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Warum staatliche Silberkäufe kommen werden

08.12.2010  |   Sean Rakhimov
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  • Metall des Gesundheitswesens: In den letzten hundert Jahren hatte Silber den Rückzug vor der "modernen" Medizin angetreten; aktuell spielt es in diesem Bereich keine große Rolle. Doch in den letzten Jahrzehnten kann man zumindest wieder von einer Art Rückkehr sprechen. Zur Argumentation setzen wir nun Folgendes vorab als gegeben voraus: In Zukunft werden wir nicht mehr über ausreichend sauberes Wasser, Energie, Nahrungsmittel etc. verfügen; unterm Strich werden sich die allgemeinen Lebensbedingungen verschlechtern, die Bevölkerung altert (in den industrialisierten Ländern) und die Welt wird in immer stärkerem Maße untereinander in Verbindung stehen, was die Verbreitung von Krankheiten erleichtert, gleichzeitig werden diese Krankheiten immer stärkere Resistenzen gegen die "Lösungen" des konventionellen Gesundheitssystems entwickeln. Dem Silber wird zugeschrieben, dass es große Teile der europäischen Elite rettete, als die Pest in Europa ausbrach, weil sie Tafelsilber benutzten, während ärmere Menschen Haushaltswaren oder Besteck aus anderen Metallen oder Holz benutzten. Silber tötet einzellige Organismen ab, d.h. Bakterien. Seit fünf Jahren verkauft Samsung nun schon Geräte, die mit Silber beschichtet wurden.

  • Kriegsmetall: Die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Seltenerdmetalle sind nur ein Vorspiel dessen, was für alle sogenannten "strategischen Metalle" zukünftig ansteht. Wir vertreten nun seit Langem schon die Position, dass auch Silber zu den strategischen Metallen gehört, weil es in Waffen zur Anwendung kommt und daher gefragt, gesichert und/ oder zu militärischen Zwecken auf Vorrat gelagert werden wird. Aufgrund seiner physischen Eigenschaften ist Silber eines der essentiellen Metalle für diese Zwecke. Tom Vulcan von HardAssetInvestor.com hat großartige Arbeit bei der Kennzeichnung und Katalogisierung strategischer Metalle geleistet. Wir wollen nur ergänzen, dass Silber auf jeden Fall auch auf diese Liste gehört.


So gut wie Gold

Einige Staaten dieser Welt prägen Silbermünzen (und Goldmünzen). Die Zahl dieser Länder als auch die Zahl der verschiedenen Münzen im Angebot ist im letzten Jahrzehnt gestiegen. Man könnte auch meinen, diese Staaten würden auf den Zug steigender Silberpreise aufspringen und Gewinne über die verlangten Aufschläge abfassen (manche machen es auch nicht). Ungeachtet der Motive lässt sich feststellen, dass die großen staatlichen Silberbestände aufgebraucht wurden (im Fall, es hatte zuvor überhaupt solche gegeben), und meist gibt es keine staatliche Silberförderung. Will ein Staat seine staatlichen Silbermünzprogramme aufrechterhalten, so muss er Silber am Markt kaufen. Und wenn man es wie der chinesische Staat macht, der sein Volk zum Kauf von Silbermünzen aufruft, dann sollte man auch etwas zum Verkauf vorrätig haben.

Warum kauften nun die Zentralbanken von China bis Mauritius in den letzten Monaten und Jahren Gold? Nicht, um damit den Bergbauaktien Auftrieb zu geben. Sie haben persönlich für sich entschieden, dass die Währungen ihrer Aufgabe nicht mehr gerecht werden, und die Zentralbanken stimmen Ihnen dabei zu. Wir sagen voraus, dass dasselbe auch mit Silber passieren wird. Vielleicht werden nicht die Zentralbanken selbst diese Ankäufe erledigen - das könnten staatlich geführte Fonds (sovereign fonds), staatlich kontrollierte oder staatseigene Unternehmen oder aber staatlich gestützte Agenturen/ Institutionen etc. übernehmen. Die Ausrichtung und die Form dieser Körperschaften werden am Ende wohl variieren - aber im Wesentlichen machen sie dasselbe.

Die jüngsten Bewegungen beim Silberpreis sind sicherlich in hohem Maße den Goldpreisbewegungen zuzuschreiben. Viele, die Gold kaufen würden, bleiben derzeit aus Preisgründen von Goldmarkt fern. Wir wissen zwar nicht, wie sie darauf gekommen sind, aber sie gehen zum Silber über. Ähnlich sieht es bei den kleineren, finanzschwächeren Staaten aus, sie werden ab einem bestimmten Punkt aus Preisgründen nicht mehr am Goldmarkt teilnehmen und notgedrungen zum Silber wechseln.

Fassen wir zusammen: Staaten und Regierungen sind aus historischer Sicht sehr aktiv beim Silber gewesen, besonders damals, als Silber noch für die alltägliche Münzprägung benutzt wurde. Nichtsdestotrotz ist es ein Geldmetall, also muss man auch davon ausgehen, dass der Staat daran interessiert ist. Sie prägen Münzen, und die Nachfrage steigt mit jedem Jahr, ohne dass es Anzeichen darauf gibt, dass die Nachfrage in nächster Zeit zurückgehen würde - gerade vor dem Hintergrund von Währungsproblemen. Staaten fördern kein Silber. Auf die Staaten kommt jetzt eine ganze Schar von Problemen zu, mit denen sie - abhängig von den unterschiedlichen Grundvoraussetzungen - umgehen müssen.

Wenn man beispielsweise über eine Menge Öl verfügt, dann ist die Silber-Sicherung vielleicht gar kein Problem, hängt die eigene Wirtschaft jedoch vom Tourismus ab, dann wird man wohl recht schwere Hürden nehmen müssen, um an sein Silber zu kommen. Und hierbei haben wir noch nicht einmal große weite Welt der Währungen diskutiert, die allem Anschein nach eher früher als später völlig an Glaubwürdigkeit verlieren wird. Und auch wenn die Individuen keine andere Wahl haben, als Währungen zu benutzen, so wird man den internationalen Handel ab einem bestimmten Punkt durchaus über physische Sachen abwickeln.

Und nicht zuletzt gibt es da noch den Protektionismus, alias Handelskrieg, wobei die Währungskriege nur die Eröffnungsrunde sind (die Medien sind heute voll davon). Er ist quasi unvermeidlich, und die Staaten und Regierungen werden sich aktiv hinter ihre Unternehmen und Sektoren stellen und zur Sicherung strategischer Metalle beitragen - sei es aus ökonomischen, militärischen oder aber anderen Gründen. Wir verweisen zudem auf einen Artikel zur Verstaatlichung von Rohstoffquellen, die noch in einer Art Dominoeffekt gegen Ende dieses Zyklus zum Tragen kommen wird.

Winston Churchill soll gesagt haben: "Amerika wird es immer richtig machen, aber erst nachdem es alle anderen Optionen ausgeschöpft hat." Recht häufig haben wir eine abgewandelte Version dieses Satzes gehört, der dann lautete: "Staaten werden es immer richtig machen, aber erst nachdem sie alle anderen Optionen ausgeschöpft haben." Aus all den oben genannten Gründen und auch vielen, die hier keine Erwähnung finden konnten, müsste die Frage unserer Meinung nach nicht "Werden sie kaufen?" sondern "Wann werden sie Silber kaufen?" lauten.


© Sean Rakhimov
Herausgeber von www.SilverStrategies.com



Dieser Artikel wurde am 01.12.2010 auf www.24hgold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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