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Anlagestrategie mit Gold und Silber

05.12.2010  |  Manfred Gburek
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Dann also doch lieber an Gold- und Silberaktien festhalten, an den Metallen selbst sowieso? Im Prinzip ja, und zwar für den wahrscheinlichen Fall, dass die nächste technische Reaktion - mag sie auch über 20 bis 30 Prozent hinausgehen - später wieder ausgebügelt wird. Dabei gilt es jedoch ein paar Dinge zu beachten:
  • 1. Zweistellige prozentuale Kursverluste strapazieren das Nervenkostüm. Folglich neigen viele Anleger in solchen Fällen dazu, ihre Aktien zu verkaufen, bevor deren Kurse sich wieder erholen. Dieses Verhalten ist umso ausgeprägter, je weniger Gedanken sie sich beim ursprünglichen Aktienkauf gemacht haben.

  • 2. Im Prinzip ja, das bedeutet, man sollte auch Ausnahmen zulassen. So dürfte Ihnen, falls Sie sich in Edelmetallaktien engagiert haben, aufgefallen sein, dass es darunter neben den erwähnten Raketen auch einfache Böller gibt, wie etwa Newmont und Goldcorp, und Spätzünder, wie die beiden Südafrikaner Gold Fields und Harmony Gold. Die Fragen, die sich hier stellen: Soll man lieber Silver Wheaton und Hecla Mining verkaufen, weil sie zuletzt so schön in die Höhe geschossen und deshalb womöglich für Gewinnmitnahmen anfällig geworden sind, oder die lahmeren Newmont und Goldcorp? Haben die Kurse von Gold Fields und Harmony Gold zuletzt nur deshalb etwas aufgeholt, weil einige Fonds zum Favoritenwechsel übergegangen sind, oder bahnt sich die Schwäche von Südafrikas Währung Rand an, die den Konzerngewinnen beider Südafrikaner gut täte? Ich neige dazu, lieber Kursgewinne mit Aktien vom Typ Newmont und Goldcorp mitzunehmen, von den Raketen nur einige Stück zu verkaufen und bei den Südafrikanern auf die Rand-Schwäche zu warten.

  • 3. Wir bewegen uns hier im spekulativen Bereich. Das heißt, wir gehen zwar aus guten Gründen davon aus, dass der Megatrend der Edelmetalle und ihrer Aktien anhält; aber wir wissen nicht, welche verrückten Bewegungen die Edelmetallaktien im Rahmen dieses Megatrends noch machen, bevor sie in späteren Jahren uninteressant werden. Man sollte sich stets dieses Zusammenhangs bewusst sein und deshalb alten Börsenregeln zufolge nie alles auf eine Karte setzen und die Aufträge beim Kauf wie auch beim Verkauf immer zeitlich strecken.

Fazit: Aus aktueller Sicht rate ich allen Anlegern, die nur wenig Geld in Edelmetalle und Edelmetallaktien investiert haben, alles zu behalten und jede Preis- bzw. Kursdelle bis auf Weiteres einfach auszusitzen. Anlegern mit hohem Edelmetallengagement empfehle ich eine ausgeglichene Strategie. Die beginnt schon damit, dass man mithilfe der Internetseiten der betreffenden Unternehmen - in Englisch - deren Aktivitäten und Kennzahlen verfolgen sollte, ebenso - möglichst täglich - ihre Aktienkurse. Und um auf einen für die stark engagierten Anleger wichtigen Punkt zu kommen: Es kann nicht schaden, sich von den lahmeren Aktien zu trennen, das Geld auf einem Tagesgeldkonto zu deponieren und es bei nächster Gelegenheit, wenn die Edelmetallpreise vorübergehend abwärts reagieren, für den Kauf von Barren und Anlagemünzen einzusetzen, um deren Gewinne später ohne den Abzug der Abgeltungsteuer zu kassieren.


© Manfred Gburek
www.gburek.eu

Herr Gburek ist Fachjournalist und Buchautor. Seine letzten Werke waren: "Das Goldbuch" (2005), das Wörterbuch "Geld und Gold klipp und klar von A bis Z" (2007) und "Die 382 dümmsten Sprüche der Banker" (2008).







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