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"Ausverkauf" der italienischen Wirtschaft

12.12.2012  |  Vertrauliche Mitteilungen
Weil er mit seinen Sparplänen bisher keine wirklichen Erfolge erzielen konnte, möchte Italiens Ministerpräsident Mario Monti jetzt dem Golf-Emirat Katar einige "Perlen" der italienischen Industrie gewissermaßen auf dem Silbertablett präsentieren. Für den früher leitenden Mitarbeiter der US-Investmentbank Goldman Sachs ist dies lediglich "Business as usual".

Da auf der einen Seite Italien kaum mehr in der Lage ist, seines Schuldenberges Herr zu werden und auf der anderen Seite Katar wegen seiner Öleinnahmen über liquide Mittel im Überfluß verfügt, gründete man den staatlichen Fonds "Katar Holding", der bis zu eine Milliarde Euro in Anteile an namhaften italienischen Unternehmen investieren soll. Dabei sollen die Branchen Nahrungsmittel, Mode und Luxusgüter bevorzugt berücksichtigt werden. Darüber hinaus wird Katar weitere Investitionsmöglichkeiten prüfen und möglicherweise auch Joint Ventures (das sind Beteiligungen unter Beibehaltung oder Aufnahme inländischer Partner) mit mittelständischen und auch kleineren Unternehmen eingehen. Wenn das gut funktioniert, sind Folgegeschäfte zu erwarten, was Italiens Investment-Banken auf wieder gute Geschäfte hoffen läßt.

Ein früher "Meister" derartiger Geschäfte war im übrigen der soeben gescheiterte US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney. Während des Internet-Booms erwarb er z.B. über sein Beteiligungsunternehmen "Bain Capital" vom italienischen Staat die Telefonbuchgesellschaft "Pagine Gialle" ("Gelbe Seiten") für umgerechnet 300 Mio. €, um sie später etwas "aufgehübscht" für rund 3 Mrd. € an die staatliche "Telekom-Italia" abzugeben. Wenig später ging der Telefonbuchverlag pleite und die Zeche zahlten die italienischen Steuerzahler. Romney ist seitdem in Italien nicht mehr gut gelitten. Der heutige EZB-Präsident Mario Draghi (ebenfalls ein früherer Goldman Sachs-Mitarbeiter) war damals als Chef der italienischen Notenbank in diese merkwürdigen "Privatisierungsgeschäfte" ebenfalls involviert.

Auf Basis dieser Erfahrungen könnte man Monti nun schnell den guten Rat erteilen, die Hände von neuen derartigen Geschäften zu lassen: Die Unternehmen bleiben in vielen Fällen "ausgesaugt" auf der Strecke und Steuern fallen für den italienischen Staat dabei auch kaum an, weil die Transaktionen meistens über andere Länder abgewickelt werden. Man könnte Ministerpräsident Monti deshalb voreilig vorwerfen, für derartiges "Geschachere" nicht gewählt zu sein. Doch das ist genau der Punkt: Monti wurde bekanntermaßen nicht gewählt und dürfte das voraussichtlich bevorstehende Ende seiner Amtszeit nun noch für ein paar "Fingerübungen" in seinem bei Goldman Sachs "erlernten" Beruf nutzen....


© Vertrauliche Mitteilungen



Auszug aus den wöchentlich erscheinenden Infoblatt Vertrauliche Mitteilungen - aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage, Nr. 4007



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