Mit QE2 auf dem Weg zum Goldstandard (Teil 2)
10.03.2011 | Jim Willie CB
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Greenspan sticht als Person hervor, die hauptverantwortlich für die amerikanische Abhängigkeit von billigem, toxischem Kredit, die fast totale Zerstörung der Mittelklasse, die Auslagerung der Industrie, eine ruinierte Wirtschaft und ein insolventes Bankensystem ist. Greenspan sagte: "In der aktuellen Phase haben wir ein Giralgeld, Geld, das im Grunde vom Staat gedruckt wird. Und dazu ist normalerweise eine Zentralbank autorisiert. Es braucht einen Mechanismus, der die hergestellte Geldmenge beschränkt; entweder ein Goldstandard oder eine Währungskommission, denn solange das nicht passiert, wird sich mit Blick auf die Geschichte Inflation breitmachen - mit sehr schädlichen Konsequenzen für die Wirtschaftsaktivität. Es gibt eine ganze Zahl von Leuten, ich eingeschlossen, die der festen Überzeugung sind, dass wir in der Zeit zwischen 1870 und 1914 sehr gut mit dem internationalen Goldstandard liefen." Die schädliche Preisinflation ist angekommen. Die US-Wirtschaft riskiert eine Depression. Greenspan stellte eigentlich offen in Frage, ob die Vereinigten Staaten wirklich eine Zentralbank brauchen.Schnell ein paar einfache Rechenaufgaben: Laut Dylan Grice von der Société Générale müsste die Einführung eines Goldstandards mit einer umfassenden Neuanpassung einhergehen. Die monetäre Basis müsste neu-indexiert werden, wobei die Währungen nach dem Echtzeit-Goldpreisäquivalent bewertet würden. Er schätzt, dass der korrekte Goldwert bei 6.300 $ pro Unze liegen würde. Seine Überlegungen basieren auf simpler Arithmetik. Er meinte: "Die USA besitzen fast 263 Millionen Feinunzen Gold - und sind der weltgrößte Halter. Die monetäre Basis der Fed steht hingegen bei 1,7 Billionen $. Der Goldpreis, bei dem der US-Dollar komplett durch Gold gedeckt wäre, läge also um die 6.300 $."
Und dann lassen wir noch in die Rechnung einfließen, dass die USA über fast NULL Gold verfügen - mit Ausnahme der unterirdischen Lagermengen, also Erzkörper mit physischem Gold, das noch nicht abgebaut und in das finale Goldprodukt umgewandelt wurde - wie zum Beispiel tief unter den Rocky Mountains. Die Grundschulmathematik sagt uns nun, dass wenn Null als Divisor ins Spiel kommt, der entstehende Quotient zum unendlichen Ergebnis wird. Daher besitzt der Goldpreis in US-Dollar gerechnet, angesichts des Fehlens von Goldreserven, einen unendlichen potentiellen Preis. Jackass glaubt, dass für den Goldpreis keine Begrenzung nach oben existiert. Die Preisanstiege im März werden nur aufgehalten, wenn ein globaler Ersatz für den US-Dollar eingeführt wird - mit großen Anstrengungen, Mut und Gold-Initiativen. Der Goldstandard ist nicht nur die naheliegendste Lösung zur Disziplinierung, es ist auch eine Lösung mit Widerständen, da die Bankerelite lieber ihren Betrug mag.
Die nächste QE 3-Initiative wird der verzweifelten Notwendigkeit entspringen. Die Begünstigten des nächsten QE-Kapitels werden mit zahlreichen Gründen für die Maßnahmen aufwarten. Und viele werden auf diesen Zug aufspringen. Die Annahme der Maßnahmen wird den Boden für einen schrillen, globalen Aufschrei bereiten - und für die Forderung nach einem Goldstandard. Die US Fed muss die Widerstände gegen Preisinflation überwinden (besonders bei Lebensmitteln), um letztendlich die politische Zustimmung zu erhalten. Das würde mit Sicherheit zu einer lebhaften Debatte führen, aber eine, die die Fed und der US-Kongress durch falsche Versprechungen und verkehrte Logik (deren Spezialität) verwässern können.
Die QE-Programme werden endlos sein - so lange, bis die USA global abgeschnitten sind. Es gibt viele Gründe und große Anleihebestände, welche die Fed- Unterstützung in Form von QE3-Maßnahmen sicherstellen - mit Hilfe der Monetisierungsmaschinerie. Natürlich braucht es angesichts der chronischen, anhaltenden, weit klaffenden Staatsdefizite Käufer für US-Staatsanleihen. Auch braucht für es Käufer für die Fannie-Mae-Hypotheken-Bonds - da eine Abwicklung der toxischen Firma ersehnt wird (Schlüsselwort: ersehnen). Sie wird nie abgewickelt werden - so wie man auch keine Müllhalde am Stadtrand abträgt. In Anbetracht der kommenden Gerichtsentscheidungen und der Verweigerung der Rechtskräftigkeit des Registrationssystems MERS werden die US-Großbanken Schlange stehen, um Käufer für die sogenannten Hypotheken-Putbacks zu finden (Rückgabe der Hypotheken an den Ausgeber aufgrund fehlerhafter oder falscher Darlehensdokumentation).
Angesichts der düsteren Zustände in den Kassen der Bundessstaaten und Städte sind die Kommunalanleihen überfällig und brauchen Käufer - vorausgesetzt sie alle schaffen die Rentenverpflichtungen für Angestellte des öffentlichen Dienstes ab. Insgeheim werden jene Derivate dringend gebraucht, die das US-Bankensystem strukturell zusammenhalten, besonders Zinsswaps, da es Probleme gibt, die Zinsen niedrig zu halten. QE 3 lässt sich also kaum noch verhindern - meine Prognose. Die Bernanke-Fed muss QE 3 unter Beschwörung absoluter Dringlichkeit und als Frage nationalen Überlebens verkaufen. Bernankes Glaubwürdigkeit war noch nie so gering, und sie fällt schnell weiter - mit jedem Monat und jedem neuen chaotischen Ausbruch in Ägypten und Libyen. Mit jedem QE-Programm lässt sich das nächste besser verkaufen, denn Verzweiflung und Ruin stehen dem System und seinen Teilnehmern immer näher. Richten Sie sich auf "QE to infinity" ein!!
© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com
Der Artikel wurde am 23.02.11 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.