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Rohstoff Express: Geheimnis gelüftet! So sieht Chinas Währungskorb aus!!

11.08.2005  |   Sebastian Hell
Den Dollar geht der Dampf aus! Bald streiken in Südafrika alle! Was den Silbermarkt antreibt! Alcan muss Fabriken schließen! Kupfer in Shanghai unter Druck! Ölmarktbericht zeigt kontroverses Bild! Indonesien von seinem Ziel weit entfernt!


Gold

Der Goldpreis notiert aktuell bei 435,50 $, Plus 2,30 $. In Australien eröffnete das Edelmetall bei 434,40 $ und pendelte bis zur Eröffnung der Londoner Sitzung in einer engen Spanne zwischen 434 $ und 435 $. Während der englischen Session erklomm das Edelmetall ein Tageshoch bei 436,40 $ welches bisher nicht überwunden werden konnte.

Wie erwartet hat die Fed bei ihrem gestrigen Treffen den Leitzins um 25 Basispunkte angehoben. Damit notiert der aktuelle Zinssatz auf einem vier Jahreshoch von 3,5%. Volkswirtschaftler erwarten, dass Alan Greenspan den Zins weiterhin anheben und man bis zum Jahresende ein Niveau von 4% erreicht haben wird. Im eigentlichen Blickpunkt des heutigen Tages liegt allerdings die Veröffentlichung des US Haushaltsdefizits für Juli 2005. Am Markt wird ein Minus in Höhe von 58 Milliarden Dollar erwartet nach 62 Milliarden Miese im Jahr davor. Die aktuelle Kursbetrachtung zeigt, dass der Dollar leicht gegenüber dem Euro zulegen kann. Die Analysten von Marketwatch nehmen an, dass dem Dollar allmählich der "Dampf" ausgeht und es zu einer weiteren Aufwärtsbewegung des Euros kommen wird. Vor allem die gestrige Schwäche auf die ich auch schon hingewiesen hatte, stimmt die Experten negativ. Es sieht gerade so aus als ob die Zinserhöhungen der Fed niemanden am Markt mehr beeindrucken könnten. Zur Erinnerung möchte ich gern das zweite Halbjahr des Jahres 2004 ins Gedächtnis rufen, als Alan Greenspan angefangen hat den Leitzins um die mittlerweile schon gewohnten 25 Basispunkte anzuheben. Internationale Rohstoffinvestoren gerieten in eine fast schon komische Art von Panik und verkauften ihre Aktien- und Rohstoffbestände. Es herrschte am Markt die Annahme, dass der Rohstoffboom nur durch die expansive Geldpolitik der Fed ausgelöst worden war und nun, da Alan G. sein Geld wieder einsammelte alles zusammen brechen würde. Inzwischen sind wir ein gutes Jahr in der Geschichte weiter geschritten und der Rohstoffboom ist immer noch vorhanden. Niemand am Rohstoffmarkt lässt sich mehr von einer Zinserhöhung beeinflussen.

Weiter wichtige Devisenmarkt News kamen aus China. Der Gouverneur der chinesischen Notenbank Zhou Xiaochuan teilte heute mit, welche Währungen sich in dem "sagenumrankten" Währungskorb der chinesischen Regierung befinden. Dominiert wird der Korb vor allem vom US Dollar, dem Euro, dem japanischen Yen und dem südkoreanischen Won. Des weiteren sind das britische Pfund, der Singapur Dollar, der russische Rubel, der malayische Ringgit, der thailändische Baht sowie der kanadische Dollar enthalten. Eine Volkswirtin der ANZ schätzte, dass der Dollar und Euroanteil am gesamten Korb je zwischen 10% und 20% liegen müsste. Der Won sollte etwas niedriger gewichtet sein, wohingegen exotischere Währungen wie der Ringgit wahrscheinlich nur einen Anteil von 2% besäßen. Außerdem wurde 130 chinesischen Banken die Erlaubnis erteilt sich gegen Wechselkursschwankungen an den Terminbörsen abzusichern. Von nun an dürfen die Banken den Yuan gegen andere Währungen an den Futuresbörsen oder durch Swapgeschäfte absichern (hedgen).

In südafrika sind inzwischen 70% der 130.000 Minenarbeiter im Streik. Für kommenden Freitag hat eine weitere Gewerkschaft mit 16.000 Mitgliedern angekündigt ebenfalls die Arbeit nieder zu legen. Dies würde dann bedeuten, dass fast alle südafrikanischen Bergleute aufgrund von Lohnforderungen im Streik sind. Wie die Produzenten dies verkraften werden bleibt noch ungewiss da sie, wie von mir schon erwähnt, nicht viel Spielraum haben.

Abschließend gab die belgische Nationalbank heute bekannt, dass seit Anfang Juli etwa 30 Tonnen an Gold verkauft wurden. Dieser Verkauf erfolgte im Rahmen des europäischen Abkommens der Zentralbanken woraufhin diese sich bis zum Jahr 2009 einigten, nicht mehr als 500 Tonnen pro Jahr zu verkaufen. Ungefähr 277,1 Tonnen an Gold befinden sich noch in den Lagern der belgischen NB.

Der Goldpreis hat einen deutlichen Satz gemacht und die Widerstandszone bei 430 $ überwunden. Die beiden Trendlinien sind ebenfalls zurück erobert worden. Nun liegt der nächste kritische Bereich bei etwa 443 $.


Silber

Silber steht aktuell bei 7,06 $, Plus 0,10 $. Nachdem der Kurs in Sydney bei 7 $ gestartet war, wanderte er bis zur Eröffnung der englischen Sitzung zwischen 7,01 $ und 7,05 $ umher. In London schaffte es der Kurs kurzzeitig über die Oberkante dieser Range, konnte sich allerdings nicht lange darüber halten. Erst gegen Ende des New Yorker Handels gelang ein erneuter Ausbruchsversuch. Obwohl meiner Meinung nach die fundamentalen Aussichten, welche einen Anstieg begründen würden nicht schlecht sind, dümpelt der Markt vor sich hin oder fällt sogar. Woran kann das liegen? Silber ist ein sogenannter Sekundärmarkt, der stark von der Preisentwicklung von Gold, Platin und Kupfer abhängig ist. Vor allem Kupfer ist in letzter Zeit sehr richtungsweisend gewesen da es ein reines Industriemetall ist. Da bei Silber mehr als zwei Drittel der Produktion für industrielle Zwecke verwendet werden, sind Kupfer und Silber sehr eng miteinander korreliert sind. Die Lagerbestände an der COMEX sind immer noch unverändert bei 111,2 Millionen Unzen.
Silber kämpft immer noch mit der Rückkehr in seinen Aufwärtstrendkanal. Dieser verläuft aktuell bei 7,27$ und scheint eine unüberwindbare Barriere darzustellen. Um die Marke von sieben Dollar liegt immer noch eine wichtige Unterstützungszone.


Platin

Paltin wird derzeit für 906 $ gehandelt, Minus 1 $. Der heutige Eröffnungskurs in Australien lag bei 903 $. Im weiteren Handelsverlauf sackte der Kurs bis auf 892 $ in Hongkong ab, erholte sich dann aber in Zürich wieder bis auf 905 $. Momentan notiert das Edelmetall auf seinem Tageshöchstkurs. Die innere Unterstützungslinie (aktuell bei 868 $) hat ihr "Können" erneut unter Beweis gestellt. Platin fand fast exakt auf ihr Unterstützung und steigt nun zu neuen Höhen empor.
Der langfristige Aufwärtstrend seit 2001 bei 908 $ konnte fast wieder überwunden werden. Mit Widerstand muss bei 908 $ und 925 $ gerechnet werden.


Palladium

Eine Feinunze Palladium kostet aktuell 186 $, unverändert. Intraday startete das Metall bei 186$ in "Down Under" und zeigte sich die folgenden Sitzungen ohne größere Reaktionen. In Zürich wurde das Tagestief bei 183$ erreicht, das bisherige Tageshoch lag bei 186 $. Da die Marke von 180 $ endlich geknackt wurde wartet nun die nächste Hürde schon bei 205 $. Unterstützung findet sich bei 190 $ und 180 $.


Aluminium

Aluminium notiert aktuell bei 0,8441 $, Plus 0,0186 $. Der heutige Eröffnungskurs in New York an der COMEX lag bei 0,8280 $. Anschließend gab das Leichtmetall noch einmal leicht bis auf 0.8250 $ nach um sich für eine Rallye vorzubereiten die 0,8480 $ in der Spitze erreicht hatte. Der kanadische Aluhersteller Alcan gab bekannt, dass man aufgrund der hohen Energiepreise eventuell zwei Werke in Europa schließen werde. Darunter sei eines in der Schweiz und eines in Frankreich. Dick Evans, leitender Angestellter bei Alcan sagte hierzu, dass die Energiepreise in Europa durch die Bank derart hoch gestiegen sind, dass es nicht mehr profitabel ist hier Aluminium herzustellen. Des weiteren laufen im nächsten Jahr viele Energieverträge mit Versorgern aus, weswegen die Firma befürchtet nun zu weit höheren Konditionen zukünftigen Strom kaufen zu müssen. Die Tatsache, dass nur die Energiekosten der Aluherstellung bis zu 40% ausmachen können, drückt gehörig auf die Gewinnmarge. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Produzenten im nahen Osten aus dem Boden schießen, wo Öl und Energie noch sehr billig sind.
Die Aufwärtstrendlinie bei 0,8150 $ konnte inzwischen überwunden werden. Auch das favorisierte Kursziel von 0,82 $ wurde erreicht. Weitere Widerstände warten nun bei 0,8350 $ und 0,85 $. Unterstützung findet sich bei 0,78 $ und 0,7550 $.


Kupfer

Ein Pound wird derzeit für 1,7042 $ gehandelt, Plus 0,0266 $. Intraday startete das rote Metall bei 1,6775 $ und gab zunächst bis auf 1,6675 $ nach. Der weitere Handelsverlauf war von einer enormen Stärke des Metalls geprägt. Innerhalb weniger Stunden sprang der Kurs von seinen Tiefstständen bis auf ein Tageshoch von 1,71 $ welches gegen Mittag New Yorker Zeit erreicht wurde. JP Morgan äußerte sich vor kurzem sehr bullisch für den Basismetallsektor und sagte, dass alle diese Rohstoffe noch deutliches Aufwärtspotential hätten. Vor allem die weitere Beschleunigung des chinesischen Wachstums dürfte den Metallen weiteren Auftrieb geben. Die Kupferfutures in Shanghai gaben heute den fünften Tag in Folge nach, nachdem die Lagerbestände der LME in den letzten vier Tagen um 38% (!) gestiegen sind. Inzwischen liegen sie bei 43.500 Tonnen. Laut Händlern in Shanghai wird es für die bullische Stimmung richtig gefährlich wenn die Marke von 60.000 Tonnen erreicht wird.
Das rote Metall hat offensichtlich den "Auto Piloten" eingeschalten und bewegt sich synchron mit seiner steigenden Trendlinie. Inzwischen wurde auch das anvisierte Kursziel von 1,66 $ erreicht und somit ergibt sich aus charttechnischer Sicht kein signifikanter Widerstand auf dem Weg nach oben mehr.


Brent Crude

Der Brent Oil Future steht momentan bei 63,90 $, Plus 1,10 $. Der wöchentliche Ölmarktbericht des Energieministeriums zeigte, dass die Rohöllagerbestände um 2,8 Millionen Barrel gestiegen sind. Die Mitteldestillate wie Diesel und Heizöl sind um 2,6 Millionen angewachsen wohingegen die Benzinlager um 2,1 Millionen Barrel zurück gingen. Indonesien teilte gestern mit, dass man in diesem Jahr zu einem Nettoimporteur werden wird. Das angestrebte Förderziel von 1,25 Millionen Barrel pro Tag konnte nicht erreicht werden. Experten schätzen, dass der täglichen Output bei nur 1,06 Millionen Barrel liegt.
Charttechnisch gesehen ist der Weg beim Brent Crude Future nach oben frei da dieser auf einem All Time High steht. Unterstützung nach unten findet sich bei der psychologisch wichtigen Marke von 60 $.


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© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de
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