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Der Einfluss des Silber-ETFs (Teil 3)

05.11.2012  |  Scott Wright
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Das enorme Interesse in diesen ETF war von Anfang an sichtbar. Der Silberbestand des SLV erlebte innerhalb von vier Monaten einen fünffachen Zuwachs (bis auf 100 Mio. Unzen). Sogar in einer langen Silberpreiskonsolidierung, die bis weit ins Jahr 2007 anhielt, erlebten die Silber-Holdings des SLV einen Anstieg. Der übermäßige Kaufdruck des SLV ist bereits zu Beginn des Charts erkennbar und ließ erst einige Jahre später nach.

Dieser Zuwachs bis zum SLV-Hoch im Jahr 2011 war einfach spektakulär. Am spektakulärsten war wohl der Zuwachs des Silberbestands inmitten der berühmt-berüchtigten Aktienpanik im Jahr 2008. Dieser Zuwachs zeigte, wie stark das Metall in einer Zeit war, in der Händler ausschließlich auf Cash aus waren.

In der Erholungsphase nach der Aktienpanik verzeichneten die SLV-Holdings einen Zuwachs. Von Anfang 2008 verdoppelten sich die Silber-Holdings des SLV innerhalb von zwei Jahren auf 300 Mio. Unzen. 300 Mio. Unzen ist eine Menge Silber! Wie viel? Eine durchschnittliche, große Silbermine produziert innerhalb eines Jahres ungefähr ein Hundertstel dieser Menge. Dieser Wert übersteigt die Jahresproduktion aller primären Silberminen weltweit.

Der Einfluss des SLV auf die gesamte Angebotskette des Silbermarktes ist beachtlich. Im Jahre 2011 lag das gesamte Silberangebot beispielsweise bei ungefähr 1,0 Mrd. Unzen (der höchste Wert, der jemals erreicht wurde). Der SLV-Silberbestand entspricht mehr als 30% des Angebots eines Jahres. In den vergangenen 6,5 Jahren (seit der Einführung des SLV) machte dieser Bestand ungefähr 5% des weltweiten Silberangebots aus.

Ich denke wirklich nicht, dass die SLV-Teilhaber mit einem solch schnellen und starken Bestandszuwachs gerechnet haben. Der SLV übt also zweifellos einen wesentlichen Einfluss auf das Angebot-Nachfrage-Verhältnis des Silbermarktes aus. Ich glaube wirklich nicht, dass die Silberpreise da wären, wo sie derzeit sind, wenn der SLV nicht so viel Silber vom Markt genommen hätte.

Nichtsdestotrotz kann der SLV auch ein zweischneidiges Schwert sein. Während die Verlagerung von Aktienmarktkapital in Silber den Silberpreis zweifellos in die Höhe treiben kann, kann eine Verlagerung von Aktienmarktkapital aus Silber sicherlich einen negativen Einfluss auf den Preis ausüben. Dies war nach dem Höchstwert des SLV-Silberbestands von 366 Mio. im April 2011 der Fall.

Dieses Hoch fand parallel zum parabelförmigen Silberpreisanstieg statt, der sein Hoch von mehr als 48 USD einige Tage nach dem SLV-Hoch erreichte. Der übermäßige Verkaufsdruck des SLV im Anschluss an dieses Hoch führte innerhalb von nur zwei Monaten zu einem Verlust von 61 Mio. Unzen. Silber musste in diesem Zeitraum 24 % einbüßen und ich bin mir sicher, dass dieser SLV-Silberbarrenverlust die Verkäufe verstärkte.

Interessanterweise hat sich der SLV seit diesem Einbruch, der den SLV-Silberbestand im Juni 2011 zurück bis auf nahezu 300 Mio. Unzen trieb, maßgeblich verändert. Der SLV-Silberbestand hat eine Seitwärtsbewegung erlebt und in den letzten eineinhalb Jahren eine horizontale Konsolidierungsspanne mit einem Durchschnittswert von ungefähr 313 Mio. Unzen gebildet. Während der SLV Stärke bewies, als Silber einen leichten Abwärtstrend erlebte, deutet dieses mangelnde Wachstum auf ein gebremstes Interesse in Silber von Aktieninvestoren hin.

Letztendlich nehme ich an, dass die SLV-Konsolidierung einer Warteschleife gleicht und der Aufwärtstrend schon bald fortgesetzt wird. Für die meisten Aktieninvestoren, sowohl für private als auch für institutionelle, stellt dieser ETF die einzige Möglichkeit dar, jemals physisches Silber zu besitzen. Ich gehe davon aus, dass die Investitionsnachfrage nach Silber wieder steigen wird, sobald Silber mehr Anklang als Portfolio-Komponente findet.

Die Bewertung des SLV sollte Investoren Zuversicht geben. Die Bewertung ist aufgrund der Sicherung durch Vermögenswerte an den Nettovermögenswert des Silberbarrenbestands gekoppelt. Seit seiner Einführung als ETF mit einem Vermögenswert von unter 300 Mio. USD hat der SLV gewaltige Fortschritte gemacht. Bis Anfang 2008 verzehnfachte sich seine Bewertung. Seitdem hat er sich zu einem der weltbesten, durch Vermögenswerte gesicherten ETFs entwickelt.

Was die Bewertung des SLV angeht, ist der enorme Zuwachs von September 2010 bis April 2011 besonders interessant. In diesem Zeitraum verzeichnete der SLV einen Silberbestandzuwachs von 70 Mio. Unzen, während der Silberpreis einen Anstieg von ungefähr 150% erlebte. Dies führte zu einem Anstieg des SLV-Nettovermögenswertes um beeindruckende 233%, bevor er parallel zum Silberpreis ein Hoch erlebte.

Auch wenn die SLV-Bewertung seitdem gefallen ist, lag sie im Laufe des vergangenen Jahres bei ungefähr 10 Mrd. USD. Aufgrund dieser hohen Bewertung zählt der SLV nicht mehr zur Kategorie "geringe Marktkapitalisierung“, sondern zur Kategorie "mittelgroße Marktkapitalisierung“. Der SLV hat sich zu einem weitreichenden Handelsinstrument entwickelt, das der Silbersektor so verzweifelt nötig hatte.

Durch sein beeindruckendes Wachstum hat sich der SLV zu einer der größten, silberbezogenen Aktien entwickelt. Nur Elite-Streaming-Unternehmen wie Silver Wheaton und die weltweite Nummer 1 der Silberminenunternehmen, Fresnillo PLC, verfügen von allen primären Silberhandelsmöglichkeiten über eine größere Marktkapitalisierung.

Die Bewertung der meisten weltgrößten und -besten Silberminenaktien ist geringer als die des SLV. Ich gehe davon aus, dass diese Tatsache die Händler verstimmt, die anfänglich zu den SLV-Gegnern gehörten, da sie fürchteten, dass der SLV Kapital aus den Minenaktien verlagert.




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