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Silberaktien (Teil 4)

07.01.2011  |  Scott Wright
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Von allen in den USA und Kanada gelisteten Silberaktien beträgt die durchschnittliche Marktkapitalisierung insgesamt ungefähr 300 Millionen Dollar. Wenn man die Top Sieben der großen Produzenten außer Acht lässt, sind es nur noch circa 100 Millionen Dollar. Aktien dieser Größe erscheinen nicht einmal annähernd auf dem Radar vieler Händler.

Neben der Größe des Silbermarktes (die Minenproduktion 2010 wird auf 14 Milliarden Dollar geschätzt) bin ich einigen anderen Ursachen für den Mangel an vielversprechenden Silberexplorations- und -minenunternehmen auf den Grund gegangen. Zuerst habe ich das Problem der geologischen Struktur Silbers näher betrachtet. Eine weitere Ursache, die aus diesem Problem hervorgeht, stellt, wie ich sie nenne, die Devise Going For The Gold dar.

Wenn ich über die geologische Struktur spreche, verwende ich oft das Wort "primär", im Sinne von "vorherrschend" oder "in erster Linie". Ob Sie es glauben oder nicht: Es ist recht ungewöhnlich, eine Erzlagerstätte zu finden, in der Silber die primäre Einnahmequelle ist. Ein Großteil des in Minen gewonnenen Silbers wird oft dort gefunden, wo andere Metalle noch größere Gewinne abwerfen. Hohe Konzentrationen von Blei, Zink, Kupfer und/oder Gold werden oft im Erz gefunden, das einen Silberanteil enthält.

Schätzungen zufolge wird lediglich ein Viertel des gewonnenen Silbers in Minen produziert, in denen Silber die primäre Einnahmequelle ist. In vielen dieser primären Silberminen liegt Silber oft nicht in reiner Form vor. Zahlreiche Silberminen verfügen über ein hohes Vorkommen an gewinnbringenden Nebenprodukten der oben erwähnten Metalle, wobei die Nebenprodukterträge oft zur Deckung der Silberproduktionskosten beitragen.

Aufgrund der geologischen Eigenschaften Silbers gestaltet sich die Entwicklung eines primären Silberunternehmens anders als die der meisten Minengesellschaften. Nur selten kommt es vor, dass ein Unternehmen eine Erzlagerstätte findet, die eine höhere Konzentration an Silber als an anderen Metallen aufweist. Deshalb produziert es in erster Linie nicht Silber.

Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass viele Silberunternehmen zunehmend auf der Suche nach anderen Metallen sind und keine primären Silberminen mehr finden. Hinzu kommt, dass viele der heutigen Silbergesellschaften ihre Minen durch die Veräußerung größerer Nicht-Silberminengesellschaften erwerben, die zufällig auf primäre Silberminen gestoßen sind.

Diese Faktoren führen gemeinsam mit einer ungünstigen Geologie von primären Silberminen zur, wie ich glaube, wichtigsten Ursache für den Mangel an erfolgreichen Silberminenunternehmen, der Go-For-The-Gold-Mentalität. Die Geologen dieser Unternehmen suchen demnach meist nach Metallen, die höhere Erträge sichern als Silber.

Diese Entwicklung lässt sich auch bei anderen Edelmetallen erkennen. Das ist angesichts des jährlichen Goldproduktionsvolumens, das einem Zehntel des Silberproduktionsvolumens entspricht (75 Millionen Unzen versus 710 Millionen Unzen), allerdings schwer vorstellbar. Unsere Goldaktien-Datenbank besteht mittlerweile aus mehr als 600 Unternehmen und fast täglich kommen neue hinzu.

Angesichts einer Vielzahl von Gründen gibt es in der Tat wesentlich mehr Gold- als Silberaktien. Grundlegende und geologische Differenzierungen sind selbstverständlich der Hauptgrund. Ein weiterer wesentlicher Grund besteht jedoch darin, dass viele Minenunternehmen der Versuchung der großen Goldgewinne nicht widerstehen können. Das ist auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass eine Unze Gold dem Wert von 47 Unzen Silber entspricht.

Stellen Sie sich beispielsweise ein Unternehmen vor, dass eine Mine mit einem jährlichen Produktionsvolumen von 100 000 Unzen in Betrieb nimmt. In der Goldminenindustrie gehört eine Mine dieser Größe zu den sehr kleinen Lagerstätten. Bei einem Goldkurs von 1200 Dollar bedeutet ein Produktionsvolumen dieser Größe dennoch einen jährlichen Gewinn von unglaublichen 120 Millionen Dollar. Bei einem Silberpreis von 20 Dollar müsste eine primäre Silbermine 6 Millionen Unzen pro Jahr produzieren, um denselben Gewinn zu erzielen.

Jährlich wird viel mehr Silber als Gold produziert, also sollte das doch eigentlich kein Problem sein, oder? Anhand der geologischen Faktoren kann man erkennen, dass primäre Silberminen mit einem derartigen Produktionsvolumen extrem selten sind. Weltweit gibt es nur zehn solcher Minen.




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