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Unruhige Zeiten, brisante Themen

06.02.2011  |  Manfred Gburek
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Die Edelmetalle werden natürlich auch von dem vielen Geld profitieren. Vor zwei Wochen schrieb ich Ihnen nach dem vorübergehenden Rückgang des Goldpreises, "spätestens bei 1300 Dollar" werde er sich wieder fangen. Tatsächlich lag sein vorübergehendes Tief dann etwas darüber. Mit welcher Formation er im Lauf der kommenden Monate nach oben ausbrechen wird, ist nicht vorhersehbar und im Grunde zweitrangig. Wahrscheinlich werden wir noch einige Preiseskapaden wie am Donnerstag und Freitag erleben, bevor er in neue Höhen steigt. Und die relative Stärke von Silber im Vergleich zum Gold wird anhalten.

Vor einer Woche riet ich Ihnen, Ihr Geld sukzessive statt auf einmal in Edelmetallen bzw. ihren Aktien anzulegen und Ihr Vermögen zur weiteren Risikostreuung möglichst auf verschiedene Anlageklassen zu verteilen. Dazu ist noch ein wichtiger psychologischer Aspekt zu beachten: Falls Sie Ihr Geld auf einmal investieren und Ihre Investition auf nur eine Anlageklasse konzentrieren, sind Sie zwangsläufig vom Tag des Kaufs an ganz nervös, weil jeder Preisausschlag nach oben Sie euphorisch und jeder nach unten Sie depressiv macht.

Falls Sie dagegen Ihre Käufe zeitlich strecken, nehmen Sie jeden Preisanstieg als Bestätigung für Ihre bisherigen Anlagen und jeden Preisrückgang als Gelegenheit für weitere Käufe wahr. Ich bin sicher, dass Sie dann viel entspannter sind als nach dem einmaligen Kauf. Das gilt analog auch für den Fall, dass Sie in nicht nur einer Anlageklasse aktiv werden. Dann ärgern Sie sich weniger, wenn der Gold- oder Silberpreis an manchen Tagen fällt, denn Sie verfügen ja noch über andere Anlagen.

Nur, über welche jetzt? Das in der vorigen Woche beschriebene Beispiel mit der selbst genutzten Immobilie war zwar extrem, aber lebensnah. Eine weitere Alternative besteht in liquiden Mitteln, sei es auf dem laufenden Konto, sei es als Tages- oder kurzfristiges Festgeld. Eine vernünftige Risikostreuung im Zeitalter drohender Inflation sollte indes auch Aktien einbeziehen, und zwar international und ohne den Umweg über Aktienfonds. Wobei sich wieder die Frage stellt: Welche, zumal bei dem derzeit hohen Kursniveau?

Gut, man kann warten, bis der nächste Crash kommt, und erst dann zugreifen. Viel sinnvoller erscheint indes die folgende Methode: Nach der Vorauswahl von Ländern, Branchen und einzelnen Aktien deren Kurse ins Visier nehmen und an schwachen Tagen kaufen - sukzessive, versteht sich. Dafür eignen sich unter den Dax-Aktien zum Beispiel Beiersdorf, RWE und weitere, die ich in meiner letzten "Geld-Geklimper"-Kolumne bei www.wiwo.de genannt habe. Deutsche Immobilienaktien wie IVG, Deutsche Wohnen, TAG, conwert und andere dürften trotz der zum Teil bisher schon beachtlichen Performance interessant bleiben.

Die Aktien der Ölmultis, wie Exxon Mobil, Royal Dutch und Chevron, befinden sich trotz mancher Rückschläge im langfristigen Aufwärtstrend. Und weil die japanische Regierung bei der Krisenbekämpfung endlich Ernst macht, können Sie in aller Ruhe ein Japan-Depot zusammenstellen. Ob Sie dann eher zu Blue Chips wie NTT Docomo, Canon und Toyota greifen oder Mitsubishi UFJ Financial, Nomura und Softbank bevorzugen, hängt davon ab, ob Sie schwache oder starke Nerven haben. Das alles nur als kleine Anregung für die Suche nach passenden Aktien außerhalb des Edelmetallsektors.


© Manfred Gburek
www.gburek.eu

Herr Gburek ist Fachjournalist und Buchautor. Seine letzten Werke waren: "Das Goldbuch" (2005), das Wörterbuch "Geld und Gold klipp und klar von A bis Z" (2007) und "Die 382 dümmsten Sprüche der Banker" (2008).



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