Todesglocken für den US-Dollar (Teil 2/2)
05.10.2012 | Jim Willie CB
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Die Arbeiter brauchen zu Hause mehr Geld, um überleben zu können, denn sie sorgen auch für einen steigenden Edelmetalloutput, damit diese Unternehmen ihre Produktionsziele erreichen können. Im Endeffekt führt das also zu sinkendem Output in bestimmten Regionen Südamerikas wie Bolivien - aber vor allem in Südafrika. Ganze 39% der südafrikanischen Goldproduktion mussten ausgesetzt werden. Die Auswirkungen auf die globale Produktionsleistung werden in den nächsten Quartalen ersichtlich. Die schnell steigende Investitionsnachfrage nach Gold wird auf einen deutlichen Rückgang des Goldangebots treffen. Der Preisdruck wird den Goldpreis deutlich steigen lassen. Aber zuerst steht die Entleerung der COMEX an, während die Papierkontrakthändler unverändert ihren Machenschaften nachgehen. Ihre neueste Spezialität ist der Diebstahl von Kundenkonten, die bereit zur Auslieferung sind. An dieser Stelle sei nur auf die Diebstähle durch MFGlobal und JP Morgan verwiesen, die vom beschmutzten US-Gerichtssystem ganz und gar willkommen geheißen wurden.
Die Drittweltbedrohung
Die Konsequenzen sind gewaltig. Ein Verlust des Petro-Dollar-Standards würde große Veränderung in der Abwicklung von Öltransaktionen bedeuten - der wichtigste aller globalen Handelssektoren. In den letzten 20 Jahren wurde alles auf den Kopf gestellt. Seit dem Zusammenbruch Lehman Brothers, der Adoption Fannie Maes und dem Rückkauf AIGs entfaltet ein mächtiges globales Phänomen seine Wirkung: Die gesamte Welt verliert das Vertrauen in die USA und ihre Finanzinstitutionen. Wie aus persönlichen Email-Konversationen hervorgeht, erhalten US-Unternehmen häufig keine Rückrufe mehr und auch aus Europa schlägt amerikanischen Unternehmen offene Respektlosigkeit entgegen.
Die Schuldenratingagenturen haben ihren Anteil an der Erhaltung der papiernen Festungsmauern, aber mit der Zeit müssen auch sie gezwungenermaßen Herabstufungen vornehmen. Ein wichtiger Katalysator waren die Handelssanktionen der USA gegen den Iran. Die Folge war vor allem mehr Verärgerung unter den US-Handelspartnern, abgesehen von der schweren Preisinflation innerhalb der iranischen Wirtschaft. Die Reaktion der Welthandelspartner kam aber schnell; sie errichteten Bypass-Routen im Zahlungssystem zwischen den einzelnen Nationen. Die Umgehungen des SWIFT-Systems im Bankenwesen waren beeindruckend. Am Höhepunkt wird die Einführung eines Zahlungssystem stehen, das nicht mehr auf US $ basiert, das ohne Zentralisierung, komplett unabhängig und mithilfe bankenferner Infrastrukturen wie mobiler Kommunikation funktioniert.
Ein anderer Bypass hat es gerade erst in die Schlagzeilen geschafft. Die Ölfirma Vitol, mit Sitz in der Schweiz, umgeht die Sanktionen gegen den Iran. Die Firma nutzt dabei ein legales Schlupfloch im Schweizer Recht aus; die Nichtbefolgung der US-geführten Sanktionen durch die Schweiz muss als bemerkenswerter Widerstand bezeichnet werden. Vitol bezeichnet sich selbst als größter Ölhändler der Welt. Es kauft und verkauft iranisches Schweröl und unterläuft damit die Versuche des Westens, den Geldfluss nach Teheran abzuwürgen. Allein im August kaufte Vitol aus dem Iran zwei Millionen Barrel Schweröl (das zur Energieerzeugung eingesetzt wird) und bot es chinesischen Händlern an.
Die Firma Vitol ist nicht verpflichtet, sich dem Ölhandelsverbot, das im Juli durch die Europäische Union ausgesprochen wurde, zu fügen. Die Stories rund um die Lieferung des iranischen Öls umfassen auch die Ausschaltung der Ortungssysteme der Tanker, häufige Umladung der Fracht von Schiff zu Schiff und die Mischung des Öls mit Brennstoffen aus anderen Quellen, um die besondere physische Beschaffenheit der Fracht zu verändern. Ganz schön ausgekocht.
Die Weltfinanzmärkte sind sich eindringlich bewusst, dass der Ölhandel außerhalb des US-Dollars den US-Dollar sogar noch weiter destabilisieren wird. Da Russland und China sich schon über den gegenseitigen Ölhandel unter Benutzung der eigenen Währungen geeinigt haben, könnte die Nachricht vom Ölabkommen zwischen Mexiko und China schwerwiegende Folgen haben. Im Endeffekt wird der US-Dollar aber seinen wertvollen Reservewährungsstatus verlieren. Bis dahin wird er schrittweise an Wert verlieren. Aus meiner Sicht wird die Verteidigung des US-Dollar dazu führen, dass alle wichtigen Fiat-Papier-Währungen implodieren - Schritt für Schritt - die Bankensysteme und die Wirtschaften die großen Nationen werden außer Kraft gesetzt.
Die Währung, die überlebt, wird schließlich im Welthandel eingesetzt. Und alle Wegweiser zeigen auf Gold. Ein neues Welthandelssystem steht bereit zu Einführung, auf Grundlage von Gold mit speziellen Noten. Für den Übergang wartet man noch auf einen weiteren Verfall der derzeitigen Währungssysteme, auf den weiteren Verfall der Staatsanleihen, auf einen weiteren Verfall des Bankensystems - also auf alles, das auch einen Verfall der Weltwirtschaft garantiert.
Die Folgen der verzweifelten QE-Maßnahmen zeigen sich in der schnell steigenden Nachfrage nach Goldbarren und Goldmünzen. Das ist hauptsächlich ein Phänomen im Osten aber auch in Europa. Die Amerikaner sitzen noch wie versteinert auf ihren schwindenden Papiervermögensanlagen in Form von Aktienkonten, von denen sich viele aufgrund der Steuergesetzgebung nicht so einfach umändern lassen. Sie bleiben versteinert auf den Eigenheimwertverlusten sitzen; die verstörenden Folgen dieses Prozesses hatte Jackass schon in den Jahren 2005, 2006 und 2007 beschrieben. Das US-amerikanische Haus ist keineswegs eine solide Vermögensanlage. Denn der Wert der Häuser hing stark von den Hypothekenkrediten und Hypothekenanleihen ab - einschließlich eines breiten Netzwerks bestimmter Einrichtungen im Bankenwesen wie MERS sowie geheimen Zwischenspeichern für Schwarz- und Schmiergeld bei Fannie Mae.
Das komplette Verbrechensregister von Fannie Mae wurde unter dem sicheren Dach der US-Regierung vergraben. Vor zehn Jahren hätte man über Kommentare gelacht, dass das größte und mächtigste Verbrechersyndikat unter dem Label der US-Regierung operiere. Heute kann keiner mehr darüber lachen, auch nicht meine eigene Familie. Sie schützt sich mit der echten, ernstzunehmenden Währung zur Aufbewahrung von Lebensersparnissen: GOLD. Bald wird sie auch in den Genuss der Vorzüge, der Sicherheit und der Effizienz der auf Gold basierenden Handelssysteme kommen.