Fallende Weltreiche und Ihre Währungen II.
17.09.2012 | Rolf Nef
Diesen Titel (ohne die II) wählte ich für meine erste Veröffentlichung im Dezember 2006. Der Aufsatz beschreibt den Kern des heutigen Finanz- und Machtsystems , aber auch wie in der Geschichte Mächte am Ende ihres Machtzyklus das Geld verwässerten, um den Machterhalt zu finanzieren, was dann doch nicht funktionierte. Seit Dezember 2006 ist einiges passiert, aber der Dollarindex ist noch auf demselben Niveau wie damals und die erwartete Dollar-Implosion und entsprechende Explosion des Gold- und Silberpreises hat noch nicht stattgefunden. Ich empfehle, den alten Artikel (link oben) nochmals oder neu zu lesen, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Im Kern geht es um den US$. Im Unterschied zu Währungen früherer führender Weltmächte wurde zum ersten mal in der Geschichte eine Währung, der US$, Reservewährung. Was ist eine Reservewährung? Was sind Reserven? Reserven können gehalten werden in Rohöl, Weizen etc. Mit Finanzreserven können können solche Rohstoffe jederzeit eingekauft werden. Finanzreserven sind einfacher zu lagern als Rohstoffe und können in jeden Rohstoff oder andere Güter getauscht werden. Während Jahrhunderten wurde Gold als Finanzreserve gehalten, weil es die grösste Sicherheit aufweist und dem Medium Geld/Tauschmittel am nächsten kommt.
Mit dem Aufstieg der USA am Ende des 2. Weltkrieges zu Weltmachtstatus, signierten viele Länder das sog. Bretton-Woods Abkommen, in dem sie bereit waren, US$ an Stelle von Gold als Reserve zu halten. Natürlich verpflichteten sich die USA, gegen US$ Gold zu 35 $ die Unze zu liefern, sollte das verlangt werden. Solche Aktionen waren aber höchst ungern gesehen. Obwohl die USA die Verpflichtung Gold zu liefern im August 1971 aufkündigten (internationale Spekulanten wurden für den Goldpreisanstieg verantwortlich gemacht), blieb der US$ faktisch Reservewährung. Dollars in ausländischen Händen haben seither ständig zugenommen.
Was sind die Konsequenzen eines Systems mit Reservewähurng? So lange die Welt bereit ist, die grossen Teile der Finanzreserven in dieser Reservewährung zu halten und zu äufnen, so lange kann dieses Land mit der Reservewährung über seine Verhältnisse leben, d.h. im Ausland mit ihrer eigenen Währung bezahlen und ein chronisches Leistungs- und Handelsbilanzbilanzdefizit fahren (Grafik 1).
Die Folge sind riesige Bestände an US$ in ausländischen Händen (Grafik2), aber auch aufgeblähte Notenbankbilanzen im Dollar-Ausland und ein entsprechender Inflationierungsprozess über die Vergabe von Krediten durch die Banken.
Mit dem gleichzeitig explodierenden Budgetdefizit offerieren die USA mit dem chronischen Haushaltsdefizit ebenso und vorläufig noch eine flüssige Anlage der im ausländischen Besitz befindlichen Dollars. (Grafik 3).
Der in dieser Grafik gezeigte Zeitraum von 1901 bis 2011 weist 33 Jahre mit Budgetüberschüssen und 77 Jahre mit Budgetdefiziten aus. Diese Statistik stammt vom Fed St. Louis. Zählt man alle Überschüsse und Defizite zusammen, kommt man nur auf 9'900 Mia $ Schulden, das Total beträgt aber aktuell 16'000 Mia $. Die Staatsschuld 1900 betrug aber keinesfalls 6'000 Mia $US. Wieder mal ein Hinweis, wie vorsichtig man mit Statistiken umgehen muss. Mit dem Hinweis auf die gesamte Staatsschuld ist der Fokus auf die total ausstehenden Kredite in den USA gerichtet (Grafik 4).
Im Kern geht es um den US$. Im Unterschied zu Währungen früherer führender Weltmächte wurde zum ersten mal in der Geschichte eine Währung, der US$, Reservewährung. Was ist eine Reservewährung? Was sind Reserven? Reserven können gehalten werden in Rohöl, Weizen etc. Mit Finanzreserven können können solche Rohstoffe jederzeit eingekauft werden. Finanzreserven sind einfacher zu lagern als Rohstoffe und können in jeden Rohstoff oder andere Güter getauscht werden. Während Jahrhunderten wurde Gold als Finanzreserve gehalten, weil es die grösste Sicherheit aufweist und dem Medium Geld/Tauschmittel am nächsten kommt.
Mit dem Aufstieg der USA am Ende des 2. Weltkrieges zu Weltmachtstatus, signierten viele Länder das sog. Bretton-Woods Abkommen, in dem sie bereit waren, US$ an Stelle von Gold als Reserve zu halten. Natürlich verpflichteten sich die USA, gegen US$ Gold zu 35 $ die Unze zu liefern, sollte das verlangt werden. Solche Aktionen waren aber höchst ungern gesehen. Obwohl die USA die Verpflichtung Gold zu liefern im August 1971 aufkündigten (internationale Spekulanten wurden für den Goldpreisanstieg verantwortlich gemacht), blieb der US$ faktisch Reservewährung. Dollars in ausländischen Händen haben seither ständig zugenommen.
Was sind die Konsequenzen eines Systems mit Reservewähurng? So lange die Welt bereit ist, die grossen Teile der Finanzreserven in dieser Reservewährung zu halten und zu äufnen, so lange kann dieses Land mit der Reservewährung über seine Verhältnisse leben, d.h. im Ausland mit ihrer eigenen Währung bezahlen und ein chronisches Leistungs- und Handelsbilanzbilanzdefizit fahren (Grafik 1).
Grafik 1: US-Handelsbilanzdefizit
Die Folge sind riesige Bestände an US$ in ausländischen Händen (Grafik2), aber auch aufgeblähte Notenbankbilanzen im Dollar-Ausland und ein entsprechender Inflationierungsprozess über die Vergabe von Krediten durch die Banken.
Grafik 2: Von Ausländern gehaltene flüssige Dollarpositionen.
Mit dem gleichzeitig explodierenden Budgetdefizit offerieren die USA mit dem chronischen Haushaltsdefizit ebenso und vorläufig noch eine flüssige Anlage der im ausländischen Besitz befindlichen Dollars. (Grafik 3).
Grafik 3: US-Bundesstaatsdefizit.
Der in dieser Grafik gezeigte Zeitraum von 1901 bis 2011 weist 33 Jahre mit Budgetüberschüssen und 77 Jahre mit Budgetdefiziten aus. Diese Statistik stammt vom Fed St. Louis. Zählt man alle Überschüsse und Defizite zusammen, kommt man nur auf 9'900 Mia $ Schulden, das Total beträgt aber aktuell 16'000 Mia $. Die Staatsschuld 1900 betrug aber keinesfalls 6'000 Mia $US. Wieder mal ein Hinweis, wie vorsichtig man mit Statistiken umgehen muss. Mit dem Hinweis auf die gesamte Staatsschuld ist der Fokus auf die total ausstehenden Kredite in den USA gerichtet (Grafik 4).
Grafik 4: Alle US-Kredit in % des Bruttosozialproduktes