APM: Gold & Goldaktien Dezember 2011
24.12.2010 | Redaktion
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Aus unserer Sicht ist es wichtig zu akzeptieren, dass es kein "gutes" Szenario in den nächsten Jahren geben wird. Die Welt wird ihren Schuldenberg nicht durch Wachstum abbauen können. Es bleiben die Szenarien Deflation mit Massenliquidation oder Inflation mit Massenentwertung. Der eingeschlagene Weg wird bestimmen, wer was am Ende übrig hat.
Kurzfristige Markteinschätzung Gold
Bei der kurzfristigen Markteinschätzung unterscheiden wir zwischen Saisonalität, der fundamentalen Situation und der technischen Analyse.
Die positive Saisonalität für den Goldmarkt beginnt typischerweise im Spätsommer und endet im späten Frühjahr. Diese Saisonalität lässt sich mit einer Reihe von internationalen Festen erklären - Indische Hochzeitssaison, westliche Weihnachtssaison, chinesisches Neujahrsfest. Seit Anfang 2000 sind fast alle Goldpreisanstiege in diesen Zeitraum gefallen.
Fundamental sehen wir weiterhin einen negativen risikoadjustierten Zins, d.h. keine Aussicht auf stark steigende reale Zinsen und keine Aussicht auf abnehmende allgemeine Gegenparteirisiken. Im Gegenteil, mit der jüngsten Runde von Quantitative Easing wurde das reale Zinsniveau wieder abgesenkt und in den europäischen Peripherie-Staaten steigt parallel das Gegenparteirisiko weiter. Sehr bedeutsam ist aus unserer Sicht eine sich abzeichnende Wende am Anleihenmarkt, mit starken Kursabschlägen bei US-Municipals, US-Länderanleihen und bei der 30-jährigen US-Staatsanleihe. Aus unserer Sicht ist die Ära der Verbindlichkeiten (Bullenmarkt der Anleihen seit 1980) in den vergangenen Wochen offiziell beendet worden.
Die technische Situation ist auch positiv. Gold hatte im Spätsommer einen "Ausbruch" über 1.200 USD und ist weiterhin noch nicht „überkauft“. Die aktuelle "Korrektur" sollte eher kurz und nicht sonderlich tief ausfallen. Größere Korrekturen erfolgten i.d.R. auf kleinere Parabola-Bewegungen, damit rechnen wir erst im Laufe des nächsten Jahres.