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Vom globalen Rohstoffmarkt profitieren - Ausblick 2011

10.12.2010  |  Redaktion
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  • 3. Die Infationserwartungen steigen und unterstützen die positiven Preistendenzen im Rohstoffsektor.

  • 4. Die Kontraktpreise für Eisenerz steigen trotz einer bereits in Gang gesetzten Welle von Investitionen rasant weiter. Das neue Angebot kommt aufgrund von Infrastrukturproblemen und schleppenden Genehmigungsprozessen verzögert. Das chinesische Angebot ist im Vergleich zu den Erwartungen mit noch höheren Kosten verbunden. Gleichzeitig erhöht eine sich schnell erholende Stahlnachfrage in China den Bedarf.

  • 5. Preise für Metallurgische Kohle steigen weiter an, da die australischen Exporte durch Regenfälle eingeschränkt sind. Indien kann den eigenen Bedarf an Eisenerz nicht decken und importiert vom Weltmarkt. Die Anzahl der hoch-qualitativen Reserven an Metallurgischer Kohle ist weltweit begrenzt. Die Angebotslücke weitet sich aus.

  • 6. Trotz weiter steigender Rohstoffpreise bleibt die Reaktion des Angebots verhalten. Beispiel Kupfer: Die Förderung läuft bereits in 2010 auf Vollauslastung; nachlassende Grade der Förderung führen zu weiterem Kostendruck und negativem Effekt auf das geförderte Volumen. Vielen Kupferminen steht zudem der Übergang von Tagebau zum Untertagebau bevor: Dies ist mit technologischen Schwierigkeiten und steigenden Kosten verbunden. Deutliche Produktionserweiterungen sind für 2011 und 2012 nicht absehbar und aufgrund der Risiken auf der Produktionsseite fällt das Marktdefzit 2011 größer aus als erwartet.

  • 7. Die wirtschaftliche Belebung wirkt sich positiv auf die globalen Automobilabsatzzahlen aus. Die Nachfrage nach Platin (Katalysatoren) steigt an. Die Rahmenbedingungen der Produktion im Hauptproduzentenland, Südafrika, verschlechtern sich jedoch weiter. Neben einem ungünstigen Wechselkurs wirken sich steigende Kosten, Infrastrukturdefzite und strengere Sicherheitsreglementierungen negativ auf die Minenproduktion aus.

  • 8. Rohöl - Erste Zeichen eines höheren Wachstums in den USA und ein strenger Winter bedingen einen deutlichen Rückgang der Rohöl-Lagerbestände. Entgegen aller skeptischen Einschätzungen vom Jahresanfang: 2010 wird einen neuen Rekord für die Welt-Ölnachfrage aufstellen. Die Marktteilnehmer beginnen, die hohen Erschöpfungsgrade der vorhandenen Ölreserven zu antizipieren. Das Angebotswachstum bleibt unter den Erwartungen zurück. Nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko sind zwar Ölbohrungen wieder erlaubt, trotzdem werden noch keine Genehmigungen erteilt. Weitere Projekte verzögern sich. Der Rückzug weiterer westlicher Öl-Firmen aus dem Irak dämpft die Erwartungen der dortigen zukünftigen Öl-Fördermenge. Unruhen in Angola und Nigeria verschärfen die Situation.



Potenzielle negative Überraschungen an den Rohstoffmärkten in 2011

  • 1. In Folge der Umsetzung des neuen 5-Jahresplans sinkt das chinesische Wirtschaftswachstum drastisch ab. Die Schwerpunktverlagerung zur Konsumgesellschaft misslingt, die Maßnahmen zur Infationsbekämpfung und zur Abkühlung des Immobilienmarktes bremsen das Wirtschaftswachtum zu stark ab, die Wachstumsraten fallen unter 8%. Die Gefahr von Unruhen und Verteilungskämpfen wächst. Die Unsicherheit und das schwächere Wachstum übertragen sich auf die USA und Europa.

  • 2. Im Gegensatz zur Finanzkrise reagieren die Unternehmen nicht mit drastischen Produktionskürzungen. Die Folge: Aufbau der Lager und Preisverfall bei wichtigen Industriemetallen wie Aluminium, Kupfer und Stahl.

  • 3. Der Preisdruck setzt neben den Industriemetallen auch im Energiesektor ein. Die OPEC reduziert die Förderquote nicht und die Förderdisziplin lässt nach. Der Preis für Rohöl geht drastisch zurück. Erdgas kann sich aufgrund der massiven Förderung von unkonventionellen Vorkommen ('Shale Gas') nicht von diesem Trend absetzen.

  • 4. Nach einem weiteren Anstieg der Edelmetallpreise aufgrund eines schwächeren US-Dollars und der Unsicherheit an den Kapitalmärkten in Bezug auf schwächeres Wachstum, ausufernden Staatsausgaben und noch immer niedrigen Zinsen realisieren Investoren Gewinne. In der Folge einer ersten Korrektur ziehen Anleger massiv Gelder aus physisch hinterlegten Exchange Traded Fonds (ETFs) ab, was den Abwärtstrend noch verstärkt; denn mittlerweile halten physische ETFs einen hohen Prozentsatz der jährlichen Metallproduktion und die physischen (Spot) Märkte weisen keine ausreichende Liquidität auf.


Welches Szenario halten wir für wahrscheinlich?

Unser Basis-Szenario geht von einem sich leicht abschwächenden, jedoch robusten Wirtschaftswachstum in China aus - mit den hiermit verbundenen positiven Implikationen für die Rohstoffmärkte und speziell auf die Preise von Industriemetallen. Desweiteren sehen wir im Verlauf des Jahres 2011 wieder deutlich ansteigende Preise für Rohöl als Folge einer stabilen Nachfrage und sinkenden freien Kapazitäten der Förderung.

Eine längerfristige positive Preiseinschätzung unterstellen wir insbesondere für die von uns präferierten strukturell knappen Rohstoffe wie Rohöl, Kupfer, Eisenerz, Kohle und Platin. Während nach der guten Performance der letzten Monate die Zahl der "Kupferbullen" deutlich gestiegen ist, scheint die Einschätzung des Marktes zum Ölpreis am weitesten von unserem Szenario abzuweichen. Wir halten einen Ölpreis nicht nur über der 100 $ pro Fass Marke für wahrscheinlich, sondern können uns im Jahresverlauf auch Preise deutlich darüber vorstellen.


© Ute Speidel, Dr. Torsten Dennin
Altira AG





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