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Die Schweiz: Ein Bankrott-Kandidat?

09.02.2011  |  Redaktion
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Die Credit Suisse und die UBS haben aus meiner Sicht in ihrem Größenwahn der Schweiz schwere Risiken zugefügt, die sich dramatisch konkretisieren könnten, nämlich dann, wenn eine dieser Banken vor einem Kollaps gerettet werden müsste. Dann könnte plötzlich ein Land wie Singapur oder Honkong als Retter auftreten, weil die Schweiz selbst es nicht schaffen kann. Was dieses Szenario für die vermeintliche Autarkie der Alpenrepublik bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen.


Das Schuldenpotential der Banken UBS und CS beträgt kumuliert ein Mehrfaches der gesamten Schweizer Wirtschaftsleistung.

Was ich hier darstelle, wird offenbar auch andernorts so gesehen. Ist die Schweiz bereits erpressbar? Warum gibt sie dem Druck der US-Amerikaner auf die Herausgabe von Kundendaten nach oder "lockert" mal eben das Bankgeheimnis? Man weiß natürlich, dass bei einem bereits regional eingeleiteten Platzen bestimmter Anleihen-Blasen das Alpenland vor die Wand fahren würde, zumal die Schweizer Gesamtwirtschaft sehr stark vom Bankensystem abhängt. Leider hat man Jahrzehnte lang die Bürger davon überzeugt, anstatt selbstversorgende Landwirtschaftsbetriebe und kleine Handwerksfirmen zu betreiben, lieber auf moderne, schicke Glaspaläste zu setzen…


Mittlerweile sind über 6.000 Unternehmenspleiten pro Jahr auch in der Schweiz der "Normalfall" geworden.

Die Schweizer Regierung sollte dringend einen "Gesundschrumpfungsprozess" einleiten und nach dem Zerschlagen der Banken-Ungetüme die Eigenkapitalquoten der relevanten Splitterunternehmen massiv erhöhen.

Das Vertrauen in die Schweiz scheint noch nicht bei vielen Menschen angeschlagen zu sein, da hier ein Trägheitseffekt und Ahnungslosigkeit mitspielt. Ich habe wie gesagt viele Details nicht näher ausgeführt, denn es geht mir nicht um Panikmache, zumal ich das Schweizer Volk und ihre Freiheitsliebe sehr schätze und ich mich dort wirklich gern aufhalte.

Leider erkenne ich aber auch, dass die Bürger (inklusive der meisten Finanzvertreter und Politiker) die ganzen Probleme ihrer Heimat nicht im Ansatz verstanden haben, weshalb ich nur sehr begrenzt optimistisch bin. Das Qualitätsproblem der Politiker unterscheidet sich offenbar nicht von dem in anderen Staaten, aber das hängt eben auch in der Schweiz von der Gesellschaftsform "Demokratie" ab, selbst wenn die direkte Form effizienter erscheint. Vor der Finanzkrise 2008 hatte ich persönlichen Kontakt zu Schweizer Politikern, bei denen ich versuchte, diese Gefahrenherde deutlich zu artikulieren. Leider erntete ich nur fragende Gesichter und spürte den Abgrund der Planlosigkeit.

Man kann nur hoffen, dass zumindest einige wenige kompetente Manager die Zivilcourage haben und im Rahmen eines gesunden Patriotismus für ihr Land einstehen, indem sie erst einmal den Menschen die Wahrheit sagen. Ich kenne viele Schweizer und schätze ihre Heimatliebe, die sie eigentlich nicht aufgeben wollen. Deshalb würden sie bestimmt einen steinigen Weg mitgehen, der ihnen die Freiheit als Perspektive bietet. Gerade die kleine Schweiz könnte Geschichte schreiben, indem sie auf eine autarke Nation setzt, anstatt auf zerstörerischen Globalisierungswahn. Das könnte ein echtes Vorbild für uns alle sein, denn die Erfolge würden wohl Schule machen. Somit würde man dem Aufbau der Weltordnung die freundliche Maske von der zerstörerischen Fratze ziehen.


Ich fasse zusammen:

Die Schweiz hat aufgrund der minimalen Größe in Verbindung mit den größenwahnsinnigen Bankenapparaten ähnliche Risiken, wie wir sie bereits aus Island kennen, auch wenn jetzt Einige bei dem Vergleich zusammenzucken. Anderseits besteht die Möglichkeit, die Schweiz zu retten, falls nicht gerade jetzt ein Anleihen-Crash eingeleitet wird.

Die in CHF finanzierenden Hypothekenkunden z.B. im "Euroland" müssen aber damit rechnen, dass der Wechselkurs vorläufig noch weiter ansteigt, was im schlimmsten Fall zur Zwangsversteigerung führen kann. Dabei würden bekanntlich die Pfandgüter (also das Haus) verwertet. Wer auf Oberkannte Unterlippe verschuldet ist, sollte unter bestimmten Umständen eine Umschuldung in Euro durchdenken, oder sogar den Verkauf der Immobilie in Erwägung ziehen, sofern es möglich ist.

Wer noch über Kapital verfügt, sollte sich Gedanken machen, sein Vermögen in z.B. Edelmetalle zu investieren, wobei man da besondere Grundlagen bedenken sollte, wie man so etwas macht. Durch diese Maßnahme könnte man den Höhenflug gut durchstehen, denn niemand weiß, wann der CHF abstürzt, wenn er es überhaupt tut. Der CHF ist aus meiner Sicht genauso wenig sicher, wie alle anderen Währungen. Auch die Investition in Grund und Boden halte ich für sinnvoll, allerdings nur in rechtssicheren Ländern.

Gern stehen wir für persönliche Fragen und Einschätzungen zur Verfügung. Aufgrund der Mail-Flut ist es nicht möglich, lange Fragen schriftlich zu beantworten, zumal bestimmte Zusammenhänge nur im persönlichen Gespräch möglich sind.


© Andreas Popp
http://wissensmanufaktur.net






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