Brent Crude Oil - Neues Kursziel
12.08.2005 | Marcel Torney
Vor knapp zwei Wochen (27.07.) analysierten wir an dieser Stelle zuletzt die Kursaussichten für das Brent Crude Oil. Entsprechend unseres Szenarios beendete das Brent Crude Oil kurz nach unserer Besprechung seine Konsolidierung. Unser damals ausgegebenes Kursziel von 65 USD wurde mittlerweile erreicht und überschritten. Die Gründe, die zu dem erneuten Aufwärtsimpuls führten, sind vielschichtig, aber vor allem politischer Natur.
Zunächst spielt die politische Lage im arabischen und neuerdings auch persischen Raum eine oder eigentlich die entscheidende Rolle. Die Situation im Irak ist nicht unter Kontrolle. Hier drohen ständig Anschläge auf Ölanlagen. In Saudi-Arabien ist nach dem Tod des Königs Fahd bin Abdul Aziz die Lage auch nicht unbedingt die stabilste und sorgt dementsprechend für Unbehagen am Ölmarkt. Zwar geht man nicht davon aus, dass die Ölförderung des Landes direkt betroffen ist, da bereits seit 1995 der Kronprinz Abdullah bin Abdulaziz Al-Saud, der Bruder des Königs, die Amtsgeschäfte leitet, doch birgt das aktuelle Machtvakuum die potentielle Gefahr, dass das Fundament des eh schon schwachen Königshauses weiter bröckelt und somit die Gefahr eines Umsturzes wächst. Und dieses hätte unmittelbare Folgen für den Ölmarkt. Wie dem auch sei. Die Iran-Thematik beschäftigt die Ölmarktteilnehmer derzeit weitaus mehr. Die Perser zeigen sich nach dem gescheiterten Verhandlungen vom Wochenende konfliktbereit und scheuen nicht die Konfrontation mit dem Westen, auch wenn dieser mit Wirtschaftsembargo etc. droht. Man mag sich gar nicht ausmalen, welche Auswirkungen eine Eskalation am Persischen Golf hätte.
Darüber hinaus wurden die Ölpreise von Meldungen angetrieben, wonach es in mehreren Chevron-Raffinerien in den letzten Tagen zu Problemen kam. Dabei wurde in einer Anlage vorübergehend die Produktion vollständig eingestellt. Da diese Anlagen einen bedeutenden Anteil der US-Kapazitäten repräsentieren, kamen sofort Ängste vor möglichen Lieferengpässen auf. Auch die Nachricht, dass sich die Inbetriebnahme einer Raffinerie von ExxonMobil verzögert, entspannte die Lage nicht unbedingt. Immerhin gab es Positives von der Entwicklung der US-Lagerbestände zu vermelden. Diese wurden jedoch angesichts der politischen Probleme nicht wahrgenommen. Das Aufwärtsmomentum sollte dem Ölmarkt auch in den kommenden Tagen erhalten bleiben - sowohl unter fundamentalen, als auch unter charttechnischen Gesichtspunkten. Denn charttechnisch ist der Weg nach oben frei. Das Überwinden des vorherigen Hochs generierte ein Kaufsignal. Wir gehen davon aus, dass das Brent Crude Oil in den kommenden Tagen und Wochen die Marke von 70 USD in Angriff nehmen wird.
Investoren, die unserer vor 14 Tagen ausgesprochenen Empfehlung zum Long-Einstieg folgten, sollten ihre Gewinne unbedingt laufen lassen. Die Positionen aber mit engen Stopplosskursen absichern.
© Marcel Torney
www.berlinvestor.de
Zunächst spielt die politische Lage im arabischen und neuerdings auch persischen Raum eine oder eigentlich die entscheidende Rolle. Die Situation im Irak ist nicht unter Kontrolle. Hier drohen ständig Anschläge auf Ölanlagen. In Saudi-Arabien ist nach dem Tod des Königs Fahd bin Abdul Aziz die Lage auch nicht unbedingt die stabilste und sorgt dementsprechend für Unbehagen am Ölmarkt. Zwar geht man nicht davon aus, dass die Ölförderung des Landes direkt betroffen ist, da bereits seit 1995 der Kronprinz Abdullah bin Abdulaziz Al-Saud, der Bruder des Königs, die Amtsgeschäfte leitet, doch birgt das aktuelle Machtvakuum die potentielle Gefahr, dass das Fundament des eh schon schwachen Königshauses weiter bröckelt und somit die Gefahr eines Umsturzes wächst. Und dieses hätte unmittelbare Folgen für den Ölmarkt. Wie dem auch sei. Die Iran-Thematik beschäftigt die Ölmarktteilnehmer derzeit weitaus mehr. Die Perser zeigen sich nach dem gescheiterten Verhandlungen vom Wochenende konfliktbereit und scheuen nicht die Konfrontation mit dem Westen, auch wenn dieser mit Wirtschaftsembargo etc. droht. Man mag sich gar nicht ausmalen, welche Auswirkungen eine Eskalation am Persischen Golf hätte.
Darüber hinaus wurden die Ölpreise von Meldungen angetrieben, wonach es in mehreren Chevron-Raffinerien in den letzten Tagen zu Problemen kam. Dabei wurde in einer Anlage vorübergehend die Produktion vollständig eingestellt. Da diese Anlagen einen bedeutenden Anteil der US-Kapazitäten repräsentieren, kamen sofort Ängste vor möglichen Lieferengpässen auf. Auch die Nachricht, dass sich die Inbetriebnahme einer Raffinerie von ExxonMobil verzögert, entspannte die Lage nicht unbedingt. Immerhin gab es Positives von der Entwicklung der US-Lagerbestände zu vermelden. Diese wurden jedoch angesichts der politischen Probleme nicht wahrgenommen. Das Aufwärtsmomentum sollte dem Ölmarkt auch in den kommenden Tagen erhalten bleiben - sowohl unter fundamentalen, als auch unter charttechnischen Gesichtspunkten. Denn charttechnisch ist der Weg nach oben frei. Das Überwinden des vorherigen Hochs generierte ein Kaufsignal. Wir gehen davon aus, dass das Brent Crude Oil in den kommenden Tagen und Wochen die Marke von 70 USD in Angriff nehmen wird.
Investoren, die unserer vor 14 Tagen ausgesprochenen Empfehlung zum Long-Einstieg folgten, sollten ihre Gewinne unbedingt laufen lassen. Die Positionen aber mit engen Stopplosskursen absichern.
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