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GoldSeiten Ticker: Tantona - Stadt des Goldes aus 3 km Tiefe

25.08.2005  |  Redaktion
Aus Tantona - 70 km von Johannesburg (Südafrika) entfernt - stammt 50% allen untertage geförderten Goldes der Erde: das tiefste Untertagebauwerk der Menschheit.

Als hier Georg Walker 1886 das erste Gold entdeckte, begann der größte Goldrausch aller Zeiten. Seit 1957 führt der Hauptschacht bis in 3,6 km Tiefe in das Innere des unterirdischen, gigantischen Ameisenhügels. Mit rasanter Geschwindigkeit von 6 m/s bringt der Förderkorb jeweils 40 der insgesamt 5.000 Bergleute in das 800 km lange Tunnel-Labyrinth. Allein das streng überwachte Stahlförderseil wiegt 2,1 t und kann eine Last von 126 t befördern. Trotz der hohen Fördergeschwindigkeit dauert es zwei Stunden, ehe die Bergleute vor Ort sind und ihrer gefährlichen Arbeit nachgehen, besser gesagt nachkriechen.

Die größte Gefahr neben tödlichen Methangas-Explosionen sind Erdbeben: täglich gibt es an die zehn seismische Aktivitäten. Unglaublich, eingedrungene Ratten sind gern gesehene Untertagegäste, denn durch ihr Verhalten warnen sie vorzeitig vor seismischer Erdbewegung. Man halte sich auch folgende Fakten vor Augen: Stromkosten etwa 1 Mio. Euro/Monat; 5 t Sprengstoff pro Tag, femer 5 Mio. Liter Wasser und 16.000 t Eis pro Monat, pro Sekunde 900 Kubikmeter Kühlluft für das ausgeklügelte Bewetterungssystem, um die Lufttemperatur von 60°C auf erträgliche 28°C herunter zu kühlen.

In der untersten Sohle herrscht ein Erddruck von 9.700 t auf einem Quadratmeter, dem Gewicht von 2.425 Elefanten. Hochgefährlich wären unkontrollierte Einbrüche aus heißen Wasserreservoir, die dann mit hohem Druck mit mehreren hunderttausend Litern pro Sekunde aus dem Gestein herausschössen. Aus bisher unerklärlichen Gründen kann das knochentrockene Stützholz selbst Feuer fangen; diese Gefahr geht aus von insgesamt 100.000 t Holz untertage. Wegen dieser Brandgefahr ist man dazu übergegangen, Erdstützen aus dem zunächst verflüssigten Abraumgestein zur "Verfüllung" zu setzen.

Als Laie fragt man sich: wozu überhaupt diese tiefste Erdschürfung, die bald sogar bis auf 3.726 m reichen wird? Wozu dieser titanische Aufwand für 1,6 t Gold pro Tag, das man aus Megatonnen von Goldgestein in einem langen Prozeß gewinnt? Grund dafür ist die Verfolgungsjagd nach goldhaltigen Adern von nur 25 cm Stärke, die in einem steilen Winkel immer tiefer in den Leib der Erde führen. Es bleibt abzuwarten wie tief die Bergbauingenieurkunst noch technisch vordringen kann, in jene Mine, der man eine Lebensdauer von 56 Jahre prophezeit, also bis ins Jahr 2013.

Bedenken Sie: für einen goldenen Ehering benötigt man 1 Tonne Golderz.


© Redaktionsteam GoldSeiten.de

Das Redaktionsteam besteht aus namhaften Redakteuren, die für GoldSeiten.de aktuelle Ereignisse und Hintergründe kommentieren.









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