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Rohstoff Express: Katholische Kirche beteiligt sich am Uranboom

26.08.2005  |   Sebastian Hell
Bei Platin wird in den nächsten Wochen eine solide physische Nachfrage erwartet, da in China zwischen September und Oktober die Ferienzeit losgeht. Während dieser Phase finden außergewöhnlich viele Hochzeiten statt, auf denen sehr gern Schmuck aus Platin getragen wird. Allerdings sollte man nicht vor Euphorie übertreiben, da China noch einiges an Platin in seinen Lagern hat und zudem der Preis momentan sehr hoch ist. Die luftigen Kurse des Edelmetalls drücken gewaltig auf die Margen der Händler, weswegen diese oft vollkommen auf Platin verzichten. Um diesem Trend entgegen zu wirken und zukünftig eine wichtigere Rolle auf dem globalen Platinmarkt zu spielen, hat Chinas Regierung die Mehrwertsteuer auf Platin und alle anderen Metalle, welche zu dieser Gruppe gehören abgeschafft.

Weitere bullische News für Platin kommen von dem Elektronikhersteller Samsung. Dieser plant seine momentane Produktion an LCD Bildschirmen von 20.000 Stück im zweiten Quartal auf 150.000 Stück im vierten Quartal zu steigern. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war vor allem die enorm wachsende weltweite Nachfrage, sowie das Vorhaben des schärfsten Konkurrenten Samsungs, LG Philipps, ebenfalls diesen Markt zu betreten. Analysten bei "Strategy Analytics Connected Home Device" prognostizierten, dass der Markt für LCD Bildschirme in diesem Jahr um 66% wachsen wird. Für die Produzenten von Platin, welches bei der Herstellung verwendet wird, dürfte dies eine enorme Nachfrage bedeuten.

An volkswirtschaftlichen News gab es heute einiges zu berichten. In den USA gingen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gegenüber der Vorwoche um 4.000 auf 315.000 zurück. Damit lagen sie am oberen Ende der Erwartungen von 310.000 bis 315.000 Stück. Die Konsumentenpreise in Deutschland sind im August um 1,9% gestiegen und lagen damit unter den 2% vom Juli. Abschließend berichtete Bloomberg noch, dass die japanischen Exporte im Juli um 4,3% gestiegen sind, wohingegen die Importe um 11,3% zulegen konnten. Diese Zahl lässt darauf hoffen, dass der japanische Konsument bereit ist, zunehmend mehr Geld auszugeben und dadurch die Weltwirtschaft und somit den Verbrauch von Rohstoffen noch stärker zu beschleunigen.

Die Nuclear Engineering International veröffentlichte heute eine äußerst interessante Meldung über die katholische Kirche. Ein in Australien ansässiger "ethnisch korrekter" Fond der katholischen Kirche, hat seine strengen moralischen Vorgaben und das vorgegebene Verbot in Uran zu investieren, noch einmal überdacht. Der Fondsmanager sagte hierzu, dass vor allem der Kauf von WMC seitens der australischen BHP Billiton zu einem Überdenken der Vorsätze geführt habe und man die Aktien des Minenkonzerns nicht verkaufen wolle. Des weiteren fügte er hinzu, dass man in Anbetracht der globalen Erwärmung sowie eines möglichen Klimawandels ein Investment in Uranaktien durchaus rechfertigen könne.

Ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass der Preis für ein Pound Uran momentan bei 30,20 $ steht. Dies ist das erste Mal seit den späten Siebzigern, dass es dieser Rohstoff wieder über die Marke von 30 $ geschafft hat.

In Brasilien ist der Konsum von Produkten aus Aluminium in den ersten sechs Monaten diesen Jahres um über 15% gestiegen. Verursacht wurde diese starke Nachfrage vor allem durch den Automobil- und Transportsektor. Der Präsident der Brazilian Aluminum Association teilte zudem mit, dass man in diesem Jahr mit einem Wachstum auf der Nachfrageseite in Höhe von 6,9% rechne.

Die International Coffee Organisation sagte heute, dass man das geschätzte Defizit bei der 2004/2005-er Saison nicht mehr bei 44.000 Tonnen sondern inzwischen bei 106.000 Tonnen erwarte. Insgesamt sollen 3,16 Millionen Tonnen produziert werden, bei einem geschätzten Verbrauch von 3,27 Millionen Tonnen.

Der Tropensturm Katrina bewegt sich momentan mit 50 Meilen pro Stunde auf die Küsten Floridas hinzu. Meteorologen erwarten, dass noch heute schwere Regenfälle in diesem US Bundesstaat eintreffen werden. Jedoch können die Futures auf Orangensaft hiervon nicht profitieren, sie verlieren 0,60 Cents auf 90,05.

US Leichtöl hält sich immer noch über der Marke von 67 $ aufgrund des eben erwähnten Sturms. Händler hoffen, dass der Sturm wieder Teile der Ölversorgung im mexikanischen Golf lahm legen wird, was anschließend zu weiteren Kurssteigerungen führen sollte. Allerdings rechne ich fest damit, dass dem Bullen nun endlich die Kraft ausgehen sollte. Die CoT Daten des morgigen Tages werden zeigen, dass die Non Commercials ihre netto long Positionen weiter ausgebaut haben und diese sich nun in der Nähe neuer Extrempositionen befinden. Eventuell erreicht der Markt sogar noch die 70 $, allerdings erwarte ich im Anschluss eine heftige Korrektur nach unten.


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© Sebastian Hell

Quelle: www.derivate-magazin.de





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