Lockere Geldpolitik! Gold liebt sie.
20.09.2012 | Clif Droke
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So stiegen beispielsweise die Absatzzahlen für Autos auf die höchsten Stände seit fünf Jahren. In Reaktion auf steigende Treibstoffpreise kauften die Verbraucher vermehrt kraftstoffsparende Autos; aber auch der Absatz schwerer Lastkraftwagen stieg auf Jahresbasis um 16%. Hieran zeigt sich die Bereitschaft, mehr Geld für teurere Verkaufsartikel auszugeben - und ein derart gelagertes Signal für den Verbraucheroptimismus hat es seit 2008 nicht mehr gegeben. Nachdem nun am Donnerstag QE 3 verkündet wurde, werden wohlmöglich auch die Einzelhandelsumsätze und die Unternehmensausgaben (wie sie sich im New Economy Index widerspiegeln) deutlich in die Höhe schnellen. Unter Ökonomen wird darüber diskutiert, ob diese jüngste Runde quantitativer Lockerungen in Zukunft wirtschaftliche Verwerfungen erzeugen wird - gerade im Kontext steigender Öl- und Nahrungsmittelpreise. Eine Reihe von Ökonomen (allem voran die Vertreter der Österreichischen Schule) ist auch der festen Auffassung, dass die monetären Stimulusprogramme der Fed immer weniger Wirkung zeigen werden und das die jüngste Runde zum Scheitern verurteilt ist. Ich halte diese Diskussion allerdings für eine rein akademische Debatte, und ich bezweifle ernsthaft, dass irgendjemand die Antwort kennt, da wir uns im Grunde gerade auf unbekanntem Gebiet befinden. Wie die Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit aber zeigen, gibt es durchaus Gründe für die Annahme, dass der jüngste Fed-Stimulus in der Tat Folgendes bewirken wird: 1.) einen weiteren Anstieg der Preise von Vermögensanlagen und 2.) eine zumindest gleichlaufende Wirtschaftsaktivität - sollte sich schon kein Wachstum am Arbeitsmarkt einstellen.
Ich gehöre nicht zu jenen, die glauben, QE 3 werde ein kompletter Misserfolg. Ich habe allerdings Bedenken, dass es die Ölpreise soweit in die Höhe treiben wird, dass die Mittelklasse wirtschaftlich noch stärker unter Druck geraten wird als jetzt schon. Unten finden Sie den Chart der Kurse der Rohöl-Futures. Der Chart legt nag, dass der Ölpreis in den kommenden Wochen Aufwärtspotential bis in den Bereich 105 $ -110 $ hat - ein einladendes Ziel für Spekulanten.
Letztendlich sehnen sich Aktien und Sachanlagen vor allem nach Liquidität. Die jüngsten Maßnahmen der Fed garantieren nun buchstäblich einen anhaltenden Bullenmarkt für die Edelmetalle und andere Anlagengruppen. Das gemeinsame Stimulusprogramm der Fed und der EZB wird wahrscheinlich auch allen möglichen Finanzmarktschock vorbeugen, zumindest in den kommenden Monaten.
Der iShares Gold Trust ETF (IAU), mein bevorzugter Gold-Proxy, bestätigt weiterhin das zwischenzeitliche Kaufsignal oberhalb seines steigenden 15-Tage-Durchschnitts. Seitdem unsere Trading-Parameter das Kaufsignal Ende Juli im IAU bestätigt hatten, weist der Index nun schon seit sechs Wochen kein Verkaufssignal mehr aus. Er hat zudem ein bemerkenswertes Plus von 10% gemacht. Wie man sehen kann, zeichnet sich im IAU gerade die Ausformung eines parabolischen, schüsselförmigen Musters ab, was normalerweise in starken zwischenzeitlichen Bullenmarkt-Aufwärtstrendphasen passiert. Der IAU ist jetzt dabei, im Bereich von 17,50 den Chart-Widerstand seiner Doppeltopp-Hochs von November 2011 und Februar 2012 zu testen. Wenn man die vergangenen Entwicklungen als Indikatoren heranzieht, dürfte Gold ohne größere Probleme in der Lage sein, diesen Widerstand zu überwinden und sein Allzeithoch von September 2011 in Angriff zu nehmen.
© Clif Droke
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Dieser Artikel wurde am 14.09.2012 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.