Gold auf Konsolidierungskurs
07.02.2011 | Thorsten Proettel
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Nach einem Zuwachs von rund 16% allein im zweiten Halbjahr 2010 stehen die Zeichen für Gold zu Beginn des neuen Jahres erst einmal auf Konsolidierung. Im Januar verlor das gelbe Metall ziemlich genau 6%. Der schwache Start wurde durch Gewinnmitnahmen und Stopp-loss-Verkäufe kurzfristig orientierter Anleger beschleunigt. So sanken die Goldbestände börsengehandelter Fonds parallel mit den Notierungen. Der Marktführer SPDR Goldshares verkaufte im letzten Monat insgesamt 53,5 Tonnen Gold. Die anderen Größen der Branche litten ebenfalls unter den Rückgaben ihrer Kunden und verkauften rund 18 Tonnen. Lediglich die Schweizer Emittenten ZKB und Julius Bär verzeichneten Kundeninteresse und erhöhten ihre Bestände um 2,1 Tonnen. Insgesamt musste die Branche Mittelrückflüsse an ihre Kunden im Umfang von mehr als 3 Mrd. US-Dollar verzeichnen. Der Januar war damit der schlechteste Monat, seitdem Gold-ETFs/ETCs bestehen.
Edelmetall für Anleger der Eurozone wieder billiger
Ein Grund für die Abkehr eines Teils der Anleger dürfte in der veränderten Risikoeinschätzung bezüglich der europäischen Staatsschuldenkrise zu suchen sein. So ging der Renditeaufschlag irischer Staatsanleihen gegenüber Bundesanleihen in den letzten Wochen um rund 100 Basispunkte zurück und auch für die europäische Gemeinschaftswährung scheinen die Probleme der Euro-Peripherieländer eine immer geringere Rolle zu spielen. Immerhin legte der Wechselkurs im Monatsvergleich um rund 4 Cent zu. Für Goldanleger aus dem Euroraum bedeutete die Kombination aus niedrigeren Edelmetallnotierungen und höherem Wechselkurs natürlich einen überproportionalen Preisrückgang für das gelbe Metall. Der Wert der Feinunze ermäßigte sich im Januar im Interbankenhandel um 9%.
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Fundamentale Lage unverändert
Kurzfristig könnte die Konsolidierung durchaus noch anhalten. Aus charttechnischer Sicht würde ein Rückgang bis in den Bereich von 1.250 US-Dollar nicht überraschen. Ein großer Ausverkauf bei den börsengehandelten Fonds ist zum jetzigen Zeitpunkt dennoch nicht in Sicht. Viele Anleger haben sich aus strategischen Gründen für ein Goldinvestment entschieden. Die Inflationsproblematik, die in den letzten Jahren nur eine theoretische war, wird immer stärker diskutiert. Zudem haben sich die geopolitischen Risiken durch die Umbrüche in Tunesien und Ägypten nicht gerade verringert. Darüber hinaus stimuliert der niedrigere Goldpreis natürlich die Schmucknachfrage.
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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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