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2010 endet mit großem Knall: Was ist 2011 zu erwarten?

04.01.2011  |  Clive Maund
- Seite 5 -
Wie also werden wir mit dieser sehr riskanten, chancenreichen Phase, in die wir jetzt eintreten, umgehen? Vielleicht indem wir long bleiben, aber einen anderen Weg finden, die Gewinne abzusichern oder zu schützen. Dafür bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Einerseits könnte man einen ganzen Schwung "out-of-the-money" Put-Optionen kaufen, die ausreichen, um die meisten der bisher gemachten Gewinne im Fall eines plötzlichen Abschwungs zu schützen, und sollte der Markt weiter steigen, kauft man weitere Mengen billiger Puts.

Die Aktienrotation bietet eine andere Möglichkeit, wobei die Aktien, die extrem überkaufte Bedingungen aufweisen in andere Aktien dieses oder eines verwandten Sektors übertragen werden - es wird also in Aktien uminvestiert, die nicht so stark überkauft sind, die sich aber ebenfalls in starken Aufwärtstrend befinden. Entscheidend ist, dass man einen Weg findet, seine bisher erreichten Gewinne zu schützen, gleichzeitig aber die Möglichkeit hat, voll und ganz von den möglicherweise noch anstehenden großen Gewinnen zu profitieren, sollte es zu einer parabolischen Beschleunigung bei Gold & Silber und EM-Aktien kommen.

Wir sollten uns dabei wieder vor Augen führen, dass es aktuell auch noch eine akute physische Knappheit gibt, durch welche die großen Marktteilnehmer mit massiven Short-Positionen (wie JP Morgan) allem Anschein nach in eine nicht beneidenswerte Position gebracht werden; aber wahrscheinlich werden sie "über die Hintertür" auf die massiven selbsterzeugten Schwarzen Kassen der Fed zugreifen können.

Sollten diese enorm mächtigen Institutionen jedoch keine Möglichkeit mehr sehen, sich der Rechenschaft zu entziehen und schließlich ihre immensen Leerverkäufe glattstellen müssen, so wird es in der Folge zu einer vertikalen Auftürmung bei Gold und Silber kommen - und vor diesem Hintergrund werden Sie sicher auch verstehen, warum wir aktuell so zögerlich sind.

Wahrscheinlich werden diese großen Marktteilnehmer in einer solchen Situation versuchen, ihre endlosen "nackten" Leerverkaufsprogramme fortzuführen, aber allem Anschein nach stehen ihnen nun rechtliche Probleme auf breiter Front ins Haus, die diesen Aktivitäten ein Ende bereiten könnten; es ist schon spannend, was passieren wird, wenn dieser Tag gekommen ist.

Einer der Hauptgründe, warum die meisten Investoren am Aktienmarkt nie wirklich "den großen Wurf machen": Wenn Sie endlich sehen, dass sie auf der Gewinnerseite stehen, können sie es fast gar nicht glauben, und dann sabotieren sie ihren eigenen wachsenden Erfolg, indem sie viel zu früh ihre Positionen verkaufen. Wir kennen das sehr gut, denn auch wir haben das in der jüngeren Vergangenheit bei einigen unserer Aktien gemacht - es geht sehr schnell.

Doch dieser Fehler lässt sich am besten durch den vernünftigen Einsatz der langfristigen Charts vermeiden, und dafür werden wir uns jetzt ein gutes Beispiel anschauen:

Schauen Sie sich noch einmal den 6-Monate-Chart für Anglo-Canadian Uranium an, den Sie fast ganz am Anfang des Artikels finden. Er sieht überkauft aus, oder? Viele Trader, die diese Aktie halten, werden in Versuchung geraten, nach dem jüngsten Kurssteigerungen zu verkaufen... aber Moment mal! Jetzt schauen Sie sich den folgenden 5-Jahre-Chart für eben diese Aktie an.

Für diese Aktie ergibt sich jetzt ein ganz, ganz anderes Bild; der jüngste Anstieg bekommt jetzt eine ganz andere Größenordnung, und es zeigt sich, dass die große Fortschrittsphase 2 des Bullenmarktes läuft und dass sie sich höchst wahrscheinlich IMMER NOCH IN IHREN ANFÄNGEN befindet.

Angenommen es hat noch keine großen Verwässerungen in den letzten Jahren gegeben, so liegt das Ziel dieses Aufwärtstrends irgendwo in der Nähe der 2006er-Hochs, oder aber beim DREIFACHEN DES AKTUELLEN PREISES. Daher eilt es nicht, sofort seine Gewinne zu realisieren (auch wenn es bislang schon so gut gelaufen ist); und wenn man sich nun die langfristigen Charts vieler der oben gezeigten Aktien anschaut, so wird man ganz ähnliche Geschichten finden.

Bei vielen dieser Aktien sind wir aufgrund genauer Volumen-Betrachtung sozusagen im Erdgeschoss oder im 1. Stock eingestiegen, diese Betrachtung ermöglicht es uns, dem Smart Money dicht auf den Fersen zu bleiben, indem wir ihren Spuren folgen. Das verschafft uns einen massiven Kapitalhebel, und wir wollen all das nicht durch zu frühen Verkauf verderben. Diese langfristigen Charts zeichnen das Bild langfristiger Aufwärtstrends, die immer noch in ihren frühen Phasen sind - und sehr vielversprechend.

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Fazit: Wir wissen um die überkauften Bedingungen am allgemeinen Markt als auch bei verschiedenen Aktien aus dem Rohstoffsektor, wir kennen auch die damit einhergehenden Risiken. Insgesamt betrachtet sind wir dennoch der Meinung, dass es mit höchster Wahrscheinlichkeit in den kommenden Wochen, oder nächsten ein bis zwei Monaten, zu stärkeren Kurssteigerungen bei Gold, Silber sowie Edelmetallaktien kommen wird - das gilt auch für Rohstoffe wie beispielsweise Kupfer; diese Entwicklungen könnten in vertikale Spitzen und atemberaubende Gewinne kulminieren, und an diesem Punkt werden wir unsere Ausstiegsposition ankündigen; bei einer solchen Entwicklung würden die immensen Schwarzen Kassen eine Reaktion des allgemeinen Marktes verzögern, von der wir andernfalls ausgehen würden.

All das muss jetzt so klingen, als würden wir "auf Nummer sicher gehen" wollen, aber genau das sollten auch Sie auf die eine oder andere Art machen. Bleiben Sie in Ihren Positionen, um von weiteren starken Kursgewinnen zu profitieren, aber sichern Sie sich so ab, dass die meisten Ihrer aktuellen Gewinne gesichert bleiben. "Out-of-the-money" Put-Optionen werden in diesem Fall Stops vorgezogen, denn Put heißt immer auch, dass man keiner künstlich herbeigeführten Säuberungsaktion zum Opfer fällt. Es gibt Zeiten, in denen Absicherung und "Nummer sicher gehen" die richtige Maßnahme ist - und eine solche Zeit haben wir jetzt.

Das machen wir aber nicht ständig - die großen realen Gewinne der letzten Monate, die man in den Charts sehen konnte (real sind sie erst, wenn sie auch realisiert wurden), wurden ohne jegliche Absicherungen gemacht, da wir genug Zuversicht hatten, auf den Long-Seite zu bleiben; und es hat sich ausgezahlt. Wenn es in den kommenden Monaten zu einer massiven Spitze und zu einem explosionsartigen Top kommt, werden wir versuchen, zu shorten, um am Folgecrash noch schnellere Gewinne machen zu können, welcher aber - vielleicht sogar überraschenderweise - wohl noch nicht das Ende des Edelmetall-Bullenmarktes markieren wird.


© Clive Maund
www.clivemaund.com

Der Artikel wurde am 31.12.2010 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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