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Silber: Oktoberkorrektur

15.10.2012  |  Przemyslaw Radomski
- Seite 2 -
Der kurzzeitige Chart für den SLV-ETF liefert diese Woche ein eher negatives Bild. Die Kurse bewegten sich unterhalb des 20-Tage-Durchschnitts. Da dieser Durchschnitt in der Vergangenheit sowohl als Unterstützung als auch als Widerstand diente, muss das Unterschreiten dieses Durchschnitts klar als negativer Faktor gewertet werden.

Aus technischer Perspektive steckt das weiße Metall in einer verzwickten Situation. Sollte es bei den anderen Edelmetallen weiter nach oben gehen, könnte auch Silber steigen - ähnlich wie im Februar 2012. Auch eine solche Entwicklung ist in den kommenden Wochen nicht auszuschließen.

Die eben genannten Punkte decken sich größtenteils mit denen, die wir im Artikel vom 2. Oktober 2012 hinsichtlich einer möglichen Oktoberkorrektur aufgezählt hatten. Wie schrieben damals:

“[...] Beim Silber scheint sich eine Korrektur anzubahnen, die unmittelbar anstehen könnte aber nicht muss. Vor Einsetzen der Korrektur könnten die Kurse noch einige Tage lang konsolidieren; wer spekulative Long-Positionen etablieren möchte, sollte am besten noch eine Weile warten. Wenn schließlich eine Rally einsetzt, müssten aber Positionen beim weißen Metall profitabler sein als Positionen beim gelben Metall.“

Alles in Allem können wir mit Blick auf die technische Situation am Silbermarkt jetzt darauf schließen, dass das weiße Metall in den kommenden Wochen wahrscheinlich recht deutlich korrigieren wird - für die kommenden Tage können wird das aber nicht mit Sicherheit sagen.

Die Vollversion dieses Artikels (Premium Update für Abonnenten) enthielt ein Frage-Antwort-Spiel hinsichtlich der Portfoliostrukturen für Gold und Silber. Zwei Fragen beschäftigten sich auch mit Silber. Und zwar die folgenden:

F: Sie scheinen also Folgendes hinsichtlich physischer Metallbestände zu empfehlen: 30% - 60% aller physischen Bestände sollten in Silber gehalten werden. Ist das korrekt?

A: Ja. Und zwar im Verhältnis zum physischem Gold und Platin. Abhängig von den persönlichen Umständen liegt der von uns empfohlene Silberanteil zwischen 30% und 60%. Im Allgemeinen kann Folgendes gelten: Je höher die eigene Risikotoleranz ist, desto höher sollte auch der Silberanteil liegen.

F: Ich verstehe alle Argumente, die man zu Gunsten von Silber anführen kann. Ich kann mir aber immer noch keinen Silberpreis von 800 $ vorstellen. Dass das Metall auf 15 $ fallen kann, ist für mich allerdings vorstellbar; gehört das Metall damit wirklich noch in die Kategorie "Absicherung“?

A: Ja. Auch für mich ist es nicht unvorstellbar, dass Silber auf 15 $ sinkt. Silber ist deutlich volatiler; wenn die Edelmetalle sehr schwere Korrekturen haben, dann wird die Korrektur beim Silber möglicherweise noch schwerer ausfallen. Dass die Edelmetallkurse aber um 50% sinken, ist meiner Ansicht nach überaus unwahrscheinlich, aber auszuschließen ist es nicht. Dass Silber auf 15 $ sinkt und dort mehrere Monate bleibt, ist meiner Meinung nach noch unwahrscheinlicher. Die Wahrscheinlichkeit ist wirklich sehr gering; man könnte diese Möglichkeit von vorne herein quasi als Begleitkosten für seine physischen Silberinvestitionen betrachten. Was den Absicherungsaspekt angeht, so haben wir hier das ganz normale Prinzip, wie Versicherungen funktionieren: Man zahlt heute eine kleine Summe (Versicherungskosten), damit einem schwerwiegende Ereignisse in Zukunft keinen Schaden zufügen. Versicherung ist per se ein Kostenfaktor. Ansonsten würden die Versicherungsunternehmen keine Einnahmen haben und daher auch gar nicht existieren.

Bei einer Standard-Versicherungspolice zahlt man direkt einen festen Betrag. Beim Silber kostet die Absicherung aber eigentlich nichts. Man geht ein kleines Risiko ein (klein aufgrund der fundamentalen Situation) - und zwar das Risiko, dass die Silberinvestition an Wert verliert. Das sind die Kosten. Bei einer Standard-Versicherungspolice zahlt man Geld ein, ohne dabei Gewinne zu erzielen. Anders beim Silber. Silber hat gewaltiges Aufwärtspotential. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in den kommenden Jahren deutliche Gewinne abwerfen wird, ist sehr hoch.

Aber gegen was sichert mich Silber ab? Mit Silber sichert man sich vor einer monetären Krise ab, in deren Verlauf der Wert der Fiat-Währungen wahrscheinlich zusammenbrechen wird. Und leider ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein solches Ereignis in diesem Jahrzehnt eintreten wird, auch unserer Sicht leider recht hoch. In diesem Fall würden Silber und Gold aller Wahrscheinlichkeit nach steil steigen, da sich allgemein wieder die Erkenntnis durchsetzen wird, dass beiden Metalle aus geldgeschichtlicher Perspektive schon immer Geld waren.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Aussichten für Silber mittelfristig eher negativ bleiben - langfristig allerdings sehr positiv.


© P. Radomski
Herausgeber von Sunshine Profits


Informationen zum Abonnement finden Sie unter www.SunshineProfits.com.

Dieser Artikel wurde am 12.10.2012 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt.




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