel breiter verteilt und nicht konzentriert, und manchmal liegt man einfach falsch.


The Gold Report: Kolumbien ist chancenreich für Goldinvestoren, Yukon ebenso. Nach was sollten Investoren hier Ausschau halten?

Brent Cook: Investoren sollten nach Lagerstättentypen suchen, die in der Region schon vorkommen. In Kolumbien gibt es zwei Haupttypen - beide stehen mit Vulkanismus oder Tiefengestein bzw. Plutoniten in Verbindung. Beim ersten Typ handelt es sich um die großen disseminierten Lagerstätten mit niedrigen Gehalten - die Goldporphyre, wie sie heute genannt werden. Beim anderen Typ handelt es sich um Ganglagerstätten mit höheren Gehalten - Ventana Gold Corp. (TSX:VEN) hat dort die größte. Und für den Typ disseminiert mit niedrigen Gehalten gibt es die Lagerstätte La Colosa oder "The Colossus", die AngloGold Ashanti Ltd. (NYSE:AU; JSE:ANG; ASX:AGG; LSE:AGD) gehört. Jeder Typ macht eine völlig unterschiedliche Abbaumethode erforderlich, unterschiedliche soziale und umwelttechnische Fragen sind zu berücksichtigen - und natürlich unterscheiden sich die Kosten. In beiden Fällen braucht es unterschiedliche Gehalte, um hier rentabel arbeiten zu können.

Im Yukon-Territorium lässt sich im Grunde darüber streiten, ob es sich bei den Lagerstätten eher um metamorphes oder plutonisches Gestein handelt - möglicherweise kommen beide Typen vor. Sie liegen mit Sicherheit viel tiefer im Erdmantel als in Kolumbien. Im Yukon sollten die Investoren den Standort auf jeden Fall mit einberechnen. Golden Predator Corp. (TSX:GPD) gehört das Grew Greek-Projekt, das an eine Straße angrenzt, wohingegen die Projekte von Kaminak oder ATAC weit entfernt sind von jeglicher Infrastruktur. Wenn der Standort völlig abgelegen ist, dann sind die Kapitalkosten für den Bau einer Mine die viel größere Hürde. Die Unternehmen müssen nicht nur die Zu- und Abfahrtswege vom Projekt einkalkulieren, sie müssen dort auch für Energie und Infrastruktur sorgen. Die Energiekosten werden einen beachtlichen Teil der Gesamtkosten ausmachen, wenn das Projekt weit entfernt ist. Wenn ein Unternehmen in einem bestimmten Gebiet Erzprospektion betreibt, betrachte ich immer die Infrastruktur: Wo liegen die Hürden, um dort eine Mine aufzubauen?


The Gold Report: Wir haben über die Hürden gesprochen, vor denen die Unternehmen stehen, wenn es um Produktionskosten, Geologie und unterschiedliche geographische Räume geht. Welche Unternehmen beobachten Sie, die all diese Analysekomponenten erfolgreich genommen haben?

Brent Cook: Um ehrlich zu sein, gibt es da keine, und das macht auch das spekulative Potential dieser Junior-Unternehmen aus. Es ist schwieriger geworden, Unternehmen zu finden, deren Preis auch akkurat das Risiko widerspiegelt. Mit anderen Worten: Wenn ich mir jetzt die Preise anschauen, dann scheint man aus ihnen ableiten zu können, dass viele dieser Hürden schon genommen wurden. Wurden sie aber nicht! Ich sehe nicht viele Unternehmen, die jetzt so aufgestellt sind, dass sie meine Kriterien erfüllen und meinen Preisvorstellungen entsprechen. Junior-Rohstoffaktien sind teuer geworden. Investoren zahlen viel Geld für sehr riskante Projekte. Wir wissen, dass diese Projekte wahrscheinlich scheitern werden und keine rentable Endeckung mit sich bringen.

Trotz alledem ist es nicht hoffungslos, und erst kürzlich habe ich ein neues Unternehmen empfohlen, das im Yukon exploriert Wolverine Minerals Corp. (TSX.V:WLV). Es verfügt über 21 Projekte in sehr frühen Phasen, die zurzeit von einer sehr schlauen Gruppe von Leuten gemanagt werden. James Dawson ist jetzt als Vizepräsident für Exploration hinzugekommen. Ich kenne Jim, und er kennt meine Sachen. Aber den Winter über wird kaum oder gar nicht gearbeitet, man muss die Aktie also jetzt nicht überstürzt kaufen.

Um ehrlich zu sein, kaufe ich aktuell nicht viel in Kolumbien. Sicher habe ich Aktien von Miranda Gold Corp. (TSX.V:MAD), die in Kolumbien aktiv sind, diese Aktien habe ich aber aus anderen Gründen. Sie haben da unten ziemlich interessante Ziele, also mal schauen, was da am Ende herauskommt.




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