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Rohstoff Express: Venezuela will es wissen! Drohgebärden gegen die USA!

17.08.2005  |   Sebastian Hell
Inflationsgespenst nimmt Gestalt an! Südafrikanische Minen kurz vor der Pleite! Impala Platinum mit ehrgeizigen Zielen! Neue Studie für Aluminium von Macquarie!


Gold

Der Preis einer Feinunze Gold steht aktuell bei 444,50 $, Plus 2,40 $. Intraday startete der Kurs bei 442,05 $ in Sydney und gab im weiteren Verlauf bis auf 440 $ in London nach. In diesem Bereich wurde anschließend ein Boden gebildet, der als Basis für die momentane Kursrallye genutzt wurde. Derzeit steht der Kurs auf seinem Tageshöchstkurs.

Äußerst positiv ist heute zu werten, dass das gelbe Metall trotz eines leicht stärkeren Dollars zulegen kann. Zurückzuführen ist diese innere Stärke hauptsächlich auf die heutige Bekanntgabe der US Verbraucherpreise vom Juli. Aufgrund eines um 10% höheren Ölpreises in diesem Sommermonat sind auch die Konsumentenpreise um 0,5% geklettert. Der Konsens der Marktteilnehmer lag bei einem Plus von 0,4%. Auf Sicht eines Jahres liegen die Preise inzwischen um 3,2% über ihrem letzt jährigen Wert. Eine gewisse Inflation ist somit nicht mehr zu leugnen, weshalb Spekulanten nun verstärkt darauf bauen, dass die amerikanische Fed ihren Leitzins noch auf mindestens 4% oder sogar höher anziehen wird.

Enttäuschend wirkte sich hingegen die US Industrieproduktion aus. Mit einem marginalen Zuwachs um 0,1% lag sie deutlich unter dem Konsens der Ökonomen von 0,7%. Da die Industrieproduktion als Vorbote des BIPs gesehen wird, wirkten sich diese Zahlen negativ auf den Kurs des Dollars aus. Die anfänglichen Höchstkurse des Tages konnten somit nicht gehalten werden und der Gewinn schrumpfte auf nur noch ein kleines Plus zusammen.

James Moore von TheBullionDesk teilte heute seine aktuelle Einschätzung des Goldmarktes mit. Er geht davon aus, dass sich der Kurs in den nächsten Wochen massiv auf den Öl- und Devisenmarkt konzentrieren wird da momentan sehr viele Investoren im Urlaub sind. Moore sieht den Kurs in einer engen Spanne zwischen 438 $ / 440 $ und 450 $ pendeln. So lange das untere Supportzentrum bei 438 $ gehalten wird sieht er keinen Grund bestehende Longpositionen zu decken.

Nick Goodwin, Analyst bei Tlotlisa Securities, teilte in seiner aktuellen Studie mit, dass neun der größten südafrikanischen Goldminen Gefahr laufen bankrott zu gehen. Hintergrund ist die vor kurzem erzwungene Lohnerhöhung seitens der Gewerkschaften. Obwohl die meisten dieser Minen einen operativen Gewinn einfahren, sind ihre Kapitalkosten derart hoch, dass es hierdurch mittel- bis langfristig zu schweren Problemen kommen wird. Im ersten Quartal lagen die durchschnittlichen Produktionskosten der südafrikanischen Minen bei 390 $, dies entspricht einem Anstieg um 43% gegenüber dem Vergleichsquartal des letzten Jahres. Seit 1971 ist der Goldoutput in diesem Land um 60% zurückgegangen. Goodwin geht nun von massiven Kosteneinsparungs- und Rationalisierungsprogrammen der Minenbetreiber aus.

Inzwischen hat es die Feinunze über den Widerstandsbereich bei 443 $ geschafft und klettert zu neuen Höhen empor. Das nächste Kursziel ist nun das Hoch von Mitte Dezember bei 456 $. Unterstützungen finden sich bei 443 $ sowie 430 $ / 428 $.


Silber

Silber steht derzeit bei 7,02 $, Plus 0,09 $. In Australien eröffnete das Metall bei 6,95 $ und pendelte zunächst um diese Schwelle. Erst in Hongkong schaffte es der Kurs diese Marke nachhaltig zu überwinden und notiert momentan auf seinem Tageshöchstkurs. Silber kämpft immer noch mit der Rückkehr in seinen Aufwärtstrendkanal. Dieser verläuft aktuell bei 7,27 $ und scheint eine unüberwindbare Barriere darzustellen. Um die Marke von sieben Dollar liegt immer noch eine wichtige Unterstützungszone.


Platin

Eine Feinunze Platin kostet derzeit 891 $, Minus 12 $. Nachdem das Edelmetall bei 905 $ in Australien gestartet war, gab es bis auf 885 $ in London nach. Während des Handelsverlaufs an der COMEX erholte sich der Kurs wieder und schaffte es zeitweise bis auf 893 $. Der Produzent Impala Platinum plant bis zum Jahr 2020 seine Kapazitäten in Zimbabwe bis auf eine Million Unzen jährlichen Output zu steigern. Hierfür sollen die beiden zimbabwischen Tochtergesellschaften Mimosa und Zimplats deutlich ausgebaut werden. Es liegen bereits Pläne auf dem Tisch wonach Zimplats bis in zehn Jahren einen jährlichen Output von 450.000 Unzen erreicht haben soll. Anschließend soll sich die Jahresproduktion noch einmal verdoppeln, da Zimplats die größten weltweiten nicht ausgebeuteten Reserven an Platin besitzt. Gleichzeitig soll bei Mimosa die derzeitige Produktion von 70.000 Unzen auf 145.000 Unzen gesteigert werden.
Die innere Unterstützungslinie (aktuell bei 868 $) hat ihr "Können" erneut unter Beweis gestellt. Platin fand fast exakt auf ihr Unterstützung und steigt nun zu neuen Höhen empor. Der langfristige Aufwärtstrend seit 2001 bei 908 $ konnte fast wieder überwunden werden. Mit Widerstand muss bei 908 $ und 925 $ gerechnet werden


Palladium

Palladium wird gerade für 183 $ gehandelt, Minus 1 $. Das Edelmetall wankte die gesamten Sitzungen zwischen Australien und New York in einer sehr unspektakulären Trading Range zwischen 180 $ und 185 $. Da die Marke von 180 $ endlich geknackt wurde wartet nun die nächste Hürde schon bei 205 $. Unterstützung findet sich bei 190 $ und 180 $.


Aluminium

Ein Pfund des Leichtmetalls Aluminium steht momentan bei 0,8674 $. Der heutige Startschuss an der COMEX fiel bei 0,8613 $. Nach einem kurzen Rücksetzer bis auf 0,8575$ erlangte das Metall neue Kräfte und stieg bis auf 0,8730 $ in der Spitze. Jedoch konnten diese Gewinne nicht gehalten werden und so fiel das Basismetall bis auf das jetzige Kursniveau zurück. Die Experten der australischen Macquarie Bank haben in ihrer neuesten Analyse den Aluminiummarkt untersucht. Sie kamen zu dem Schluss, dass vor allem die chinesischen Regierungsprogramme zur Eindämmung der energieintensiven Aluindustrie den Kursen weltweit helfen werden. Bis vor wenigen Wochen waren die chinesischen Importe von Aluminiumoxid und Aluminium von der 8% und 17% Importsteuer befreit. Inzwischen wurde diese Erleichterung aufgehoben weswegen die Analysten mit einem spürbaren Rückgang der Produktion rechnen. Das Resultat hieraus ist, dass China mehr Aluminium auf dem Weltmarkt kaufen werden muss als bisher.
Die Aufwärtstrendlinie bei 0,82 $ konnte wieder überwunden werden. Weitere Widerstände warten nun bei 0,8350 $ und 0,8750 $. Unterstützung findet sich bei 0,78 $ und 0,7550 $.


Öl

Ein Barrel Brent Crude kostet aktuell 65,50 $, Plus 0,50 $. Der Chefvolkswirt der Internationalen Energiebehörde teilte vor kurzem mit, dass er erwarte, dass sich die Weltwirtschaft aufgrund des hohen Ölpreises in diesem Jahr deutlich abschwächen wird. Er rechnet damit, dass ein Kurs von mehr als 50$ pro Barrel 0,8% jährliches Wachstum kosten könnten. Für den Ölpreis ist diese Nachricht sehr bärisch da bei einem Rückgang der globalen Wirtschaftsleistung auch mit einem deutlichen Einbruch der Nachfrage zu rechnen wäre. Bullische News für Rohöl kommen heute aus Venezuela. Hugo Chavez das Staatsoberhaupt dieses südamerikanischen Landes sorgte für steigende Kurse nachdem er lauthals den USA mit einem Einstellen der Ölförderung drohte. Sollten es die Amerikaner wagen sich in die Politik oder Wirtschaft Venezuelas einzumischen, so würden die beiden Tanker welche täglich Öl in die USA verschiffen sonst wohin fahren. Spekulanten nahmen diese Aussagen freudig auf und gingen vermehrt in dem Future long.
Charttechnisch gesehen ist der Weg beim Brent Crude Future nach oben frei da dieser auf einem All Time High steht. Unterstützung nach unten findet sich bei der psychologisch wichtigen Marke von 60 $.


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© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de
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