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Gold und Immobilien im Zeichen des Schuldensumpfs

30.01.2011  |  Manfred Gburek
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In weiterer Rat, der darauf hinausläuft, das Risiko zu mindern: Verteilen Sie Ihr Vermögen auf verschiedene Anlageklassen. Doch das ist leichter gesagt als getan, 1. weil zu jeder Klasse auch das richtige Timing gehört, und 2. weil genug Vermögen zum Verteilen vorhanden sein muss.

Lassen Sie mich das Thema an Immobilien aufhängen, also an einer Anlageklasse, mit der wir alle täglich zu tun haben, sei es als Mieter, sei es als Eigentümer. Angenommen, Sie ärgern sich darüber, Monat für Monat eine Miete zu zahlen, mit deren Gegenwert Sie ebenso Zinsen und Tilgung für den Kredit auf ein eigenes Haus stemmen könnten. Also entschließen Sie sich zum Kauf eines Hauses - oder alternativ einer Eigentumswohnung - und stottern nun Monat für Monat die Kreditraten ab. Nach dem Hauskauf haben Sie für den Fall, dass neben dem Kredit auch Ihr ganzes Eigenkapital draufgeht, ein Klumpenrisiko. Denn 1. dürfte das Haus in der Regel den Großteil Ihres Vermögens ausmachen, unter Umständen sogar Ihr ganzes Vermögen, 2. unterwerfen Sie sich mit dem Kredit den Konditionen einer Bank oder Sparkasse, 3. sind Sie nicht mehr so mobil wie als Mieter, 4. können Sie Ihr Haus bei Bedarf nicht so schnell verkaufen wie Gold- und Silbermünzen, Aktien, Anleihen, Fonds oder andere Wertpapiere, und 5. droht jetzt die Erhöhung der Grundsteuer.

Dennoch ist der Wunsch nach dem eigenen Heim weit verbreitet; und ich kann allen, die nicht ständig berufsbedingt umziehen müssen und es sich leisten können, ohne das Klumpenrisiko einzugehen, nur dazu raten. Denn allein schon die Mieten samt Nebenkosten (z.B. Grundsteuer) werden im Zuge der kommenden Inflation vor allem in den Ballungsgebieten immer weiter steigen. Dieser Rat gilt aber nicht, falls das Klumpenrisiko existiert. Am besten, Sie finanzieren Ihr selbst bewohntes Haus mit so viel Eigenkapital wie möglich (idealerweise ganz) und investieren Ihr übriges Geld aus dem laufenden Einkommen zur Risikostreuung in andere Anlagen.

In nächster Zeit werden Bauträger, Makler, Strukis und Banker Ihnen zunehmend Immobilien mit dem Inflationsargument schmackhaft machen, indirekte Immobilienanlagen wie offene und geschlossene Fonds noch viel mehr als Direktanlagen. Lassen Sie sich darauf am besten erst gar nicht ein. Denn die Filetstücke gehen entweder unter der Hand weg oder in das Eigentum institutioneller Anleger über. Im Übrigen gibt es keine allgemeingültige Korrelation zwischen Immobilienpreisen und Inflationsraten. Wenn jemand Ihnen diesen vermeintlichen Zusammenhang doch weismachen will, brechen Sie das Gespräch am besten sofort ab.

Auch die häufig kolportierte Korrelation zwischen dem Goldpreis und der Inflation lässt sich nicht generell nachweisen. Bester Beweis: Während der Goldpreises seit 2001 einen Höhenflug hingelegt hat, ist die Inflation in den wichtigsten Ländern nur mäßig ausgefallen. Tröstlich für alle Goldbesitzer ist allerdings, dass sie im Gegensatz zu den meisten Immobilieneigentümern kein Klumpenrisiko haben - und dass der Goldpreis (und erst recht der Silberpreis) von einer Entwicklung profitiert, die klar vorgezeichnet ist und zuletzt in Davos die Gemüter bewegt hat: der Weg in den Schuldensumpf.


© Manfred Gburek
www.gburek.eu

Herr Gburek ist Fachjournalist und Buchautor. Seine letzten Werke waren: "Das Goldbuch" (2005), das Wörterbuch "Geld und Gold klipp und klar von A bis Z" (2007) und "Die 382 dümmsten Sprüche der Banker" (2008).



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