Worauf Sie beim physischen Kauf von Edel- und Technologiemetallen achten sollten
09.12.2010 | Dr. Jürgen Müller
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Im Bezug auf Reinheit sprechen Händler gerne z.B. von "4N" oder "6N" Material. Da "N" für engl. "nine" steht, ist bei 4N Material eine 99,99% Reinheit gemeint, bei 6N 99,9999%. Aber Vorsicht: Für die industrielle Verwendung der Metalle sind jedoch nicht nur die Reinheiten an sich wichtig, sondern auch der Grad der Verunreinigung mit bestimmten Metallen, z.B. Quecksilber. Viele Produzenten fahren sogenannte quecksilberfreie Prozesse, um ihre Anlagen nicht mit diesem giftigen und vielfach verbotenen Metall zu kontaminieren. So ist am Markt z.B. wesentlich günstigeres 4N-Gallium verfügbar, welches jedoch einen Quecksilberanteil von z.B. 70 ppm oder mehr aufweist (ppm = parts per million) und daher für quecksilberfreie Produktionsabläufe nicht verwendbar ist.
Achten Sie also beim Kauf darauf, dass Ihnen der Händler die chemische Analyse ihrer Charge aushändigt, wobei die orginale chemische Analyse des Produzenten absolut zu präferieren ist. Viele Händler stellen Analysen nur auf ihrem eigenen Briefpapier aus, was längst nicht die Aussagekraft besitzt wie das originale Zertifiakt des Produzenten. Industrielle Anwender fordern in aller Regel die originalen Zertifikate. Sind Sie nicht im Besitz dieser Analysen, können Sie ohne neue chemische Reinheitsprüfung das Material zumeist nur an den Händler zurückverkaufen, der Ihnen das Material auch verkauft hat.
Sie berauben sich somit der Möglichkeit, Ihr Material irgendwann meistbietend am freien Markt veräußern zu können, sondern sind von einem bestimmten Händler und dessen Konditionen abhängig. Eine Abhängigkeit, die Sie nicht akzeptieren sollten. Dies führt uns auch gleich zur letzten Regel.
Dritte Regel: Achten Sie beim Kauf auf unversehrte Produzentenverpackungen.
Abbildung 1 zeigt Ihnen eine Orginalverpackung von 20 kg Indium des chinesischen Herstellers Star Source (aktueller Netto-Verkaufswert ca. 10.000,- EUR).
Abb. 2: Orginalverpacktes Indium des chinesischen Herstellers Star Source (Quelle: Eigene Aufnahme).
Die orginale chemische Analyse der hier abgebildeten Charge 2010-57 konnten Sie bereits weiter oben einsehen bzw. anklicken. Die Verpackungen tragen das Logo des Herstellers sowie weitere Angaben wie Brutto- und Nettogewicht, sowie eine Chargennummer. An den Seiten sind Stahlbänder genagelt, die nicht zerstörungsfrei geöffnet werden können und somit als eine Art Siegel fungieren. Viele Händler packen Ware um und verkaufen sie unter dem eigenen Label. Wie oben ausgeführt, kann dies beim späteren Verkauf zu ungewollten Überraschungen führen. Weitere Informationen und Bilder wie z.B. orginalverpacktes Gallium finden Sie auf unserer Webseite.
Zusammenfassend für die Technologiemetalle kann man sagen: Kaufen Sie nur bei zertifizierten Händlern oder Herstellern, die die Ware originalverpackt und mit originalen chemischen Zertifikaten bzw. chemischen Analysen an Sie weitergeben. Achten Sie bei den Reinheiten u.A. auf den Quecksilbergehalt.
In eigener Sache: Unsere Einkaufsgemeinschaften konnten mit aktuell 115 Mio. EUR Anlagevolumen vor einigen Wochen die magische Grenze von 100 Mio. durchbrechen. Wie uns die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz als Dachverband der Investmentclubs inoffiziell bestätigte, sind wir damit volumenmäßig die größte private Anlegergemeinschaft in Deutschland. Am 15. Januar 2011 werden wir beim Börsentag Dresden mit einem Stand vertreten sein, und vom 18.-20. März 2011 auf der Invest in Stuttgart. Wie immer wird unser Auftritt maßvoll, kostensensitiv und zuvorderst informativ gestaltet sein. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
© Jürgen Müller
www.goldsilber.org, www.technologiemetalle.org
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