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Gold, Silber, Edelmetallaktien: Analyse und Prognose

23.01.2011  |  Manfred Gburek
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Vorausgesetzt, die relative Stärke von Silber hält weit über die nächsten Monate hinaus an (wofür viel spricht), gilt beim Kauf solcher Silbermünzen aus Sicht von Euro-Anlegern erst recht: Von nun an sukzessive einsteigen bzw. nachkaufen. Die 7 Prozent Mehrwertsteuer dürften im Zuge des nächsten Anstiegs schnell egalisiert sein.

Um das Thema Steuern abzurunden: Gewinne aus der Wertsteigerung von Gold und Silber in Form von Barren oder Anlagemünzen im Privatvermögen sind nach einem Jahr generell steuerfrei. Das sollten Sie nutzen, solange dieser Vorteil noch gilt. An der entsprechenden Vorschrift (§ 23 Einkommensteuergesetz) hat der Gesetzgeber in den vergangenen Jahren bekanntermaßen schon einige Male zu Lasten der Steuerzahler kräftig herumgefummelt. Dabei sind unter anderem Gewinne aus Wertpapieren, die früher nach einem Jahr steuerfrei waren, im Fall von Käufen seit Anfang 2009 der Abgeltungsteuer zum Opfer gefallen.

Im Frühjahr und Sommer 2010 war beim Silberpreis ein Phänomen zu beobachten, das damals kaum ein Kommentator erwähnenswert fand: der Widerstand nach unten im Bereich von 17,50 Dollar. Während der fraglichen Zeit sprang der Goldpreis wild hin und her. Normalerweise ist es umgekehrt. Das Phänomen lässt den Schluss zu, dass seinerzeit einige Großanleger gezielt hohe Silberpositionen aufgebaut haben. Und wenn man die im Vergleich zum vorherigen Preisanstieg geringe Preisreaktion nach unten während des bisherigen Verlaufs im Januar beachtet, liegt ein weiterer Schluss nahe: Die hohen Positionen werden noch nicht abgebaut. Die weitere Entwicklung des Silberpreises verspricht also Spannung pur.

Die Kurse der Gold- und Silberaktien sind volatiler (schwankungsintensiver) als die Preise der Edelmetalle. Das liegt an der Hebelwirkung, das heißt, die Preisbewegungen schlagen überproportional auf die Gewinne der Minen durch. Wer das geschickt zu nutzen versteht, kann mit den Aktien bei gutem Timing trotz Abgeltungsteuer mehr Geld verdienen als mit den Edelmetallen selbst.

Nun stellt sich die Frage, mit welchen Aktien. Die der großen Konzerne (Barrick, Goldcorp, Newmont) lassen in letzter Zeit ja absolut und relativ zu wünschen übrig. Also liegt es nahe, nach anderen Kandidaten Ausschau zu halten. Hierzu empfiehlt sich unter anderem die Internetseite www.mcewencapital.com (englisch). Dort finden Sie sog. Junioraktien, die nach den bisherigen Erfahrungen beim nächsten Preisaufschwung der Edelmetalle zu den großen Gewinnern gehören dürften (was sie zum größten Teil auch bisher schon bewiesen haben). Zunächst sollten Sie ihre Kurse allerdings erst verfolgen und nicht zu hastig einsteigen, denn Junioraktien sind besonders volatil, sodass man sich bei falschem Timing schnell Verluste einhandeln kann.

Zu guter Letzt: Eine besondere Art von Hebelwirkung ist bei den Südafrikanern zu beobachten (Anglogold, Gold Fields, Harmony Gold, DRDGold): Steigt ihre Währung Rand gegenüber dem US-Dollar, wirkt der Hebel negativ, weil sie ihre Kosten in Rand und ihre Erträge in Dollar verbuchen. Das war über weite Strecken 2010 der Fall, sodass ihre Kurse trotz des Goldpreisanstiegs im Vergleich zu den Kursen der Nordamerikaner enttäuschten. Fällt dagegen der Rand gegen den Dollar, ist es umgekehrt. Genau diese Chance bietet sich jetzt, nachdem der Dollar in kürzester Zeit aus der Zone um 6,60 Rand in den Bereich um 7,10 Rand je Dollar hochgeschossen ist. Für den Fall, dass daraus ein Trend wird, müssten die Südafrikaner also beim nächsten Aufschwung des Goldpreises eine beträchtliche relative Stärke zeigen.


© Manfred Gburek
www.gburek.eu

Herr Gburek ist Fachjournalist und Buchautor. Seine letzten Werke waren: "Das Goldbuch" (2005), das Wörterbuch "Geld und Gold klipp und klar von A bis Z" (2007) und "Die 382 dümmsten Sprüche der Banker" (2008).



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